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Auf diese Bru­ta­li­tät kann man sich als Sol­dat nicht vor­be­rei­ten




Enor­me Schä­den am Fahr­zeug, nach­dem die UN-Pa­trouil­le be­schos­sen wurde.

(Foto: pri­vat)

sy­ri­en

Er war als Be­ob­ach­ter der Ver­ein­ten Na­tio­nen (UN) in Sy­ri­en. Von April bis Mai 2012 er­leb­te er als Nach­rich­ten­of­fi­zier im Stab der UN-Be­ob­ach­ter­mis­si­on UNS­MIS wie Ra­di­ka­li­sie­rung, Hass und Ge­walt in Sy­ri­en zur ab­so­lu­ten Es­ka­la­ti­on führ­ten. Unter dem Pseud­onym Eric Hagen hat er ein Buch über seine Er­leb­nis­se ge­schrie­ben. Es trägt den Titel „Axt im Kopf – Be­richt aus Sy­ri­en“. Mit der loyal hat der Of­fi­zier über das Buch und über seine dras­ti­schen Ein­drü­cke von der Be­ob­ach­ter­mis­si­on ge­spro­chen.

Wel­che In­ten­ti­on steckt hin­ter Ihrem Buch, warum trägt es den Titel „Axt im Kopf“?

Die In­ten­ti­on, die hin­ter dem Buch steckt, er­kennt man, wenn man an die Stel­le kommt, wo ich über das Mas­sa­ker in Houla schrei­be. Das war im Mai 2012. Bei die­sem Mas­sa­ker wur­den mehr als 200 Men­schen er­mor­det und 40 klei­ne Kin­der ge­tö­tet. Ich kam am Fol­ge­tag nach die­sem Mas­sa­ker dort­hin und habe mir alle er­schla­ge­nen Kin­der an­ge­schaut. Die jüngs­ten waren Babys, die äl­tes­ten neun oder zehn Jahre alt. Ich guck­te der UN-Mit­ar­bei­te­rin bei der Ka­ta­lo­gi­sie­rung über die Schul­ter. Sie nahm eine grobe Auf­nah­me der Lei­chen vor, die in einem Vor­raum einer Mo­schee lagen. Sie führ­te eine Liste. Ich las: ‚#Nr. 33, Mäd­chen, To­des­ur­sa­che: Axt im Kopf.‘ Daher kommt der Titel des Bu­ches. Dann habe ich die Num­mer 33 ge­sucht, habe das Mäd­chen ge­fun­den. Das war in der Tat ein klei­nes Mäd­chen, das einen ge­spal­te­nen Schä­del hatte. Die wur­den alle nicht er­schos­sen, son­dern er­schla­gen oder an die Türen ge­na­gelt. Die In­ten­ti­on war, dass ich etwas von die­sem Mäd­chen er­zäh­le und von die­sen Kin­dern, die dort sym­bo­lisch für die­sen Krieg er­schla­gen wur­den. Das ist einer der Haupt­grün­de für die­ses Buch ge­we­sen. Der zwei­te Grund ist, dass uns der Beruf des Sol­da­ten doch in Lagen füh­ren kann, die be­son­de­re Her­aus­for­de­run­gen mit sich brin­gen. Das soll­ten viele Ka­me­ra­den zur Kennt­nis neh­men, weil es zur Voll­stän­dig­keit un­se­res Be­ru­fes mit da­zu­ge­hört. Die­ses Mas­sa­ker ist ein zen­tra­les Er­leb­nis. Das Buch ku­mu­liert in die­ser Ka­ta­stro­phe. Da­nach habe ich die Täter ge­se­hen.

Wer steck­te da­hin­ter?

