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Nicht-aktive Bataillone im Ausbildungsverbund

An nur einem Wochenende konnten Reservisten aus Norddeutschland den Grundstein für weitere Ausbildungserfolge im Orts- und Häuserkampf legen und neue Kameraden begannen ihren Ausbildungsweg zum Jäger. Ziel dieses Weges ist es, irgendwann in die Reihen der nicht-aktiven Bataillone aufgenommen zu werden und einen Beorderungsdienstposten zu erhalten.

Die Reservisten auf dem Marsch durch das Oldenburger Land.

Foto: Christoph Loose

Die Kommandeure des PzGrenBtl 908 und UstgBtl Eins1, Oberstleutnant d.R. Christian Dubitzky (l.) und Oberstleutnant d.R. Marco Wolfermann.

Foto: Christoph Loose

Die 1. Panzerdivision (1. PzDiv) hat vier nicht-aktive Bataillone und mehrere nicht-aktive Kompanien. Diese Ergänzungstruppenteile bestehen nur aus Reservisten. Im Ernstfall werden sie aktiviert, um die Truppe zu unterstützen und zu entlasten. Zwei dieser Reservisten-Bataillone arbeiten in einem Ausbildungsverbund eng zusammen: das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 (UstgBtl Eins 1), ein Divisionstruppenteil der 1. PzDiv, und das Panzergrenadierbataillon 908 (PzGrenBtl 908), ein Bataillon der Panzergrenadierbrigade 41. Über diese Grenzen der Truppenzugehörigkeit hinweg verbindet diese Bataillone jedoch noch mehr.

Nicht nur die Kommandeure kennen sich. Der Kommandeur des UstgBtl Eins 1 war bis Ende 2018 der stellvertretende Kommandeur des PzGrenBtl 908, auch die Soldaten führten bereits mehrere Übungen miteinander durch. Die letzte war eine zweiwöchige Gefechtsübung auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück. Kürzlich übten beide Bataillone erneut gemeinsam. Eine Kompanie wurde aufgestellt und ihr wurden zwei verschiedene Aufträge gegeben: Die Befähigung neuer Reservisten zum Jäger und die Weiterbildung im Kampf durch urbanes Gelände.

Schütze Eins geht an der offenen Tür vorbei und meldet: „Tür links, geöffnet; Fenster rechts!“ Damit versucht er den folgenden Kameraden einen Überblick über die nachfolgende Situation zu verschaffen. Die Art der Meldung, das Schneiden eines Raumes und das Vorgehen trainierten zwei Züge in Rotenburg (Wümme). Ein Zug setzte sich aus den voll ausgebildeten Jägern des UstgBtl Eins 1 zusammen, den zweiten Zug stellten die zertifizierten Panzergrenadiere vom PzGrenBtl 908.

Bevor es in die Raumkampfanlage der Lent-Kaserne ging, übten die Soldaten natürlich vor. Beim Tapedrill erklärte ein Ausbilder das Vorgehen in einem Raum, die Wände werden dabei durch Linien auf dem Boden dargestellt. So können mehr Soldaten gleichzeitig ausgebildet und Probleme sowie Fehler direkt beseitigt werden.

Der Weg zum grünen Barett mit goldenem Eichenlaub

Die Ausbildung zum Jäger ist für das UstgBtl Eins 1 essenziell, daher stellte der dritte Zug der Kompanie diesen Auftrag in Oldenburg dar. Das Bataillon befindet sich zurzeit noch im Aufbau und befähigt Reservisten, einen Posten und eine Beorderung im Bataillon zu erhalten. Diese Ausbildung zum Jäger läuft modular an verschiedenen Wochenenden im Jahr und endet mit einer Übung. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wartet am Ende der Übung die ersehnte Urkunde. Diese Ausbildung steht jedem Reservisten offen. Der Kommandeur freut sich über jedes neue Gesicht, auch Kameraden der Luftwaffe und der Marine sind herzlich willkommen.

Und warum das Ganze?

Warum ziehen sich Menschen am Freitag nach ihrer Arbeit die Uniform an und verbringen ein Wochenende mit Belastungen und Härten im Wald, anstatt entspannt zuhause auf dem Sofa zu sitzen? Kameradschaft ist der eine Grund, Chancen und Abwechslung sind ein weiterer. Die Kameraden kennen sich und freuen sich immer über ein Wiedersehen. Schlechte Laune und blanke Nerven sind auch teilweise mit dabei, solche Probleme können zumeist schnell überwunden werden. Nach dem Abschluss-Antreten am Sonntagnachmittag fuhren alle Kameraden wieder nach Hause, um mit ihrem zivilen Leben weiterzumachen, erneut anreisen wollen fast alle.

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