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Loyal – Titelthema des Monats Mai 2013




Wenn es um Sicherheitsinteressen und Militärinterventionen geht, neigen Deutschlands Politiker dazu, den Kopf in den Berliner Sand zu stecken. Dieses Verhalten resultiert aus der Geschichte, ignoriert jedoch die Verantwortung unseres Landes für den Frieden in der Welt.

„Wir halten uns besser raus!“

Von Jan Techau

Ausländische Beobachter, die sich mit Deutschland befassen, sind meist beeindruckt. Nicht nur wirtschaftliche Stärke, reformerischer Langmut und die Präferenz deutscher Wähler für sachlich-nüchterne Führungspersönlichkeiten stechen positiv heraus, sondern etwas, das die Einheimischen selbst kaum wahrnehmen: die hochentwickelte deutsche Debattenkultur.

Niemand sonst, stellte ein Freund aus Irland vor ein paar Monaten fest, debattiert so engagiert, sachkundig, vielstimmig und ernsthaft die großen gesellschaftlichen Themen wie die Deutschen, ganz gleich, ob es sich um die Genomentzifferung, die Energiewende, männliche Beschneidung, das Betreuungsgeld oder die moralische Dimension plagiierter Doktorarbeiten handelt.

Es mag etwas dran sein an diesem Urteil, doch gibt es einen politischen Themenbereich, der sich in Deutschland der großen Debatte seit Jahrzehnten systematisch entzieht: die Sicherheitspolitik. Wie ein kleines gallisches Dorf gegen die Römer wehrt sich die Gesellschaft gegen die Aufnahme des Themas in den Diskurs, und es ist auch hier das Ausland, das das thematische Vakuum staunend zur Kenntnis nimmt. Nichts ist berechenbarer in der Republik als zwei Dinge: erstens die allergische Reaktion der meisten Debattenträger auf das Thema (militärische) Sicherheit. Und zweitens das ritualisierte Lamento der wenigen Interessierten, dass es darüber hierzulande keine Debatte gebe.