Zwölf Rekrutinnen und Rekruten durchlaufen derzeit die Allgemeine Streitkräftegemeinsame Soldatische Ausbildung (ASSA) für bislang ungediente Reservistinnen und Reservisten beim Regionalstab Ost in Bayern. Noch bis Ende des Monats erlernen die Teilnehmenden das Handwerkszeug für den Heimatschutz. Bisheriger Höhepunkt war das Feierliche Gelöbnis in der Graf-Aswin-Kaserne in Bogen. Alle Teilnehmenden haben sich freiwillig zur Reserve gemeldet und absolvieren ihre Ausbildung zum Wach- und Sicherungssoldaten, nicht als Freiwilligen Wehrdienst, sondern im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements in ihrer Freizeit.
Oberstleutnant Thorsten Klapp, Stellvertretender Kommandeur des Regionalstabes für Territoriale Aufgaben der Bundeswehr Ost, erklärte in seiner Rede die große Verantwortung des Soldatenberufs: „Tapferkeit ohne Klugheit ist keine Tapferkeit“. Soll heißen: „Das tapfere Verteidigen des Rechtes und der Freiheit des Deutschen Volkes auch die standhafte und feste Gesinnung auf dem Boden unserer Verfassung.“ Hinzu kommt die Treue im Dienst, welche die Verlässlichkeit zur Erfüllung einer Aufgabe beschreibt und Loyalität begründet, sowie auf Vertrauen basiert. „Es kann kein Platz für Extremismus in den Reihen der Bundeswehr geben“, sagte Klapp. „Dieses gilt gerade für uns Soldatinnen und Soldaten. So vertrauen die Menschen in Deutschland darauf, dass ihre Soldatinnen und Soldaten die Rechte und die Freiheit verteidigen. Wir Soldatinnen und Soldaten erhalten eine große Wertschätzung und Anerkennung durch die Bevölkerung.“
Die angetretenen Rekrutinnen und Rekruten haben unterschiedliche Beweggründe, um sich freiwillig bei der Bundeswehr zu engagieren und die ASSA in ihrer Freizeit bzw. in der vom Arbeitgeber freigestelltem Zeitraum zu absolvieren. Besonders das Engagement für die Gesellschaft, das Austesten von militärischen Verhaltensweisen und das Erleben von Kameradschaft sind persönliche Motive. Schütze Carolin Hofer hat gerade ihr Abitur bestanden und findet sich nun in Uniform hier wieder. „Durch meinen Vater als Berufssoldaten bin ich mit der Bundeswehr auf besonderer Weise verbunden. Als Kind bin ich dadurch in der ganzen Welt herumgekommen und durfte sogar eine Bundeswehr-Schule besuchen. Im letzten Jahr haben bereits meine Mutter und meine Schwester die ASSA in Bogen absolviert“, erzählt Hofer.
Aktive Soldatinnen und Soldaten Hand in Hand mit der Reserve
Wo Ausbildung stattfindet, dürfen die Ausbilder nicht weit sein. So haben sich die Verantwortlichen für die Bogener „ASSA 2020“ besonders darum bemüht, dass fünf aktive Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter in ihrer studienfreien Zeit ein Ausbilderteam mit ihren Kameradinnen und Kameraden der Reserve bilden. „Als aktive Soldatin, so kann ich sagen, dass man als Gruppenführer die Reserve selbst ausbildet sowie durch die Kameradinnen und Kameraden der Reserve ebenfalls Ausbildungsinhalte und Erfahrungen für sich als Aktiver mitnimmt“, sagte Fährich zur See Lisa Güttig. Ihr erster Eindruck zum Ausbildungsbetrieb: „Die Rekruten sind sehr motiviert und versuchen, Tag für Tag noch besser zu werden“.
Bundeswehr für Quereinsteiger
Die in drei Module gestaffelte Ausbildung erlaubt auch einen flexiblen Einstieg für die Rekrutinnen und Rekruten, die bereits ihre Ausbildung im vergangenen Jahr begonnen hatten und die Modulausbildung innerhalb von zwei Jahren zum Abschluss bringen möchten. Nach Durchlaufen aller drei Module führen die Rekrutinnen und Rekruten ihren Ausbildungsstand in einer 36-stündigen Übung zusammen und schließen die Ausbildung als Wach- und Sicherungssoldat ab. „Mit gelebter Kameradschaft, gegenseitiger Unterstützung, den Erfahrungen der Kameradinnen und Kameraden aus dem Vorjahr, persönlichem Ehrgeiz und Durchhaltewillen, da wird das wohl machbar sein – Respekt für den Soldatendienst“, sagte Rekrutin Hofer, die seit 3. August an der Ausbildung teilnimmt.
Ein Engagement über die Ausbildung hinaus
Die Ausbildung untergliedert sich in verschiedene Bereiche wie beispielsweise Grundsätze der Inneren Führung, Gefechtsdienst, Schießausbildung oder einer erweiterten Sanitätsausbildung. „Die Ausbildung enthält einen gut abgestimmten Mix zwischen Praxis und Theorie, diese kombiniert mit der vorgeschalteten Fernausbildung bekam einen besonders hohen Stellenwert“, sagt Schütze Florian Ettl, der bereits 2019 die ASSA absolvierte. Im Moment unterstützt er in seiner studienfreien Zeit als Reservedienstleistender am Bundeswehrstandort Bogen. Seine Zukunft sieht Ettl nach Abschluss seines zivilen Medizinstudiums als Reserveoffizier in einer der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (RSUKp).
Jetzt bewerben für das kommende Jahr
Die Planungen für das kommende Jahr laufen, derzeit stehen noch 30 Plätze für Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ASSA zur Verfügung. Anmeldungen sind bis zum 31. Januar 2021 möglich.
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