Das waren ‚ganz nor­ma­le Män­ner‘. Sie ken­nen viel­leicht den gleich­na­mi­gen Buch­ti­tel des His­to­ri­kers Chris­to­pher Brow­ning. Da ging es um die so­zia­le Her­kunft der SS-Mann­schaf­ten, die die Juden in den La­gern be­wacht und ge­tö­tet haben. Das glei­che Phä­no­men, wie in Brow­nings Buch be­schrie­ben, trifft auch auf Sy­ri­en zu. ‚Ganz nor­ma­le Män­ner‘ wer­den ra­di­ka­li­siert und sie wer­den zu Mör­dern, in die­sem Fall die Shabi­ha-Mi­li­zi­en, die die Drecks­ar­beit für Assad ge­macht haben. Die­sen Bogen, das heißt die schlei­chen­de Ra­di­ka­li­sie­rung, ver­su­che ich auf­zu­zei­gen: die In­ter­na­tio­na­li­sie­rung der Re­bel­len und dann aber auch die Ver­pflich­tung wei­ter Teile der Be­völ­ke­rung für Assad zu kämp­fen, die auch darin mün­den, dass sie mor­den und das Land in Trüm­mern legen.

Das sind hef­ti­ge Er­leb­nis­se. Was geht einem da durch den Kopf?

Mit den mi­li­tä­ri­schen Be­dro­hun­gen konn­te ich gut um­ge­hen. Ich bin Fern­spä­her und damit ge­wohnt, dass man in klei­nen Grup­pen auf sich al­lein ge­stellt Ver­ant­wor­tung über­nimmt und in selbst­stän­di­ger Wahr­neh­mung sei­nen Auf­trag er­füllt. Das ist mir ge­läu­fig. Das waren keine we­sent­li­chen Be­las­tun­gen. Die Be­las­tun­gen, wie ich sie wahr­ge­nom­men habe, waren diese Viel­fäl­tig­keit, das hohe Tempo von Er­eig­nis­sen und Vor­fäl­len und die Bru­ta­li­tät. Auf die war ich nicht hun­dert­pro­zen­tig Pro­zent vor­be­rei­tet. Diese Er­mor­dung von Zi­vi­lis­ten, dass man dar­auf die Sol­da­ten vor­be­rei­ten kann, das fin­den Sie in kei­nem mi­li­tä­ri­schen Aus­bil­dungs­pro­gramm. In­so­fern ist es immer ein ge­wis­ses Kon­fron­ta­ti­ons­er­leb­nis. Man kommt damit am bes­ten in einer in­tak­ten ka­me­rad­schaft­li­chen Um­ge­bung und mit einer ge­wis­sen Reife klar.

Män­ner laden Opfer des Mas­sa­kers von Hula auf einen Pick-Up. UN-Be­ob­ach­ter ste­hen im Hin­ter­grund. (Foto: Screen­shot www.​youtube.​com/​user/​UNSMIS/​videos)

Ihr Buch legt offen, wie un­ter­schied­lich die Wahr­neh­mun­gen zum Sy­ri­en-Krieg sind. Man hat das Spiel­feld Ak­teu­ren wie Russ­land, dem Iran und Ter­ror­or­ga­ni­sa­tio­nen über­las­sen. Die UN-Be­ob­ach­ter­mis­si­on war viel­leicht die letz­te Chan­ce, Ord­nung zu schaf­fen. Hätte der Wes­ten ent­schlos­se­ner ein­grei­fen müs­sen?

Sie spre­chen einen zen­tra­len Punkt an. Es sind in der Tat un­ter­schied­li­che Wahr­neh­mun­gen, die es be­züg­lich Sy­ri­en gibt. Es ist mit­un­ter schwer ver­mit­tel­bar, dar­über an­schau­lich zu be­rich­ten, dass Leute sich das nicht nur vor­stel­len kön­nen, oder viel­leicht sogar eine Ent­schei­dungs­grund­la­ge er­ken­nen. In Sy­ri­en ist es eine klas­si­sche Tra­gö­die. Wann wäre der rich­ti­ge Zeit­punkt ge­we­sen, um dort phy­sisch ein­zu­grei­fen, um Schlim­me­res zu ver­hin­dern und wann nicht? Alle waren ge­prägt durch die Er­fah­run­gen aus Af­gha­ni­stan und dem Irak. Kei­ner der Ak­teu­re hatte große Lust, sich auf ein drit­tes Aben­teu­er ein­zu­las­sen. So ist es dann an­de­ren über­las­sen wor­den. Ir­gend­wann war es in der Tat zu spät.

