12.150 junge Männer werden die Letzten sein
Ein Meinungsartikel von Detlef Struckhof
Ein solch öffentliches Aufsehen haben zuletzt nur Frauen bei der Bundeswehr erlebt und mehr oder weniger genossen, wenn es darum ging, über die erste Ärztin, die erste Sanitätsoffiziersanwärterin, die erste Sanitätssoldatin, die erste Infanteristin, die erste Hubschrauberpilotin und so weiter zu berichten. Jetzt sind endlich wieder mal die Männer dran. 6.400 von ihnen gehen zum Heer, 1.400 zur Luftwaffe, 700 zur Marine. Zur Streitkräftebasis gehen 2.800 und zum Zentralen Sanitätsdienst 850 Wehrpflichtige.
Sie werden dort in sechs Monaten erleben, was es heißt, Soldat zu sein. Den meisten wird es trotz des Zwangs besser ergehen als Generationen von Grundwehrdienstleistenden zuvor, denn die Vorgesetzten haben ein neues Ausbildungsziel: Möglichst viele dieser Rekruten sollen bleiben – sich freiwillig für eine längere Dienstzeit verpflichten. Dazu muss die Bundeswehr attraktiver werden. Da gibt es keine Alternative. Das hat Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg quasi als Tagesbefehl für den 3. Januar ausgegeben. Eine Entwicklung, die mit dem Einzug der ersten Frauen in die Kasernenstuben begann, wird nun sicher fortgeschrieben werden: ein noch freundlicherer Umgang mit den Rekruten. Jetzt kann sich zeigen, ob die jahrelange Ausbildung der Vorgesetzten zu modernen Menschenführern gefruchtet hat. Die Deutschen werden es im Fernsehen beobachten können.
Informationen der Bundeswehr zur Einberufung
Informationen der Bundeswehr zur Neugestaltung der Truppe
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Der Autor ist der verantwortliche
Online-Redakteur des Reservistenverbandes
Archivbild oben: Rekruten – noch in Zivilkleidung –
füllen Fragebögen in der Kaserne aus.
(Foto: Eckhard Schwabe)