Auch im Sanitätsdienst: Ohne Reserve geht es nicht
Um die neue Sicherheitsarchitektur in Europa ging es bei der Frühjahrstagung des AK San (Arbeitskreis Sanitätsdienst) in Berlin. Dabei wurde noch einmal deutlich: Die Reserve im Sanitätsdienst wird benötigt – dringender denn je!
Nach einführenden Worten von Oberstarzt d.R. Prof. Dr. Hermann Römer und von Oberst d.R. Oliver Horten folgte unter der Überschrift „Zeitenwende“ eine ausführliche Darstellung des Sanitätsdienstes und dessen Reservestrukturen. Generalarzt Dr. Ralf Hoffmann, Chef des Stabes beim Kommando Sanitätsdienst in Koblenz, rückte dabei die aktuelle Personal- und Nachwuchsentwicklung in den Mittelpunkt. Seinen Darstellungen zufolge kann die Bundeswehr ihren Personalbedarf bei den aktuellen Rekrutierungszahlen nicht decken. Der Arbeitskreis Sanitätsdienst hat zugesagt, hier tatkräftig zu unterstützten.
Reservisten motivieren Reservisten
Ausführliche Diskussionen kamen zu dem Schluss, dass zur Rekrutierung und Motivation von Reservisten für den Sanitätsdienst, der Reservistenverband – insbesondere der AK San – noch stärker ins Boot geholt werden sollte. So werde eine Begegnung auf Augenhöhe mit den potenziellen Bewerbern möglich und auch die Motivation bleibt über den gesamten Einführungsprozess in die Reserve der Bundeswehr erhalten. Denn: Wenn die Reservisten ihre Bereitschaft und ihre Qualifikationen einbringen, entsteht eine Win-Win-Situation für beide Seiten, von der sowohl die Truppe als auch die Reserve profitieren.
Über die aktuellen Entwicklungen und neuen Herausforderungen für Streitkräfte und Reserve informierte Oberstarzt Dr. Rolf von Uslar aus dem Verteidigungsministerium. Oberstleutnant i.G. Johannes Rogge, ebenfalls aus dem BMVg, stellte dazu die aktuellen Personal- und Materialressourcen für die Reserve dar. Der Vizepräsident des Reservistenverbandes für militärische Ausbildung, Oberst d.R. Manfred Schreiber, erläuterte zukünftige Strukturen des Reservistenverbandes und die durchaus interessante Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum der Bundeswehr, das federführend für die Durchführung von Veranstaltungen der Bundeswehr für Reservisten verantwortlich ist.
Nach dem Vortragsteil besuchten die Teilnehmer das Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock. Beim Niederlegen eines Blumengestecks gedachten die Reservisten der in Ausübung ihres Dienstes zu Tode gekommenen Kameradinnen und Kameraden. Ferner stand ein Besuch der Gedenkstätte Deutscher Widerstand auf dem Programm.
So geht es weiter
Im Rahmen der Zusage des Arbeitskreises, die aktive Truppe in Reservistenangelegenheiten weiter und verstärkt zu unterstützen, wird sich der Vorstand nun regelmäßig im kleinen Kreis treffen und sich intensiv mit dem Kommando Sanitätsdienst dazu abstimmen.
Die nächste Veranstaltung ist im Vorfeld des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie (DGWMP) im Herbst in Ulm geplant.