Afghanistan-Konferenz in Berlin – Zeichen der Entschlossenheit
Schwerpunkt der Besprechung war die Umsetzung des auf der internationalen Afghanistankonferenz in London beschlossenen Strategiewechsels. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die enge Zusammenarbeit, das sogenannte „Partnering“, bei dem afghanische Soldaten und Polizisten auch im Rahmen gemeinsamer Einsätze und Operationen der ISAF-Schutztruppen ausgebildet werden. Das Konzept soll die afghanischen Sicherheitskräfte in absehbarer Zeit in die Lage versetzen, schrittweise Verantwortung für die Sicherheit im Land zu übernehmen. Dies dürfe jedoch nicht als Anreiz zur sofortigen Truppenreduzierung gesehen werden – für den derzeitigen Einsatz gebe es keine Alternative, betonte zu Guttenberg in der anschließenden Pressekonferenz.
Die in diesem Jahr weiter verstärkten zivilen Anstrengungen und vorübergehend auch verstärktes militärisches Engagement legen die Grundlagen für eine Übergabe der Verantwortung an die afghanische Regierung. Insgesamt sollen rund 12.000 Soldaten der ISAF-Schutztruppe im Regionalkommando Nord eingesetzt werden, um die Initiative gegenüber den Aufständischen wiederzuerlangen. Die Zahl der afghanischen Sicherheitskräfte soll bis Ende 2011 von 200.000 auf 300.000 erhöht werden.
„Ein stabiles Afghanistan ist ein entscheidender Beitrag für den Frieden in der gesamten Region und damit für die internationale Sicherheit insgesamt“, hob der Minister hervor. Insbesondere Deutschland trage im Norden Afghanistans als Führungsnation eine besondere Verantwortung.
Zu Guttenberg zeigte sich zufrieden über den Verlauf der Konferenz: Sie sei ein Zeichen der Geschlossenheit und der Entschlossenheit. „Die 16 Nationen sprechen mit einer Stimme, wenn wir sagen, dass wir auch weiterhin klar zu unserer Verpflichtung stehen, dem afghanischen Volk auf dem Weg in eine friedvolle Zukunft zu helfen.“
(bd / bmvg)