42 Kreiswehrersatzämter könnten geschlossen werden
Noch gibt es 52 Kreiswehrersatzämter in Deutschland. Sie waren bisher für die Musterung und Einberufung der Grundwehrdienstleistenden zuständig – wir berichteten. Auch Reservisten wurden bisher von den Kreiswehrersatzämtern einberufen, dort lagern die Personal- und Gesundheitsakten der ehemaligen Soldaten. Außerdem obliegt den Ämtern die Berufsförderung ausscheidender Soldaten. Nun könnten mindestens 42 dieser Ämter vor der Schließung stehen.
Das Westfalen-Blatt aus Bielefeld beruft sich dabei auf Aussagen des CDU-Bundespolitikers Jürgen Herrmann. Er rechne damit, dass von den Schließungen etwa 5.000 Mitarbeiter der zivilen Wehrverwaltung betroffen sein könnten. Seine Befürchtung: "Nur acht bis zehn Kreiswehrersatzämter könnten übrig bleiben."
Auf Nachfrage des Reservistenverbandes teilt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mit: "Es gibt zur Schließung von Standorten und Dienststellen frühestens im Sommer 2011 Entscheidungen. Planungen zu den Kreiswehrersatzämtern sind uns nicht bekannt." Der Minister werde Ende Januar seine grundsätzlichen Pläne bekannt geben. Danach werden bis zum Sommer Feinplanungen erarbeitet. Ob es solche Pläne auf politischer Ebene gebe, konnte der Ministeriumssprecher nicht beantworten.
Nach bisherigen Planungen sollten die Ämter künftig für die Werbung von Freiwilligen zuständig sein und dabei alle jungen Frauen einbeziehen. Laut CDU-Politiker Herrmann sei nun geplant, die verbleibenden Ämter mit den vier Zentren der Bundeswehr für Nachwuchsgewinnung in Berlin, Hannover, Düsseldorf und München zu verschmelzen.
Bild oben: Das Kreiswehrersatzamt in Magdeburg
ist eins von noch 52 in Deutschland
(Foto: Bundeswehr, Zischka)