Afghanistan-Einsatz: Traumatisierungsfälle verdreifacht
Es sei nun zu vermuten, dass die Erkrankungen weiter ansteigen. "Wenn jemand sieht, wie ein Kamerad stirbt, wirkt sich das sicher schwerer auf die Psyche aus, als wenn er nur sieht, dass sein Kamerad verletzt wird", so Zimmermann zur Mitteldeutschen Zeitung. Sollten sich die Kampfeinsätze noch verschärfen, worauf die derzeitige Entwicklung der vergangenen Wochen hindeute, "wird das Problem weiter zunehmen", sagt der Oberstarzt.
Zimmermann bemängelt den Umgang der deutschen Bevölkerung mit ihren Soldaten. Viele Rückkehrer fühlten sich allein. "Sie sagen mir, keiner interessiere sich für sie, wenn sie nach Hause kommen." Das sei fatal für die Psyche der jungen Männer und Frauen. Denn sie gingen meist aus Idealismus in den gefährlichen Einsatz. "Das sollten wir – die Gesellschaft – wertschätzen. Dann wird es den Soldaten auch besser gehen."
Für PTBS-Erkrankte gibt nun es auch Hilfe im Internet. Die Bundeswehr betreibt einen Online-Auftritt zu diesem Thema unter: www.ptbs-hilfe.de
Archivbild: Deutsche Soldaten in
Kundus auf Patrouille
(Foto: Bundeswehr/PIZ Kundus)