Sie schrei­ben von be­un­ru­hi­gen­den Ent­wick­lun­gen. Zum Bei­spiel die An­we­sen­heit von aus­län­di­schen Kämp­fern unter den Re­bel­len­grup­pen, ver­mehr­te An­schlä­ge mit Im­pro­vi­sed Ex­plo­si­ve De­vices (IED, un­kon­trol­lier­te Spreng- und Brand­vor­rich­tung) und An­grif­fe auf UN-Pa­trouil­len. Warum wurde die Mis­si­on nicht zu einem ro­bus­ten Frie­dens­ein­satz aus­ge­wei­tet?

Der Wille hat ge­fehlt. Aber die Groß­wet­ter­la­ge hat ver­mut­lich kein an­de­res Han­deln zu­ge­las­sen. Wir hat­ten in den Jah­ren 2011 und 2012 den Ara­bi­schen Früh­ling. Es gab Schwie­rig­kei­ten in Li­by­en, große Un­ru­hen in Tu­ne­si­en, die Macht­über­nah­me der Mos­lem­brü­der – Mursi – in Ägyp­ten, und nun Sy­ri­en. Der Irak und Af­gha­ni­stan sind oh­ne­hin län­ge­re Ge­schich­ten. Es war sehr un­ge­wiss, wel­che Ent­wick­lung die­ser ganze Gür­tel Naher und Mitt­le­rer Osten neh­men würde. Nie­mand hatte Ap­pe­tit und Mut, ein Wag­nis ein­zu­ge­hen, dass man nur mit gro­ßer Ent­schlos­sen­heit hätte füh­ren müs­sen.

Wel­che Ein­drü­cke hat der Ein­satz bei UNS­MIS hin­ter­las­sen?

Ganz un­vor­be­rei­tet war ich nicht. Ich war mit der Rah­men­la­ge ver­traut, weil ich die ver­ant­wort­lich in New York mit zu be­ar­bei­ten hatte. Neu war im Prin­zip die Ge­wiss­heit, dass es in Sy­ri­en von An­fang kein ein­fa­ches Schwarz-Weiß-Sche­ma ge­ge­ben hat. Es gab sehr viele zu­ver­läs­si­ge und auch be­last­ba­re Hin­wei­se aus der Re­gie­rungs­sei­te von Assad, die die ge­sam­te UN-Be­ob­ach­ter­mis­si­on nach Kräf­ten un­ter­stütz­ten. Das war sehr fair. Das war mit­un­ter auch le­bens­er­hal­tend für uns. Auf der an­de­ren Seite waren die Bei­spie­le von al­ler­grö­ß­ter Ge­walt, wie sie von bei­den Sei­ten aber eben auch von der Assad-Seite ver­übt wurde, die einen sprach­los ge­macht hat. Diese Am­bi­va­lenz der Ein­drü­cke ist ein we­sent­li­ches Kri­te­ri­um ge­we­sen, um die­sen Ein­satz per­sön­lich zu cha­rak­te­ri­sie­ren. Die große Dy­na­mik und die In­ten­si­tät der Er­eig­nis­se waren von ihrer Häu­fig­keit und von ihrem an­satz­lo­sen Ein­tre­ten her ganz an­ders als das bei­spiels­wei­se in Af­gha­ni­stan es der Fall ge­we­sen ist. In Af­gha­ni­stan konn­te ich Dinge mehr pla­nen und ge­stal­ten. Hier in Sy­ri­en war das immer nur eher ein Re­agie­ren. Die Ein­drü­cke und Be­las­tun­gen waren so hoch, dass man das über län­ge­re Zeit nicht hätte durch­ste­hen kön­nen. In­so­fern war das für mich per­sön­lich gut, dass nach ein paar Wo­chen der Ein­satz be­en­det war.

