550 weitere KFOR-Soldaten „keine Feuerwehrmission“
"In einigen Wochen sollte dies seinen Zweck erfüllt haben", sagte Christian Schmidt, Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung. "Das ist keine Feuerwehrmission, weil es brennt. Aber es geht darum, Präsenz zu zeigen", zitiert die Deutsche Presse-Agentur den CSU-Politiker. Regulär hätte das deutsche Kontingent aus 939 Soldaten bestanden, darunter 82 Reservisten.
Geleistet wird die Unterstützung von der "Operational Reserve Force" (ORF). Diese Bataillone werden von Deutschland, Österreich und Italien gestellt, um die KFOR-Truppen im Kosovo und die Eufor-Verbände in Bosnien und Herzegowina zu unterstützen.
Einheiten halten sich jeweils sechs Monate lang bereit
Ein ORF-Bataillon hält sich für jeweils ein halbes Jahr im Heimatland für einen möglichen Einsatz bereit. Von den zwei Verbänden ist einer im Status "ready", das heißt innerhalb von sieben Tagen verfügbar, das andere im Status "standby". Dieses kann bei Abruf innerhalb von zwei Wochen auf den Balkan verlegen.
Die Soldaten eines ORF-Bataillons bereiten sich ebenso auf den Auslandseinsatz vor, wie die aktiven Kräfte. Im Zeitraum ihrer Abrufbereitschaft üben sie kontinuierlich weiter.
Langfristige Planung sieht Reduzierung des Engagements vor
Bis 2012, so Schmidt, ist eine weitere Reduzierung des Kosovo-Engagements geplant. Voraussetzung sei eine Beruhigung der Lage. "Das Kosovo ist ein unabhängiges Land, dazu gehört auch der Norden. Debatten über eine Teilung oder Autonomie des von Serben bewohnten Nordteils sind überflüssig. Wer nach Europa will, muss bereit sein, Kompromisse zu schließen und nationale Grenzen ohne Wenn und Aber anzuerkennen.“
In der vergangenen Woche war es an zwei Grenzübergängen in Folge eines Zoll- und Handelskonfliktes zu Auseinandersetzungen gekommen – wir berichteten. Der Radiosender WDR 5 sendete ein Interview zur Lage im Kosovo mit dem KFOR-Kommandierenden Generalmajor Erhard Bühler.
Symbolbild oben:
Ein deutscher KFOR-Soldat sichert
während eines Brandes in Prizren
die Zufahrtsstraße.
(Foto: Bundeswehr/Rott via flickr.com)