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Loyal – Titelthema des Monats Dezember 2013




Die Verschiebung der globalen Machtverhältnisse wird von massiver Aufrüstung vor allem im Nahen Osten und in Asien begleitet. Die Verfechter eines harten Durchgreifens gegen innere und äußere Gegner erstarken und der Westen formuliert nur noch halbherzige Abrüstungsappelle

Die Stunde der „Falken“

Von Hauke FriederichsRauch steigt auf. US-amerikanische Elitesoldaten seilen sich aus Helikoptern ab und werden von Aufständischen beschossen. Die Angreifer sind vermummt und haben sich hinter Sandsackwällen verschanzt. Als zwei Kampfpanzer auf sie zurollen und ihre Geschütze auf sie richten, ergreifen sie die Flucht. Schließlich fahren auch noch zwei Panzerhaubitzen auf, Kampfjets fliegen im Tiefflug über den Ort des Geschehens.

Der Kampf gegen Terroristen gehört zur täglichen Show auf der Rüstungsmesse International Defence Exhibition and Conference (IDEX) in Abu Dhabi. Zwischen Ausstellungshallen und Hafengelände zeigt die US-Armee ihre Waffen. Mit einer Informationslehrübung der Bundeswehr hat das nichts zu tun, aber die Show erfüllt ihren Zweck: Panzer, Jets und Helikopter sollen einem kaufwilligen Publikum aus Asien und im Nahen Osten vorgeführt werden. Abu Dhabi ist das Mekka der globalen Aufrüstung. Hier werden Milliardengeschäfte gemacht. Unternehmen, die hier fehlen, spielen auf dem Weltmarkt keine Rolle.

Das passt ins Bild einer sich verändernden globalen Sicherheitsarchitektur. Alte Mächte gehen, neue Mächte kommen. Anders ausgedrückt: Der Westen rüstet ab, der Osten rüstet auf. Das Stockholmer Institut für Friedensforschung (Sipri) hat errechnet, dass im Vorjahr erstmals seit einer Dekade die weltweiten Verteidigungsausgaben gesunken sind. Der Grund ist einfach: Der Westen spart. Von weltweiter Abrüstung, von einer Friedensdividende der Finanzkrise, kann nicht gesprochen werden. Im Gegenteil. Aufstrebende Staaten wie China und Indien wollen ihren wachsenden wirtschaftlichen Einfluss militärisch untermauern und investieren massiv ins Militär. Andere Staaten tun es ihnen gleich. Russland und Indonesien erhöhen ihre Streitkräfteetats innerhalb von fünf Jahren (zwischen 2012 und 2017) um 69 Prozent, Algerien um 41 und die Länder des Nahen Ostens um durchschnittlich 17 Prozent. Staaten wie Saudi-Arabien, Qatar, Kuweit, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) verfügen über nahezu unbegrenzte Finanzen, um Waffen anzuschaffen.