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Ausblick: Ende April startet „National Guardian“




Reservisten auf Streife beim Schutz kritischer Infrastruktur.

Foto: Bundeswehr/Anne Weinreich

heimatschutznational guardian

Heimatschützer aus allen Bundesländern trainieren in diesem Frühjahr ihre Kernaufgabe: das Schützen und Sichern verteidigungswichtiger Infrastruktur. Dabei geht es auch um die Zusammenarbeit mit zivilen Behörden in der Landes- und Bündnisverteidigung. Bei der Übung National Guardian werden zum Beispiel Munitions- und Materiallager, Seehäfen, Verladebahnhöfe oder auch die Convoy Support Center – Umschlagpunkte der Truppe bei großen Verlegungen – geschützt. Auch wird in einem ersten Schritt die teilweise digitale Alarmierung der Heimatschutzkräfte flächendeckend geübt.

In Nordrhein-Westfalen beispielsweise üben rund 100 Heimatschutzkräfte zwischen dem 22. April und 3. Mai den Objektschutz und die zivil-militärische Zusammenarbeit. Das fiktive Szenario: Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr erhöht die Gefährdungsstufe, es ist mit Anschlägen zu rechnen. Soldatinnen und Soldaten bewachen ein Objekt in einem Wald. Auch die Gegend drumherum wird überwacht, damit sich niemand dem Objekt nähern kann. Somit gibt es in dieser Übung statische und dynamische Elemente. Dabei können die Heimatschützer zeigen, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Vor wenigen Tagen endete für 30 Soldatinnen und Soldaten die Spezialgrundausbildung Heimatschutz mit einer großen Abschlussübung auf dem Truppenübungsplatz Münster-Handorf.

Drehscheibe Deutschland

Auch in den anderen Bundesländern gibt es Schwerpunkt-Übungen: In Bayern wird das Landeskommando mit seinen Heimatschutzkräften Ende des Monats einen RHOE – Railhead of Embarkation – also einen Verladebahnhof in Feldkirchen schützen. In Niedersachsen werden Reservistinnen und Reservisten in Nienburg angelehnt an einen Airport of Embarkation (APOE) einen Abflughafen der Verlegungen zu verlegende Truppe und deren Großgerät sichern. In Mecklenburg-Vorpommern liegt das besondere Augenmerk auf einem SPOE – Seaport auf Embarkation. Hier wird Anfang Mai im Seehafen Rostock der Schutz der Beladung einer Fähre mit hunderten militärischen Fahrzeugen geübt. In Sachsen beüben die Heimatschutzkräfte ausschnittsweise den Schutz eines Convoy Support Centers – einem logistischen Umschlagpunkt, der auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz eingerichtet ist. Neben der Sicherung sind hier Betankungen und Instandsetzungen durchzuführen sowie die marschierende Truppe für den Weitertransport vorzubereiten.

Bundeswehrangehörige unterstützen verbündete Nationen beim Be- und Entladen ihrer Fahrzeuge in einem deutschen Hafen. (Foto: Bundeswehr/Anne Weinrich)

Aber nicht nur Soldatinnen und Soldaten üben ihre Fähigkeiten. Die Öffentlichkeit soll das Engagement und die Notwendigkeit der Heimatschutzkräfte bewusst wahrnehmen – und zwar bundesweit. National Guardian zählt zur Übungsserie Quadriga 24, bei der die NATO-Verbündeten die Bündnisverteidigung trainieren und ihre Truppenteile durch Europa verlegen. Deutschland übernimmt dabei als Drehscheibe Deutschland Verantwortung innerhalb der NATO. National Guardian demonstriert dabei die Einsatzbereitschaft des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und stellt das Engagement der Heimatschutzkräfte dar – unter anderem beim Schutz verteidigungswürdiger Infrastruktur und der Absicherung verbündeter Streitkräfte beim Transit.

Sichtbar in der Öffentlichkeit

„Mir kommt es dabei besonders darauf an, das enge Zusammenwirken der Heimatschutzkräfte mit alliierten Partnern, anderen Bereichen der Bundeswehr, vor allem aber auch zivilen Behörden und Organisationen – wie beispielsweise der jeweiligen Landespolizei – zu beüben“, sagt Generalleutnant André Bodemann, Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr. Die Übung soll an all ihren Punkten regional und überregional sichtbar sein und der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, Einblick in die vielfältigen und wichtigen Aufgaben der Reservistinnen und Reservisten im Heimatschutz zu bekommen.

Die Heimatschutzkräfte verursachen dabei selbst keine Einschränkungen im zivilen Bereich – durch die verstärkten Verlegungen bei den Großübungen Quadriga 24 und Steadfast Defender kann es jedoch zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen kommen. Das Üben der Verlegung umfangreicher nationaler und multinationaler Militärverbände dient einerseits der Erhöhung der Einsatzbereitschaft aller Beteiligten. Andererseits ist die Fähigkeit zur schnellen Verlegung in ein mögliches Einsatzgebiet ein Kernpunkt glaubhafter und wirksamer Abschreckung in der NATO.

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