Sie spre­chen von am­bi­va­len­ten Ein­drü­cken. Wie schwer war es für die UN-Be­ob­ach­ter, auf­grund der Un­über­sicht­lich­keit der Ak­teu­re, Er­kennt­nis­se über die Ein­hal­tung des Sechs-Punk­te-Plans von Kofi Annan und zur Ein­hal­tung der Waf­fen­ru­he zu ge­win­nen?

Auf der einen Seite haben Sie eine mi­li­tä­ri­sche Or­ga­ni­sa­ti­on, mi­li­tä­ri­sche Streit­kräf­te. Da waren Or­ga­ni­sa­ti­ons­gra­de er­kenn­bar, die waren zu­ver­läs­sig. Das waren Sol­da­ten, da gab es eine ge­mein­sa­me Basis. Die sy­ri­schen Be­hör­den, es gab ja nicht nur die Streit­kräf­te, haben uns mehr­mals aus pre­kä­ren Lagen ge­ret­tet. Das kann man schon sagen. Von sy­ri­scher Seite, von der Re­gie­rungs­sei­te her ist mir kein Bei­spiel be­kannt, bei dem es zu einer le­bens­be­droh­li­chen Ent­wick­lung für die UN-Ka­me­ra­den ge­kom­men wäre. Das kann ich nicht für die Re­bel­len so sagen. Die Re­bel­len waren die­je­ni­gen, die sich von An­fang an nicht an die Waf­fen­still­stands­in­hal­te ge­hal­ten haben. Die Re­bel­len in ihrer Frag­men­tie­rung und in ihrer völ­li­gen Zer­ris­sen­heit in den Ziel­stel­lun­gen in ihrem Stre­ben nach An­er­ken­nung und Auf­merk­sam­keit waren völ­lig un­be­re­chen­bar. Gleich­zei­tig sind die Re­bel­len und die Zi­vil­be­völ­ke­rung auch Opfer. Die 4. Di­vi­si­on des Sy­ri­schen Hee­res, die As­sads Bru­der Maher ge­führt hat, das sind nichts an­de­res als Kriegs­ver­bre­chen und Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit, in der Masse, in der Häu­fig­keit, aber auch in der Ra­di­ka­li­tät wie das mit po­li­ti­schen Ziel­set­zun­gen ver­bun­den war.

Wel­chen Ein­druck hat­ten Sie von den Re­bel­len, konn­te man eine Ra­di­ka­li­sie­rung be­reits 2012 er­ken­nen?

Zur Zeit der UN-Be­ob­ach­ter­mis­si­on im Jahr 2012 konn­te man die be­gin­nen­de Ra­di­ka­li­sie­rung gut be­ob­ach­ten. Das wuchs von Woche zu Woche. Ich schil­de­re Be­ob­ach­tun­gen, wo Ju­gend­li­che, Bur­schen und Kin­der, von einer etwas äl­te­ren Frau auf­ge­sta­chelt wur­den in der Ver­höh­nung und in der Ver­spot­tung von Sol­da­ten. Das Ganze en­de­te in einer Kon­fron­ta­ti­on, in einer Pro­vo­ka­ti­on. We­ni­ge Tage spä­ter haben wir ge­se­hen, wie Ju­gend­li­che mit IEDs han­tier­ten und damit UN-Pa­trouil­len an­grif­fen. Am Bei­spiel der Ra­di­ka­li­sie­rung von jun­gen Leu­ten und Kin­dern kann man er­ken­nen, dass der ex­tre­mis­ti­sche Ein­fluss re­la­tiv früh vor­han­den war. Der Ein­fluss von ra­di­ka­ler Ideo­lo­gie, der nach­her im so­ge­nann­ten Is­la­mi­schen Staat ku­mu­lier­te, war von An­fang an er­kenn­bar. Er wurde durch ex­ter­ne Kräf­te fi­nan­ziert und un­ter­stützt. Die­ses Phä­no­men nahm ab 2012 kon­ti­nu­ier­lich zu.

Sie schrei­ben von 1.200 ver­schie­de­nen Re­bel­len­grup­pen, dar­un­ter auch Al-Qaida. Was haben Sie dar­über wäh­rend UNS­MIS er­fah­ren?

