Auch Türkei diskutiert über Wehrpflicht
Über diese Überlegungen berichtet die regierungsnahe Zeitung Sabah. Ungewöhnlich klingt dabei ein Vorschlag für künftige Wehrdienstausnahmen: Gegen Zahlung einer bestimmten Summe könne der Wehrdienst auf eine einmonatige Grundausbildung reduziert werden, so die Zeitung. Das hört sich nicht nach einer Wehrgerechtigkeit nach westlichem Demokratieverständnis an. Allerdings gibt es diese Möglichkeit in der Türkei bereits für im Ausland lebende Türken. Deshalb wird diese Anpassung in dem süd-osteuropäischen Land durchaus als gerecht empfunden.
Der amtierende Generalstabschef Isik Kosaner möchte indes eine andere Ausnahmeregelung abschaffen: Der nur sechsmonatige Wehrdienst für Universitätsabsolventen soll wegfallen. Aufgrund vieler Beschwerden soll des Weiteren die Waffenausbildung innerhalb der Armee intensiviert werden. Der Grund: Bei Gefechten mit der kurdischen PKK fühlen sich die Wehrpflichtigen ungenügend ausgebildet.
Detlef Struckhof
Bild: Ein türkischer Soldat in
Gardeuniform (Gunnar Istanbul, flickr.de)