Bald Beförderung ohne Beorderung?
Frank Weber ist 45 Jahre alt. Seit Jahren nimmt er aktiv an Veranstaltungen der Freiwilligen Reservistenarbeit teil und engagiert sich überdurchschnittlich. Seit Jahren ist der Wehrpflichtige Frank Weber Obergefreiter der Reserve. Da er keine Beorderung hat, besteht auch keine Aussicht, Hauptgefreiter der Reserve zu werden. Oder doch?
Die langjährige Initiative des Präsidenten des Reservistenverbandes, Ernst-Reinhard Beck MdB, zum Thema "Beförderung ohne Beorderung" zeigt erste Wirkungen. Bei der Jahrestagung für Freiwillige Reservistenarbeit im Jahre 2008 hatten der Präsident und Generalleutnant Johann-Georg Dora, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten, intensiv die Möglichkeiten erörtert, künftig Reservisten auch ohne Beorderung zu befördern.
Nun scheint in der Bundeswehr ernsthaft geprüft zu werden, inwieweit diese Forderung umgesetzt werden kann. Welche Hürden genommen werden müssen, welche Leistungen von Reservisten letztendlich zählen und wie eine Beurteilung aussehen könnte, sind aber noch offene Fragen. Klar ist bereits, dass die Beförderungsmöglichkeiten nur innerhalb der Dienstgradgruppen bestehen sollen.
Neben der Erleichterung der Uniformtragerlaubnis bei Verbandsveranstaltungen und dem neuen Reservistenausweis wäre die Initiative des Präsidenten ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Motivation der Reservisten.
"Ich begrüße es sehr, dass nun ernsthaft über eine Änderung der Vorschriften nachgedacht wird – schließlich ist ein großer Anteil unserer Mitglieder betroffen. Alle Zeichen sprechen für ein Umdenken – stellt doch die Beförderung ohne Beorderung eine kostenneutrale Motivation für Reservisten dar", stellte Beck klar.
Frank Weber und seine Kameraden müssen sich vielleicht nur noch etwas gedulden.