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Abzeichen der CIR-Truppe: Ergebnis einer Graswurzelbewegung




Dem Blick des geschulten Bundeswehrreservisten fiel bei der Aufstellung des Kommandos Cyber- und Informationsraum (KdoCIR) Anfang April dieses Jahres in Bonn sofort auf: Da wird Bundeswehruniformgeschichte geschrieben. Soldaten im Marine-Dienstanzug – auch "Erste Garnitur blau" oder "Erste Geige" genannt – trugen statt einer weißen Schirmmütze Barett, ebenso wie die Luftwaffen- und Heeressoldaten. Und alle in derselben Farbe – einem dunklen Marineblau. Wie kann das sein, fragten daraufhin Reservisten in den sozialen Netzwerken.
 
"Das ist das Ergebnis einer Graswurzelbewegung innerhalb des zukünftigen Organisationsbereichs CIR", sagt Hauptmann Fritz Kessel, Presseoffizier im Presse- und Informationszentrum im Kommando CIR in Bonn. Der gelernte Panzergrenadieroffizier hat nun selbst sein grünes Barett abgelegt. Auch er trägt das neue marineblaue Barett mit Barettabzeichen der CIR-Truppe. "Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit", so der Bayer. Hier interessiert sich keiner dafür, dass ich Panzergrenadier bin. Das tritt jetzt in den Hintergrund. Jetzt gehöre ich zum Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr."

Einheitliches Barett symbolisiert einheitlichen Auftrag
Ab 1. Juli dieses Jahres werden es ihm rund 13.500 Soldatinnen und Soldaten gleichtun. Spätestens dann werden Bürger überall in Deutschland auf Luftwaffen- und Marineuniformträger stoßen, die ein Barett statt einer Schirmmütze oder eines Schiffchens tragen. Selbst Soldaten im Matrosenanzug – also die Mannschaften der Marine unter 30 Jahre – werden das Barett aufsetzen. Daran werden sich Fans der Marine gewöhnen müssen. Mancher alter Reservist oder pensionierter Soldat könnte dann anfangs geneigt sein, zu fragen, was das denn für ein merkwürdiger Anzug sei? Die CIR-Soldaten können dann selbstbewusst antworten, dass dieser Anzug für Sie vom Generalinspekteur entschieden worden ist, als ein von außen sichtbares Zeichen der Zusammengehörigkeit über Waffengattungen hinweg – vereint in einem Ziel: Deutschland vor Angriffen aus dem Cyberraum zu schützen oder aber in der militärischen Informationsbeschaffung und -aufklärung tätig zu sein. So werden im Sommer zum Beispiel auch die Eloka-Bataillone (Eloka: Elektronische Kampfführung) dem neuen Kommando CIR unterstellt werden.

Entwürfe in Workshops entwickelt
Der Entwurf für das Barettabzeichen stammt von Hauptmann Vanessa Klinkenberg vom Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr (ZOpKomBw). Es zeigt eine matt-silberne Eichenlaubumrandung, in der Mitte eine Weltkugel mit aufgesetztem Pfeil mit zwei Spitzen, darunter ein aufrechter Schild auf dem CIR steht, darunter noch die Bundesfarben wie bei allen Bundeswehr-Baretts. "Mehr als 300 Soldatinnen und Soldaten hatten zuvor in Workshops an Barett, Barettabzeichen und Logo des CIR gearbeitet", sagt Kessel. Die einheitliche Kopfbedeckung sei eine ganz bewusste identitätsstiftende Maßnahme. Während in der Streitkräftebasis (SKB) alles vertreten ist, was die Anzugsordnung der Bundeswehr hergibt oder im Sanitätsdienst der Bundeswehr mit einem Kragenabzeichen dezent versucht wird, Zusammengehörigkeit zu symbolisieren, geht die modernste Truppe der Bundeswehr neue Wege – auch bei der Anzugsordnung.

Logo für Briefbögen
Das Logo des sechsten Organisationsbereiches der Bundeswehr, in den Farben orange-gold und anthrazit gehalten, zeigt ebenfalls eine Weltkugel die von einem Cyber-Netz umspannt wird. Das Logo stammt im Entwurf von Hauptmann Dominik Röser vom IT-Zentrum. Dieses Logo wird sich künftig auf Briefbögen und in anderer Form im Organisationsbereich des CIR wiederfinden.

Erste Sammleranfragen
Inzwischen erreichen das KdoCIR schon erste Anfragen von Sammlern. Tragen dürfen das Verbandsabzeichen jedoch nur Angehörige des Kommandos CIR. Auch das Barett mit dem dazugehörigen Barettabzeichen dürfen nur Angehörige der CIR-Truppenteile tragen. Für Reservisten gilt derzeit: Sobald sie im KdoCIR beordert sind, hängen sie die bisherige Kopfbedeckung an den Nagel und setzen für die Zeit nur noch das marineblaue Barett auf – überall und zu jedem Anlass.

Wie sich Reservisten beim KdoCIR an der Johanna-Kinkel Straße 2-4 in 53175 Bonn beordern lassen können, berichten wir bald in einem weiteren Artikel.


 

Detlef Struckhof

Archivbild oben: Soldaten in allen drei Uniformen der Bundeswehr,
aber mit einheitlicher Kopfbedeckung beim Aufstellungsappell des
Kommandos Cyber- und Informationsraum (KdoCIR) Anfang April 2017 in Bonn.
(Foto: Sören Peters, Monatge dest)

2. Bild: Hauptmann Fritz Kessel ist Presseoffizier im KdoCIR. (Foto: Detlef Struckhof)

3. Bild: Marineblaues Barett und Abzeichen der CIR-Truppe. (Foto: Detlef Struckhof)

4. Bild: Angehörige der CIR-Truppe mit einheitlicher Kopfbedeckung. (Foto: Sören Peters)

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