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Deutsch-Amerikanischer Austausch: „Eine einmalige Erfahrung“




Leutnant Nathaniel Ritter (l.) bei seiner US-amerikanischen Gasteinheit.

Foto: privat

Seit 1985 gibt es das deutsch-amerikanische Austauschprogramm für Reserveoffiziere. Das Ziel ist, die bestehenden lebendigen Verbindungen zwischen den beiden Streitkräften auszubauen. Auf Grundlage dieser Vereinbarung nehmen jährlich deutsche und amerikanische Reserveoffiziere aller Teilstreitkräfte am Austauschprogramm teil. Einer der 20 Teilnehmer in diesem Jahr war Leutnant Nathaniel Ritter. Als Dienstgradjüngster hatte der 26-Jährige aus Walldürn die Ehre, für einen Zeitraum von dreieinhalb Wochen am 38. Deutsch-Amerikanischen Reserveoffizieraustausch in den USA teilzunehmen. Die Reise führte ihn nach Washington D.C., Pennsylvania, Virginia, Kalifornien und Maryland.

Los ging es für alle 20 teilnehmenden deutschen Reserveoffiziere in Washington D.C. mit einem Besuch der deutschen Botschaft. Highlight während der Zeit an der Ostküste war eine Führung über das berühmte Schlachtfeld des amerikanischen Bürgerkriegs in Gettysburg, Pennsylvania. „Bereits hier wurde das herausragende Verhältnis der US-Amerikaner zu ihrem und insbesondere zu verbündetem Militär deutlich“, erinnert sich Ritter. „Eine Erfahrung, die für einen deutschen Reserveoffizier einmalig ist.“

Eingebunden in eine Großübung

Vor der deutschen Botschaft in Washington D.C. (Foto: privat)

Danach führte der Austausch den jungen deutschen Reserveoffizier zu seiner Gasteinheit in Fort Hunter-Liggett, Kalifornien. Dort war er eingesetzt im 316th Sustainment Command (Expeditionary), wo er zwei Wochen lang an einer logistischen Großübung teilnahm. Der Verband, der ein Divisionsäquivalent zur Führung von Operationen in jedem logistischen Bereich darstellt, nahm den deutschen Austauschoffizier sofort professionell und herzlich auf, integrierte ihn und band ihn voll in den vorgeschobenen Divisionsgefechtsstands ein. Im Szenario versorgte der Großverband einen gesamten Kriegsschauplatz, dazu gehörten mehrere eigene Divisionen, Zivilbevölkerung und Kriegsflüchtlinge auf der einen Seite sowie in der Realität an die 7.000 Soldaten aus den USA, Kanada und Deutschland auf der anderen Seite. Der übergeordnete Verband, das 377th Theater Sustainment Command, stellt als reiner Reservegroßverband mit den unterstellten Reserveverbänden rund 29 Prozent der logistischen Versorgung der gesamten U.S. Army (Aktiv und Reserve) sicher.

Trotz intensiver Mitarbeit in vorgeschobenen Divisionsgefechtsstand ließen es sich die US-Amerikaner nicht nehmen, dem deutschen Austauschoffizier ihre verschiedenen Fähigkeiten zu präsentieren. Dazu gehörte unter anderem ein vom General persönlich angeordneter Hubschrauberflug mit dem UH-60 Black Hawk, eine Besichtigung und Mitfahrt in Stryker-Kampffahrzeug bis hin zum Fahren eines Humvees. Auch eine umfangreiche Ausbildung an den US-amerikanischen Maschinengewehren durfte nicht fehlen.

Professionalität, die beeindruckt

Die Professionalität beeindruckte den Walldürner Austauschoffizier zutiefst. Er hatte den Eindruck, Aktive und Reserve innerhalb der U.S. Army arbeiteten unterschiedslos: eigene Führung und Organisation, eigene Ausbildung, eigene Ausrüstung, alle Karrierewege vom Gefreiten bis hin zum Zwei-Sterne-General. „Man orientiert sich als Reserve der U.S. Army nicht nur an der aktiven Truppe, sondern versucht diese durch Heranziehung der zivilen Qualifikationen zu übertreffen. Ein Spirit von dem die Reserve in Deutschland noch viel lernen kann“, stellte Ritter fest. Dank der NATO-Standardisierungen funktionierte die Integration grundsätzlich problemlos. Sowohl Strukturen als auch Arbeitsweisen ähneln sich stak.

Den letzten vollen Tag in den USA verbrachten alle Austauschoffiziere gemeinsam auf dem Nationalfriedhof in Arlington (Virgina, nahe Washington D.C.), wo sie eine Kranzniederlegungszeremonie am Grabmal des unbekannten Soldaten durchführten.

„Insgesamt war mir die Teilnahme an dem 38. Deutsch-Amerikanischen Reserveoffizieraustausch eine Ehre und eine im Leben einmalige Erfahrung“, bilanziert Leutnant Nathaniel Ritter. „Der Austausch ergibt aus Sinn für die persönliche und militärische Entwicklung der Teilnehmer, für die Freundschaft zwischen den USA und Deutschland sowie für die Vertiefung und weitere Integration in NATO-Strukturen.“

Weitere Informationen zum Austauschprogramm hat die Bundeswehr hier zusammengefasst.

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