Vier Tage durch Brandenburg und Berlin: Der Marsch zum Gedenken
Die Ankündigung des Marsches zum Gedenken ist mittlerweile zur guten Tradition geworden, doch auch bei der sechsten Auflage des Marsches geht es um die wichtige und ganz persönliche Erinnerung an Gefallene und Verstorbene der Bundeswehr.
In diesem Jahr marschieren 154 Soldatinnen und Soldaten, Reservistinnen und Reservisten gemeinsam für jeden mit Einsatzbezug ums Leben gekommenen Bundeswehrangehörigen einen Kilometer und legen zusätzlich für alle seit 1956 infolge der Ausübung ihres Dienstes im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung ums Leben gekommenen Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen weiteren Meter Marschstrecke zurück. Insgesamt beläuft sich die Marschstrecke demnach auf 116 Kilometer und mehr als 3400 Meter. Die Marschstrecke beginnt am Truppenübungsplatz Lehnin und führt über den Wald der Erinnerung vorbei am Reichstagsgebäude zum Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock in Berlin.
„Der Marsch zum Gedenken ruft eindringlich in das Bewusstsein, dass Tod und Verwundung zur Realität des Soldatenberufes gehören. Diese Wahrheit dürfen wir als Gesellschaft nicht verdrängen“, sagte der Stellvertretende Präsident des Reservistenverbandes, Pascal Kober MdB, der auch in diesem Jahr wieder am Marsch teilnehmen wird. Auch der Leitende des Marsches zum Gedenken, Oberst d.R. Manfred Schreiber, Vizepräsident für Militärische Ausbildung im Reservistenverband und Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen, unterstreicht die Bedeutung des Marsches: „Sie sind nicht vergessen, in unseren Herzen leben sie weiter“. Schreiber ist seit 2018 in verantwortlicher Funktion bei der Durchführung des Marsches und steckt in den letzten Vorbereitungen für den diesjährigen Marsch. Es sei ihm wichtig, zumindest einmal im Jahr auf die Schicksale der Gefallenen der Bundeswehr und deren Familien hinzuweisen. Er will mit den Marschierenden und dem Marsch selbst den Bundeswehrangehörigen gedenken, die im Auftrag des Parlamentes für Frieden, Recht und Freiheit in Folge der Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen sind. „Der Marsch dient der Erinnerungskultur und der Traditionspflege, ist Ausdruck der Verbundenheit, der Solidarität und des Respekts gegenüber den Verstorbenen und ihren Hinterbliebenen“, erklärt Schreiber.
Fotos der bisherigen Marschtage (Fotograf: Tilo Wieczoreck)
Der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Professor Dr. Patrick Sensburg, pflichtet dem bei: „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich der Marsch zum Gedenken zu einer festen Institution innerhalb der Veteranencommunity entwickelt hat. Jahr für Jahr marschieren Soldatinnen und Soldaten, Reservistinnen und Reservisten gemeinsam in Erinnerung an gefallene und verstorbene Kameradinnen und Kameraden. Der Marsch zum Gedenken ist dabei etwas ganz Besonderes. Er verbindet die Marschierenden untereinander, da körperliche Strapazen und Emotionen gemeinsam durchlebt und verarbeitet werden. Und genau das macht Kameradschaft aus. Er verbindet aber auch die Familien und Freunde und die Marschierer. Ich wünsche den Teilnehmenden und allen Angehörigen eine würdevolle Marschveranstaltung mit vielen Gesprächen und dem gegenseitigen Halt geben. Außerdem danke ich allen Organisatorinnen und Organisatoren, die den Marsch auch in diesem Jahr möglich gemacht haben. Erinnerung verbindet!“
Um möglichst vielen Menschen die Teilhabe an der Abschlusszeremonie am Ehrenmal der Bundeswehr im Verteidigungsministerium zu ermöglichen, wird der Reservistenverband die Veranstaltung am Donnerstag, den 27. Juli live auf Facebook unter www.facebook.com/reservistenverband/live übertragen. Der Marsch zum Gedenken wurde 2018 auf Initiative der Reservistenarbeitsgemeinschaft Military Brotherhood Germany zum ersten Mal durchgeführt und ist mittlerweile zur Tradition geworden.
Die Namen der Gefallenen und im Dienst ums Leben Gekommenen nach Jahreszahlen
Aktualisierung des Beitrages am 27. Juli 2023: Wir haben die Ankündigung mit Fotos der ersten Marschtage illustriert.