In der Lützow-Kaserne in Münster ist am Donnerstag das Heimatschutzregiment 2 mit einem feierlichen Appell in Dienst gestellt worden. Ministerpräsident Hendrik Wüst zitierte in seiner Rede den Wahlspruch des Verbands: „Wir schützen, was uns lieb und teuer ist. Und Heimat ist uns lieb und teuer.“
Wüst weiter: „An den Angriffen der Hamas, am brutalen Überfall Putins auf die Ukraine erkennen wir: Wir müssen auch unsere Heimat besser und stärker schützen als bisher.“ Die von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufene Zeitenwende in der Verteidigungspolitik müsse nun Fahrt aufnehmen. Zudem lobte Wüst den Einsatz der Bundeswehr bei den jüngsten Amtshilfe-Einsätzen, konkret während der Pandemie und nach dem Hochwasser 2021. „Soldatinnen und Soldaten waren schnell zur Stelle und haben geholfen. Diese Hilfe hat gezeigt, wie bedeutsam die Fähigkeiten der Bundeswehr auch in Friedenszeiten sind und warum es Heimatschutz und Reserve braucht.“
Um das Heimatschutzregiment in Dienst zu stellen, enthüllte Generalmajor Andreas Henne, Stellvertreter des Befehlshabers des Territorialen Führungskommandos, mit Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Landeskommandos NRW zuerst die Truppenfahne. Mit der Übergabe an den Kommandeur des Heimatschutzregiments 2, Oberst Jens Teichmann, ist es ein offizieller Verband der Bundeswehr und untersteht dem Landeskommando NRW.
Militärische Heimat in Münster
Das Heimatschutzregiment 2 besteht im Kern aus den seit zehn Jahren bestehenden Heimatschutzkompanien Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen (früher: Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanien). In der Lützow-Kaserne in Münster ist die erforderliche Infrastruktur und Ausrüstung für die Ausbildung der nordrhein-westfälischen Reservedienstleistenden vorhanden. Rund 500 Reservistinnen und Reservisten sind dort bereits beordert und üben regelmäßig für ihren Auftrag. Auch die dem Heimatschutzregiment 2 dauerhaft zugeordneten 30 Aktiven sind dort stationiert.
Perspektivisch soll das Heimatschutzregiment auf 1.000 beorderte Reservistinnen und Reservisten anwachsen. „Wir suchen ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sowie ungediente Frauen und Männer ohne militärische Vorerfahrung. Voraussetzung ist eine regionale Bindung zum Bundesland Nordrhein-Westfalen. Wir bieten eine militärische Heimat und Ausbildung, Förder- und Beförderungsmöglichkeiten für alle Dienstgradgruppen sowie Möglichkeiten des Laufbahnwechsels und Kameradschaft in festen Strukturen“, wirbt das Landeskommando NRW, dem das Heimatschutzregiment unterstellt ist. Interessenten können sich unter Tel. + 492519362210 direkt beim Regiment über Beorderungsmöglichkeiten informieren.
Heimatschutz im bevölkerungsreichsten Bundesland
Die Heimatschutzkräfte der Bundeswehr sind im Schwerpunkt Reservistendienstleistende. Sie unterstützen die aktive Truppe auf vielfältige Weise. In der Landes- und Bündnisverteidigung übernehmen sie zum Beispiel den Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur und die Unterstützung alliierter Streitkräfte bei Transporten in Deutschland. In der zivil-militärischen Zusammenarbeit arbeiten sie mit den Blaulichtorganisationen wie etwa dem Technischen Hilfswerk zusammen. Und auch in der Amtshilfe und im Katastrophenschutz kommen sie zum Einsatz, beispielsweise bei Hochwasserlagen. Das Heimatschutzregiment 2 ist dabei die militärische Heimat der Reservistinnen und Reservisten im Heimatschutz in NRW.
Hintergrund
Nach Bayern und Niedersachsen hat nun also auch NRW ein Heimatschutzregiment, damit sind drei von sechs Regimentern offiziell in Dienst gestellt. Im kommenden Jahr folgen Hessen und Mecklenburg-Vorpommern, 2025 dann Berlin. Die Heimatschutzkräfte der Bundeswehr sind im Schwerpunkt Reservedienstleistende. Sie unterstützen die aktive Truppe auf vielfältige Weise. In der Landes- und Bündnisverteidigung übernehmen sie zum Beispiel den Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur.
Weitere Fotos gibt es auf der Facebook-Seite des Landeskommandos NRW