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loyal – Das Titel-Thema April 2008




Auf dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Bukarest wird sich die NATO als Bündnis präsentieren, das sich den neuen Herausforderungen für die globale Sicherheit stellt. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Im Gegensatz zu den ersten vier Jahrzehnten ihres Bestehens herrscht heute in der Allianz heftiger Streit über Sinn, Aufgabenverteilung und Ziele des eigenen Engagements.
Mehrere tausend Panzer und Fahrzeuge, mehrere dutzend Kampfflugzeugverbände, die am Tag bis zu 1500 Einsätze fliegen, mehr als 200 000 Soldaten – weite Gebiete Deutschlands gleichen im September 1978 einem riesigen Heerlager. Der NATO Oberbefehlshaber Europa-Mitte, General Franz-Josef Schulze, wird in den Zeitungen mit dem Satz zitiert, „selbst zu Zeiten Kaiser Wilhelms II. waren so große Manöver im Deutschen Reich nicht im Gange“.
Die drei deutschen Heereskorps, dazu die beiden in Deutschland stationierten US-amerikanischen Korps, die britische Rheinarmee und die beiden nationalen Armeekorps aus Belgien und den Niederlanden haben sich entlang einer Linie aufgestellt, die von Bremen bis München reicht. Mehrere Wochen lang üben sie in zusammengefassten Manövern – Codename: „Autumn Forge“ – das Zusammenwirken der einzelnen nationalen Truppen. Wie immer bei Großmanövern läuft nicht alles rund. Deutsche und Amerikaner beispielsweise können nicht per Funk miteinander kommunizieren, weil sie unterschiedliche Netze und Ausstattungen benutzen.
Doch das sind Kleinigkeiten im Vergleich zur symbolischen Bedeutung dieser Übung. Denn die NATO demonstriert dem Warschauer Pakt damit ihre uneingeschränkte Bereitschaft zur Verteidigung Westeuropas. „Seht her“, heißt es dann in den westlichen Hauptstädten an Moskau gewandt, „wir können, wenn es um unsere Existenz geht, binnen weniger Wochen eine riesige Streitmacht aufbieten. Unsere Solidarität funktioniert“.

Text: Marco Seeliger