Der Corona-Hilfseinsatz der Bundeswehr war der längste und größte in der Geschichte der deutschen Streitkräfte. Insgesamt 111.000 Bundeswehrangehörige wurden eingesetzt. In der Spitze waren an einem einzigen Tag – dem 15. Februar 2021 – rund 19.000 Soldatinnen und Soldaten in der Pandemiebekämpfung im Einsatz. Auch Reservistendienstleistende hätten daran entscheidenden Anteil gehabt, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. „Die Bundeswehr hat sich mit aller Kraft gegen das Virus gestemmt, gerade wenn andere an ihre Grenzen gestoßen sind.“ Dieses Engagement werde nicht vergessen werden. „Sie alle haben mit ihrer Hilfeleistung, ihrem Dienst an der Gesellschaft, einen großen Beitrag für das Ansehen der Bundeswehr in Deutschland und darüber hinaus geleistet.“
Stellvertretend für alle uniformierten Helfer hat die Ministerin bei einem Appell auf dem Paradeplatz des Bendlerblocks in Berlin Anfang November rund 400 Soldatinnen und Soldaten ausgezeichnet. Sie bekamen eine Urkunde und einen eigens geprägten Coin überreicht. Bis zum Ende des ersten Quartals 2023 werden diese Coins nun im großen Stil beschafft. Dazu hatten die Organisationsbereiche zuvor ihren Bedarf ans BMVg gemeldet. Bis spätestens zum Ende des zweiten Quartals sollen dann alle am Amtshilfe-Einsatz beteiligten Soldaten – und Reservisten – einen solchen Coin erhalten.
Und wenn ich bis Ende Juni nix bekommen habe? Dann wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Heranziehungstruppenteil bzw. die Dienststelle, die Sie herangezogen hat und fragen dort nach. Die Coins werden in ausreichender Anzahl beschafft, so dass jeder, der an der Hilfeleistung beteiligt war, auch berücksichtigt wird.
Forderung des Reservistenverbandes erfüllt
Eine solche Auszeichnung hatte der Reservistenverband im Dezember des vergangenen Jahres gefordert. „Die Bundeswehr und ihre Reserve haben gezeigt, dass auf sie Verlass ist und dass unser Land auf sie zählen kann, wenn es darauf ankommt. Die Truppe unterstützte maßgeblich auch mit der großartigen Hilfe von tausenden Reservistinnen und Reservisten. Überall wurden wir Zeugen der Hilfe in Uniform, die positiv wahrgenommen in den Alltag zurückkehrte“, sagte der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg, seinerzeit.
Er hatte sich für ein sichtbares Zeichen zum Tragen an der Uniform eingesetzt. Allerdings hätte die Umsetzung, mit Genehmigungsgang einer Medaille über das Bundespräsidialamt, deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen. Dann wäre die Corona-Thematik noch weniger präsent als ohnehin schon.