Afghanistan: Wieder vier Deutsche verletzt
Am Freitag erlebte Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg in Afghanistan, wie eine deutsche Einheit in ein Gefecht verwickelt wurde. Darauf brach er einen Besuch außerhalb des Feldlagers ab – wir berichteten. Bei dem Freitagsgefecht wurde kein Deutscher verletzt.
Nun, wieder in der Heimat, ereilt zu Guttenberg eine schlechte Nachricht aus Nordafghanistan. Vier deutsche Soldaten sind bei einem Anschlag auf ihre Patrouille verletzt worden. Die Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich, heißt es aus dem Einsatzführungskommando. Der Anschlag ereignete sich etwa zwölf Kilometer südwestlich vom Feldlager in Kundus.
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen rechnet indes mit noch mehr Opfern in Afghanistan. Ähnlich hatte sich in der jüngsten Vergangenheit auch zu Guttenberg geäußert. Unbeirrt davon plant Afghanistans Staatschef Hamid Karzai die Übernahme der Verantwortung im eigenen Land. Bei der Afghanistan-Konferenz in Kabul vor zwei Tagen hat sich offensichtlich die internationale Gemeinschaft darauf verständigt, die Verantwortung am Hindukusch ab 2014 an die Afghanen zu übergeben. Bis 2018 wollen die internationalen Truppen die Ausbildung der afghanischen Armee übernehmen.
Mit einer neuen Art von Kritik am Einsatz der Deutschen in dem zentralasiatischen Land hat nun die Bundeswehr zu kämpfen. Eine Soldatenmutter hat jetzt Anzeige gegen Minister zu Guttenberg erstattet. Ihr Sohn – ein Hauptfeldwebel – war am Karfreitag bei einem Gefecht ums Leben gekommen. Sie wirft der Bundeswehr und den Politikern vor, die Soldaten mit zu schlechter Ausrüstung in den Krieg zu schicken. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Detlef Struckhof
Bild: Ein afghanischer Soldat im Gefecht,
Seite an Seite mit amerikanischen Soldaten.
(Foto: US Army, Daniel Love, flickr.com)