Aufgabe des Gebirgsflugabwehrregiments war, den Kampf gegen tieffliegende feindliche Luftfahrzeuge über dem Divisionsgebiet zu führen und vornehmlich Kampf- und Kampfunterstützungstruppen, sowie für die Operationsführung wichtige Objekte der Division zu schützen.
Gebirgspanzerflugabwehrkanonenbataillon 81
Ab Dezember 1956 bestand die Ausrüstung des neugeaufgestellten Gebirgslugabwehrartilleriebataillon 8 aus amerikanischen M16 mit Vierlingsgeschützen 12,7 mm. Im August 1957 erfolgte die Umrüstung auf M42 Duster, einer 40 mm-Zwillingskanone auf Selbstfahrlafette. Im Oktober 1963 erhielt 4./GebFlaBtl 8 das neue Waffensystem Flugabwehrkanone 40mm – L70. Die durch das Fla-Feuerleitgerät Deiswil VII B „Super Fledermaus“ ferngesteuerten 40 mm Fla-Geschütze befähigten nunmehr das Bataillon, den Feuerkampf auch bei Nacht zu führen. Ende 1973 erfolgte die Einführung der Fliegerfaust 1 Red Eye.
Nach der Umgliederung in das Gebirgspanzerfluabwehrregiment 8 im November 1978 begann ab April 1979 die Umrüstung auf FlaPz 1 Gepard. Nach Abgabe der letzten M42 Duster im November 1979, war das GebFla 8 ein reines Gepard-Regiment. Im Juli 1980 wurd der M113 durch die ersten TPz 1 Fuchs als Führungsfahrzeug beim GebPzFlaRgt 8 abgelöst.
Das Gebirgspanzerflugabwehrkanonenregiment 8 wurde am 01. Oktober 1956 als Flugabwehrartilleriebataillon 104 in der Pionierkaserne in Mittenwald, als Truppenteil der neu entstehenden Gebirgsbrigade 104, die ab 1. Dezember 1956 in die 1. Gebirgsdivision überging. Mit dem Dienstantritt der ersten freiwilligen 17 Offiziere, 74 Unteroffiziere und 10 Mannschaften wird der Verband am 05. November 1956 in das Gebirgsflugabwehrartilleriebataillon 8 umbenannt. Nach kurzerzeitiger Umgliederung in selbstständige Einheiten wird da Bataillon im Frühsommer 1958 erneut aufgestellt und in die Badenweilerkaserne nach Traunstein verlegt. Nach kurzer Verlegung des Bataillons in die Graf-Bothmer-Kaserne in Füssen erfolgt im im März 1959 eine erneute Umgliederung in Flugabwehrbataillon 10 nach Kempten und Divisionsflugabwehrführer (Geb) 8 mit den Stabszug DivFlaFhr (Geb 8), Gebirgsflugabwehrbatterien 230 und Panzerflugabwehrbatterie 240 die bis 1960 in Füssen verbleiben.
Ende Oktober 1960 verlegen die füssener Batterien zurück nach Traunstein. Am 01.05.1963 beginnt die Aufstellung des Gebirgs-Flugabwehrbataillons 8 in Traunstein mit einer Stabs- und 3 Gebirgsflugabwehrbatterien mit dem Hauptwaffensystem M42 Duster und der Ausbildungskompanie 6/8. Das traunsteiner GebFlaBtl 8 nutzt in diesen Jahren die Truppenübungsplätze Todendorf, Grafenwöhr, Putlos für Flugabwehr- und Erdzielschießen. Ende November 1964 erfolgt die Umbenennung der Badenweiler-Kaserne in Prinz-Eugen-Kaserne. Im Zuge der Niederschlagung des Prager Frühlings durch den Einmarsch sowjetischer Truppen in die CSSR im August 1968 verlegte das Bataillon mehrfach im Zuge von Nato-Alarm-Übungen an die deutsch-tschechische Grenze. Die hamburger Flugabwehrbatterie 170 verstärkt ab Juli 1970 als 4.Batterie das GebFlaBtl 8. Ab September 1972 fanden erstmalig Gefechtsschießen mit den traunsteiner M42 Duster in Salto Di Quiarra auf Sardinien. Im Februar 1975 verlegte die Berlin Brigade mit 450 US-Soldaten zur Winterkampfausbildung in die Prinz-Eugen-Kaserne.
