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Das Bild zeigt die Wallfahrtskirche in Walldürn.
Das historische Rathaus in Walldürn.
Das Walldürner Schloss, in dem die Verwaltung der Stadt Walldürn untergebracht ist.
Blick auf den Altar auf dem Wallfahrtsplatz in Walldürn.
Die Basilika von oberhalb des Altars auf dem Wallfahrtspaltz gesehen.
Das Elfenbeinmuseum in Walldürn, das in unmittelbarer Nähe zur Basilika untergebracht ist.
Das Haupttor der Nibelungen-Kaserne. Unsere Kaserne ist der Grund, dass sich die Heimat der Reservistenkameradschaft Walldürn sich 'Wallfahrts- und Garnisonsstadt' nennt.
'Der Schalkbrunnen', gestaltet von Rainer Stoltz, soll zum Nachdenken anregen.
Das Baugebiet "Auf der Heide".
Das Bild zeigt das Logo der Reservistenkameradschaft Walldürn.

Reservistenkameradschaft Walldürn

Aus der Geschichte der Heimat der
Walldürner Reservisten

Die Heimat der Walldürner Reservisten, die Stadt Walldürn, liegt auf einer Hochfläche von etwa 400 m über dem Meeresspiegel.

Der Ort, zusammen mit Fluren und Wäldern, nimmt eine Fläche von 35,6 qkm ein und erstreckt sich auf einem landschaftlichen Ubergangsgebiet zwischen Odenwald und Bauland.

Das Bild zeigt das Wappen von Walldürn: Rote Burg auf grünem Boden, flankiert von Linden. Auf der Zinne das Mainzer Rad.
Das Wappen der Stadt Walldürn.

Die Geschichte Walldürns beginnt mit den Eingliederungen in das Imperium Romanum um die Jahre 50 – 150 n. Chr. Das von Kelten besiedelte Land wurde den römischen Grenzprovinzen Rätien und Obergermanien zugeschlagen. Der Limes, eine gewaltige Granzwehr der Römer gegen germanische Völkerschaften, wie z.B. Alemannen, zog von Walldürn nach Süden bis Aalen. Im Schutze des Walles wurden uns manche Bauten aus der provinzialrömischen Zeit erhalten, so das Kastell „Hönehaus“ und einige Wachtürme im Heckenwald ferner das 1896 und 1972 freigelegte und konservierte Römerbad im Gewann „Poppensee“, etwa 2 km südöstlich von Walldürn.

Vielleicht ist es an dieser Stelle angebracht, der Geschichte der Namensbildung kurz nachzugehen:

  • 794 Erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamen „Turninu“ im Lorscher Codex
  • 813 i. L. C. „turninen“
  • 1168 in einer Urkunde Friedrich Barbarossas „Durne“
  • 1174 in einer Urkunde desselben Kaisers „Dorne“
  • 1272 „Dürn“
  • 1423 zur Zeit der Entwicklung der Wallfahrt zum Heiligen Blut „Walthürn“
  • nach 1750 „Walldürn“

Die Wallfahrt

Das Jahr 1330 brachte ein Ereignis, das für die weitere Entwicklung Walldürn. weit über seine Grenzen hinaus von größter Bedeutung werden sollte. Während der Eucharistiefeier hatte der Geistliche Heinrich Otto das Mißgeschick, den Kelch nach der Wandlung umzustoßen. Sein Inhalt ergoß sich auf das darunter ausgebreitete Tüchlein. Otto Heinrich, wie er auch in der Wallfahrtsgeschichte genannt wird, gewahrte auf dem Korporale elf dornengekrönte Häupter Christi und in ihrer Mitte das ganze Bild des Gekreuzigten. Nach der Messe verbarg er das Tuch unter dem Altarstein. Erst in seiner Sterbestunde gestand er das Geschehen seinem Amtsbruder. Bald setzte ein nicht mehr abreißender Strom von Wallfahrern ein.

Das Bild zeigt das historische Rathaus in der Hauptstraße Walldürns.
Das Rathaus wurde 1448 erbaut. Walldürn gehörte zu jener Zeit zum Mainzer „Neun-Städte-Bund“, so dass sich hierdurch eine beachtliche Selbstverwaltung mit einem repräsentativen Bau herausbilden konnte.

Mit der Wallfahrt entstanden bodenständige Gewerbe: das der Kerzenzieher und Wachsmodler, das der Lebküchner und Zuckerbäcker, das der Buchbinder und Rosenkranzkettler, sowie das der Kunstblumen-, Kränze- und Sträußchenhersteller.

Im Verlaufe vieler Jahre entwickelten sich die meisten Gewerbe zu kleinbetrieblichen Fabriken. Sie boten den Menschen Arbeit und Brot, bis dann vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg noch andere Betriebe hinzukamen, wie z. B. ein elektrofeinmechanisches Werk. Die Industrialisierung wurde ein wesentlicher Faktor in der Aufwärtsentwicklung der Bevölkerung.

Hungersnöte und Kriege

Kriegerische Ereignisse haben im Laufe der Jahrhunderte auch Walldürn nicht verschont. Während des Bauernkrieges zog Ende April 1525 der sogenannte „Helle Haufen“, unter Führung des Ritters Götz von Berlichingen, durch das Städtchen, um im Amorbacher Kloster Quartier zu beziehen. Dort biwakierte auch im 30jährigen Krieg ein Kommando der Schweden. Ein Trupp plünderte zweimal von Amorbach aus die hiesige Wallfahrtskirche. Das Korporale wurde von einem Kapuzinerpater in den Wald gerettet.

Hungersnöte bedrängten die Einwohner Walldürns und der umliegenden Orte in jenen Jahren sehr. Im Verlaufe der Napoleonischen Kriege waren 1812/13 Kosaken hier einquartiert. Während des Bruderkrieges 1866 fand inmitten des Städtchens ein Vorpostengefecht zwischen preußischen Husaren und badischen Dragonern statt. Am deutsch-französischen Krieg 1870/71 nahmen über 100 Walldürner teil. Im Ersten Weltkrieg 1914-1918 fielen 69, 6 wurden vermisst; im Zweiten Weltkrieg waren es 180 Gefallene und 48 Vermißte. Ein Bombenangriff im Juli 1944 kostete 12 Einwohnern (darunter Kinder) das Leben.

Text: Rainer Weiß


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