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loyal-Titelthema der Ausgabe Januar 2018




Verteidigung und Angriff – das gibt es auch im Cyberraum. Die Bundeswehr spricht darüber nicht gern. Wir haben sie trotzdem gefragt – und einen Hacker ihrer geheimen „Abteilung Attacke“ getroffen.

Digitale Infanterie

Von Julia Egleder

Nein, wie einer dieser Computernerds aus dem Kino sieht er nicht aus. Keine fettigen Zottelhaare, keine Jogginghose, kein Schwabbelbauch und keine Tüte Erdnussflips – das sind offensichtlich alles nur Klischees. Die Haare des Cybersoldaten sind kurz geschnitten, er trägt Tarnfleckanzug und wirkt durchtrainiert. Und doch hat der Offizier in den vergangenen Jahren viel Zeit vor Computern verbracht. Er weiß, wie sie funktionieren. Und er weiß, was er tun muss, damit sie machen, was er will.

Der Offizier ist Hacker bei der Bundeswehr. Das klingt gefährlich. Als Hacker wird jemand bezeichnet, der in Computersysteme eindringt, um Sicherheitslücken aufzuzeigen und zu deren Beseitigung beizutragen. Es gibt aber auch Hacker, die Sicherheitsbarrieren verbotenerweise umgehen und diese Lücken dann für Angriffe auf die Systeme nutzen.

Was  davon macht der Bundeswehrhacker? Darüber will loyal mit ihm sprechen. Doch das ist schwierig. Der Offizier ist Angehöriger einer verschwiegenen Militäreinheit, über die genauso wenig nach außen dringt wie über das Kommando Spezialkräfte. Der Name des Soldaten muss geheim bleiben. Immerhin ist der seines Teams bekannt: „Computer Netzwerk Operationen“. Das sind 80 Männer und Frauen, die Cyberkrieger der Bundeswehr. Laut Angaben der Bundeswehr lautet ihr Hauptauftrag, gegnerische Netze aufzuklären und „in ihnen zu wirken“. Das heißt auch, sie im Notfall lahmzulegen. Wie sie das genau machen, möchte loyal wissen und bittet darum, die Arbeitsstätte der Cyberkrieger in der Tomburg-Kaserne im nordrhein-westfälischen Rheinbach besuchen zu dürfen. Doch den Cyberkriegern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen, wird uns nicht genehmigt.

Loyal trifft den Cyberhacker im Besprechungsraum des Kommandos Cyber- und Informationsraum in Bonn. Wer in seiner Einheit  mitmachen wolle, sagt der Bundeswehr-Hacker, müsse einen harten Eignungstest bestehen.  Bewerber müssten zeigen, dass sie „um die Ecke denken“ und Schutzmaßnahmen wie Codes und Passwörter überwinden könnten. Ja, auch ein bisschen kriminalistischer Spürsinn gehöre dazu, um so etwas zu machen, sagt der Hacker. Doch wer einmal im Team sei, der bleibe […]