Pilotprojekt: Überregionales Ausbildungswochenende in Brandenburg
Seit zweieinhalb Jahren führt Russland seinen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine. Ein Leben in Frieden und Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Für die Bundeswehr und ihre Reserve heißt das: Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen.
Die Bedrohungslage und das Kriegsbild haben sich gewandelt. Eine glaubhafte Abschreckung ist wichtiger denn je: Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen, lautet die Devise. Auch die Reserve muss ihren Teil dazu beitragen, aber dafür ist regelmäßiges Üben unerlässlich.
Die Landesgruppe Brandenburg sieht sich hier in der Pflicht und veranstaltet neben den „klassischen“ Aus- und Weiterbildungen in diesem Jahr erstmals ein besonderes Ausbildungswochenende. Es findet vom 11. bis 13. Oktober in Storkow statt. Die Besonderheit liegt darin, dass sich die Ausschreibung bewusst auch an die angrenzenden Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin richtet. Bereits Ende 2023 haben die Landesgruppen in mehreren Besprechungen die engere Zusammenarbeit befürwortet.
Dieses Ausbildungswochenende ist somit ein Höhepunkt im Ausbildungsprogramm der Landesgruppe Brandenburg. Auf der Agenda steht der Erhalt und die Vertiefung von Fähigkeiten zur Wahrnehmung von Sicherungs- und Schutzaufgaben im Rahmen der Voraussetzung schaffenden taktischen Aktivitäten (enabling activities). Neben klassischen Ausbildungsinhalten werden auch Themen im Bereich Aufklärung und Schutz vor Aufklärung mit moderner Nachtsicht- und Wärmebildtechnik behandelt. Dabei sollen auch die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Ukraine-Krieg berücksichtigt werden. Zwei Tage im Gelände mit verschiedenen Stationsausbildungen, so soll das Ausbildungswochenende aussehen. Bei eingeschränkter Sicht und unter Einsatz von Nachtsichtgeräten werden die Reservistinnen und Reservisten einen Meldebahn-Parcours absolvieren. Die Einbindung des Ausbildungsgeräts Duellsimulator (AGDUS) soll die Teilnehmenden auch mit Manövermunition zu realistischem Verhalten zwingen.
„Wir wollen aus diesem Pilotprojekt gern eine Leuchtturmveranstaltung machen und die Zusammenarbeit mit den anderen Landesgruppen ausbauen. Mehr gemeinsam machen und vielleicht daraus eine regelmäßige Ausbildungsveranstaltung konzipieren. Gern auch in der Rotation, sodass jedes Jahr eine andere Landesgruppe den Hut auf hat,“ sagt der Vorsitzende der Landesgruppe Brandenburg, Oberstleutnant d.R. Randolf Marc Richter.
(Die Veranstaltung ist auf 50 Personen begrenzt!)