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loyal-Titelthema des Monats Mai 2017




Der eine lenkt einen Weltkonzern, der andere hat Behörden umgekrempelt. Ein Sonderheft über sehr verschiedene Menschen, die eines gemeinsam haben: Sie waren Soldaten.

Editorial

von Oberst d. R. Oswin Veith, Präsident des Reservistenverbandes und MdB

Liebe Leserinnen und Leser,

„Geh mal zum Bund, da lernst Du was fürs Leben.“ Diese Phrase haben wahrscheinlich die meisten jungen Männer zu Zeiten der Wehrpflicht in Deutschland mal gehört. Heute ist die Wehrpflicht ausgesetzt und die Entscheidung, welchen Weg junge Frauen und Männer nach der Schule einschlagen, meist völlig offen. Es locken Studium, Reisen, Freiheit! Wenn einem doch alle Türen offen stehen, was soll man da beim Bund schon besseres lernen? Aber wie so oft steckt doch in jeder Binsenweisheit ein wahrer Kern. Was genau? Das wollen wir in dieser Ausgabe von loyal beleuchten.Dabei geht es uns nicht um die breit diskutierte Attraktivität des Dienstes als solche. Es geht uns um die Perspektive. Um das, was Sie – was wir – am Ende der Zeit in der Truppe mitnehmen. Warum ist die Bundeswehr also auch heute noch ein guter Kickstarter für die eigene Karriere? Wie kann sie die Basis für einen beruflichen Erfolg sein, der Jahre nach Dienstzeitende anhält? Die Charaktere, um die sich diese Ausgabe rankt, haben alle ihre ganz persönliche Antwort darauf. Sie alle sind ehemalige Soldaten: Thomas Enders, ehemaliger Fallschirmjäger, steht heute an der Spitze der Airbus Group mit ihren rund 135.000 Mitarbeitern. Chefredakteur Marco Seliger portraitiert den Mann, der noch immer den Spitznamen „Major Tom“ trägt und über sich selbst sagt, dass er vieles von dem, was er als Offizier gelernt hat, heute als Manager braucht. Frank Jürgen Weise hat im vergangenen Jahr das Bundesamt für Migration- und Flüchtlinge umgekrempelt. Warum dabei die Unterstützung von aktiven Soldaten und Reservisten so wichtig war, erklärt der Oberst der Reserve im Interview. Eine andere Sicht auf die Dinge gibt uns Wencke Sarrach. Als erster weiblicher Zugführer im Wachbataillon sammelte sie früh Führungserfahrungen. Davon profitiert die Marketing-Managerin und Hauptmann der Reserve bis heute – nicht nur in ihren Reserveübungen.

Liebe Leserinnen und Leser, für viele von Ihnen ist die Bundeswehrzeit ein unverzichtbarer Teil des eigenen Lebens. Der juristische Status mag sich nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ändern, im Kopf und im Herzen bleibt man immer Soldat. Deshalb ist diese Ausgabe von loyal nicht nur Äußerlich etwas ganz besonderes – im nächsten Monat erscheint das Heft wieder in gewohnter Optik. Anlässlich des Parlamentarischen Abends unseres Reservistenverbandes in Berlin und der anhängigen Verleihung des Preises „Partner der Reserve“ wollen wir besonders deutlich machen, wie verwoben die Truppe mit unserer Gesellschaft ist. Was die Soldatin und der Soldat aus der Zeit in der Bundeswehr mitnehmen, ist weit mehr als die gute Erinnerung an Kameradschaft. Mögen Sie viel Freude beim Lesen finden und manchen Erkenntnisgewinn mit den Menschen in Ihrer Umgebung teilen.