Mit den mündlichen und schriftlichen Prüfungen vor der Industrie- und Handelskammer in Bonn ist vor Kurzem die „Ausbilder der Ausbilder“ erfolgreich zu Ende gegangen. Corona-bedingt konnten nur neun Teilnehmer geprüft werden, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Alle Teilnehmer haben bestanden, darunter zahlreiche Kandidaten mit den Noten „gut“ und „sehr gut“.
Die Kandidaten haben nun allesamt den AEVO-Ausbilderschein in der Tasche. Dieser wird auch zivil anerkennt und bietet nicht nur den Reservisten, sondern auch den Unternehmen, in denen sie beschäftigt sind, einen echten Mehrwert. Denn normalerweise ist der begehrte Schein nur recht kostspielig zu erwerben. Das Institut für berufliche Bildung (IBB) beispielsweise beziffert die Kosten – je nach Gebühren der lokalen Kammer – auf 600 bis 750 Euro. Und: Die Unternehmen müssen in den meisten Fällen nicht auf ihre Mitarbeiter verzichten. Vorausgegangen waren drei Wochenend-Ausbildungen zur Vorbereitung auf die Prüfungen.
Inhalte der Ausbildung
Die Teilnehmer wurden geschult in Methodik und Didaktik der Ausbildung. Dabei zählte nicht der Dienstgrad oder die Beorderung, sondern nur die Motivation. „Mittelfristig wollen wir uns auch für die Ergänzungstruppenteile und Reserveverbände etablieren, etwa für die Landesregimenter“, kündigt das Sachgebiet Militärische Ausbildung an. Reservistinnen und Reservisten, die Ausbildungen durchführen möchten, können sich für diese Tätigkeit qualifizieren. Im Fokus stehen dabei die militärische Ausbildung und die Kooperation mit Dienststellen der Bundeswehr, aber auch die Zusammenarbeit mit dem hauptamtlichen Personal des Reservistenverbandes. Woher bekomme ich Material für meine Ausbildung? Wie kann ich mir die Vorschriften beschaffen? Das sind nur zwei beispielhafte Fragen, die in der Ausbildung der Ausbilder beantwortet werden.
Aufgeteilt ist der Lehrgang in drei Module. Im ersten, theoretischen Teil werden die Grundlagen gelegt: Ausbildungsformen, Verfahren, Grundsätze der Ausbildungslehre usw. sind hier der Schwerpunkt. Im zweiten Teil kommen zusätzlich zur Theorie noch eine praktische Ausbildung und ein Rollenspiel als Lehrvorführung hinzu. Weiterhin werden in diesem Teil die Aufgaben des dritten Teils verteilt und erste Vorbereitungen dafür getroffen. Zum Schluss führt dann jeder Teilnehmer eine Ausbildung (Unterricht oder Praxis) durch, die ca. 45 Minuten dauert.
Ausbilderschein von der IHK
Die Kooperation mit der IHK Bonn (nur mit dieser aufgrund des Föderalismus) gibt es erst seit diesem Jahr. Hier können die Teilnehmer, die noch nicht über die Qualifikation AEVO zivil verfügen, sich noch an einem weiteren Wochenende qualifizieren. Vorgeschaltet ist hier eine Fernausbildung, die den Teilnehmern über die IHK zur Verfügung gestellt wird.