39. Internationaler Hürtgenwaldmarsch
Der 39. Hürtgenwaldmarsch mahnt vor totalitären Systemen und gedenkt der Toten der Schlacht im Hürtgenwald und seiner Umgebung. Umrahmt wird die Marschveranstaltung am 2. September von einem Kultur- und Bildungsprogramm.
Der Hürtgenwald in der Nordeifel war ab Spätherbst 1944 ein Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen alliierten Soldaten und Soldaten der Wehrmacht. Die Kämpfe zählen zu den längsten und verlustreichsten Gefechten des Zweiten Weltkriegs im Westen des damaligen Deutschen Reiches. Sie hinterließen tausende Verwundete und Tote. Zahlreiche Dörfer im oder um den Hürtgenwald – Hürtgen, Kesternich, Kommerscheidt, Schmidt und Vossenack – wurden dabei nahezu vollständig zerstört.
Der Hürtgenwaldmarsch bietet die Teilnahme an Märschen von 10 km bis 30 km Länge. Weiterhin werden geführte Wanderungen und eine Familienstrecke angeboten, die sich auch mit den Orten des damiligen Kampfgeschehens befassen. Die Familienstrecke ist etwa 9 km lang und durchgängig mit Kinderwagen/Rollstuhl o.ä. begehbar.
Der Marsch wird von einem Bildungs- und Kulturprogramm begleitet. So befasst sich beispielsweise die Hamburger Theatergruppe „Axensprung“ mit ihrem Stück „Freiheit! 1848 – Ein europäischer Traum“ mit der Revolution im selbigen Jahr. Diese war prägend für die deutsche Nationalstaats- und Demokratiebewegung.
Erinnerung und Verantwortung
Die Geschichte der grausamen Kämpfe im Hürtgenwald, in der Nordeifel und den Ardennen sowie ihre politischen Hintergründe sind eine Verpflichtung. Es liegt in der Verantwortung einer jeden Generation, die Erinnerung an sie wachzuhalten und daraus für die Gegenwart und Zukunft zu lernen.
Der Neuansatz des Internationalen Hürtgenwaldmarsches mit dem entwickelten Bildungsprogramm soll dazu beitragen, überkommene Geschichtsbilder in der Region zu hinterfragen und aktuelles Wissen über die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte zu verbreiten. Es gilt dabei für die Soldatinnen und Soldaten sowei Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr die Aspekte der Erinnerungskultur immer wieder neu reflektieren, insbesondere dann, wenn es um das Thema Wehrmacht und Nationalsozialismus geht. Solche Reflexionen müssen frei von Heldengedenken und militärischer Verklärung geschehen.