Die Umgliederung zum Gebirgspanzerflugabwehrregiment 8 mit den Flakführungsgruppen 81 und 82 (V) mit 8 Flugabwehrbatterien erfolgt am 01. Juli 1978. Die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen an der Prinz-Eugen-Kaserne im Zuge der Einführung des Flugabwehrkanonenpanzer Gepard wurden im Oktober 1979 abgeschlossen. Im Mai 1982 wird ein Zivil-Angestellter der Standortvermittlung wegen Spionage für den Ostblock verhaftet. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurden Anfang 1991 die 3. und 5. Batterie und Anfang 1992 die 7. Batterie aufgrund der Reduzierung der Rekrutenzuweisungen vorübergehend stillgelegt. Ende 1993 beteiligt sich Kräfte des GebFlaRgt 8 am ersten Out-of-Area-Einsatz UNOSOM II der GebJgBrig 23 in Somalia in Belet Huen. Das Gebirgsflugabwehrregiment 8 gliedert am 05.April in die Heeresstruktur 5 in das Gebirgspanzerfluabwehrkanonenregiment 8 Traunstein um.
Nach einem letzten feierlichen Gelöbnis am Stadtplatz Traunstein im Februar 1997, verlegt das Regiment endgültig am 21. Mai 1997 von der Prinz-Eugen-Kaserne Traunstein in die Rottal-Kaserne am neuen Standort Kirchham / Pocking. Ab 1998 werden am neuen Standort zahlreiche Modernisierungs- und Umbauarbeiten begonnen. Bereits am 29. Januar 2001 wird mit der Umstrukturierung zum Heer der Zukunft die Auflösung des GebPzFlakRgt 8 und die Schließung des Standorts Kirchham durch daas BMVg entschieden. Mit der Auflösung der 1. Gebirgsdivision wird das Regiment der FlaBrig 200 unterstellt, bevor es am 30.Juni 2003 offiziell aufgelöst wurde.
Das GebFlaBtl 8 nutze für die Gebirgsausbildung häufig die Chiemgauer Alpen, bevorzugt die traunsteiner Garnisonshausberge Geigelstein, Rauschberg und das Sonntagshorn. Als feste Gebirgsausbildungslager standen dem GebFlaBtl 8 ab 1962 die Häusler Alm bei Hinterwössen und ab 1966 der Zellerbauer-Kaser am Rauschberg zur Verfügung. Letzterer wurde ab 1964 unter Regie des Gebirgsflugabwehrbataillons zur Rauschberghütte umgebaut, und bis 1999 speziell für die militärische Ski- und Winterkampfausbildung genutzt. Seit 24.März 1976 wurde jährlich die winterliche Geigelsteinüberschreitung als Skipatrouillenwettkampf der Traunsteiner Batterien durchgeführt, der später aus Naturschutzgründen an den Rauschberg verlagert wurde.
Name | Beginn | Ende |
Oberstleutnant Johann Thoma | 11. Mai 2001 | 30. Juni 2003 |
Oberstleutnant Carl Koch | 25. April 1998 | 11. Mai 2001 |
Oberstleutnant Gert Tubach | 20. Dezember 1994 | 24. April 1998 |
Oberstleutnant Ciesielski | 10. Juli 1992 | 20. Dezember 1994 |
Oberstleutnant Nitzer | 1. April 1986 | 10. Juli 1992 |
Oberstleutnant Bals | 1. Oktober 1980 | 31. März 1986 |
Oberstleutnant Beck | 1. Juli 1978 | 30. September 1980 |
Oberstleutnant Reißnecker | 30. Januar 1975 | 30. Juni 1978 |
Oberstleutnant Klug | 1. Oktober 1972 | 29. Januar 1975 |
Oberstleutnant Schwarz | 1. April 1970 | 30. September 1972 |
Oberstleutnant Heinz Volz | 30. März 1967 | 31. März 1970 |
Oberstleutnant Gabler | 1. Oktober 1959 | 29.März 1967 |
Oberstleutnant Josef Prentl | 1. Oktober 1956 | 30. September 1959 |
Mai 1991 bis | Juni 1991 | Operation Kurdenhilfe im Iran |
November 1993 bis | März 1994 | UNOSOM II Somalia |
April 1996 bis | Mai 1997 | IFOR Bosnien – Herzegowina |
März 1998 bis | Mai 2002 | SFOR Bosnien – Herzegowina |
März 1999 bis | Mai 2002 | KFOR Kosovo |
Oktober 2001 bis | Mai 2002 | TFF Mazedonien |
September 2002 bis | Dezember 2002 | EF Kuwait |
Januar 2003 bis | Juni 2003 | ISAF Afghanistan |
Das Regimentswappen ist in den bayerischen Landesfarben weiß-blau gehalten und stellt im Hintergrund den FlaPz 1 Gepard dar. Die Abbildung der Berge erinnert an die ehemalige Garnisonsstadt Traunstein, welche von drei Bergen umgeben ist. Das Edelweiß, Divisionsabzeichen der 1. Gebirgsdivision, unterstreicht die Zugehörigkeit zur Gebirgstruppe.
Die Organisation der Radsportwettbewerbe (100km Mannschafts- und Einer-Straßenfahren) bei den Olympischen Sommerspielen in München wurde durch Soldaten der Gebirgsflugabwehr unterstützt.