Von den 1.200 von uns iden­ti­fi­zier­ten Grup­pie­run­gen gibt es eine ge­wis­se Un­über­sicht­lich­keit. Über­mitt­lungs­feh­ler und sprach­li­che Un­schär­fen haben si­cher­lich in der Dif­fe­ren­zie­rung und Ka­ta­lo­gi­sie­rung ge­scha­det. In der gro­ßen Ten­denz kann man sagen, dass die Ra­di­ka­li­sie­rung in den teil­wei­se sich aus einer Gras­wur­zel­be­we­gung for­mie­ren­den Re­bel­len­or­ga­ni­sa­tio­nen kon­ti­nu­ier­lich statt­ge­fun­den haben. Der Zu­strom oder der Ein­fluss von Al-Qaida hat sich in der Jabhat Al-Nusra ma­ni­fes­tiert. Die Jabhat Al-Nusra stand in Kon­kur­renz zum so­ge­nann­ten Is­la­mi­schen Staat. Al-Qaida un­ter­lag spä­ter dem IS. Der so­ge­nann­te Is­la­mi­sche Staat wurde spä­ter ab 2013/2014 zur be­stim­men­den Re­bel­len­struk­tur in Sy­ri­en. Die An­fän­ge, die lie­ßen sich ein­deu­tig bis An­fang 2012 zu­rück­ver­fol­gen. Die Un­ter­stüt­zung, die Fi­nan­zie­rung, die Lo­gis­tik, die Aus­bil­dung und das Trai­ning, das hat si­cher­lich Ur­sprün­ge im Irak, teil­wei­se in Af­gha­ni­stan.

Unter den Op­fern des Mas­sa­kers von Hula waren Babys und Kin­der, die grau­sam er­schla­gen wur­den. (Foto: pri­vat)

In einem Ka­pi­tel be­rich­ten Sie über eine Be­geg­nung mit düs­ter in schwarz ge­klei­de­ten Män­nern, auf die Sie wäh­rend einer Pa­trouil­le in der Re­gi­on um Idlib tref­fen. Es stellt sich her­aus, dass es sich dabei um tsche­tsche­ni­sche Kämp­fer han­delt. Ist Ihnen in die­ser Si­tua­ti­on die Rolle von frem­den Kräf­ten be­wusst ge­wor­den?

Die Be­geg­nung mit den auf­fäl­lig in schwarz ge­klei­de­ten Tsche­tsche­nen hat mich schon ein biss­chen er­schro­cken. Zum einen habe ich mich über mich selbst ge­är­gert, weil ich das im Vor­aus nicht er­kannt habe und es war zu spät, da noch zu re­agie­ren, als wir uns prak­tisch ge­gen­über­ge­stan­den haben. Das mach­te deut­lich, dass bis in ir­gend­wel­che Dorf­struk­tu­ren die Ra­di­ka­li­sie­rung schon an­ge­kom­men war. Man konn­te an­hand der Re­ak­tio­nen in der Be­völ­ke­rung sehen, sie blick­ten zu die­sen Tsche­tsche­nen und es gab immer Au­gen­kon­takt, dass die prak­tisch die Steue­rung in die­sem Ort über­nom­men hat­ten.

In die­ser Si­tua­ti­on wur­den Sie zu­nächst von einer Men­schen­men­ge um­ringt. Kommt in sol­chen un­über­sicht­li­chen Lagen nicht ein mul­mi­ges Ge­fühl auf?

Das war es auch. Das waren teil­wei­se Tau­sen­de Leute, die dort die Stra­ßen ver­sperrt hat­ten, die wild skan­dier­ten. Sie re­de­ten auf uns ein, ges­ti­ku­lier­ten, schrien durch­ein­an­der. Es war eine große Un­über­sicht­lich­keit. Diese Men­gen, waren sehr schwer zu durch­schau­en. Es war schwer, dort An­sprech­part­ner zu fin­den und mit­un­ter war es ein völ­li­ges Durch­ein­an­der. In einem Bei­spiel führ­te das ein­mal zur Es­ka­la­ti­on.

Was be­deu­tet das?

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