Baltic Talks 2005
Aktuelle sicherheitspolitische Probleme standen vom 29. September bis 3. Oktober im Mittelpunkt der „Baltic Talks 2005“ in Kiel. In diesem Forum diskutieren Reserveoffiziere der Ostseeanrainer einerseits militär- und außenpolitische Problemfelder aus den Mitgliedsländern, andererseits auch internationale sicherheitspolitische Fragen. Letztere – internationaler Terrorismus, asymmetrische Kriegführung und weltweiten Einsatz der nationalen Streitkräfte – überwogen bei der Kieler Tagung: Unter den 40 Teilnehmer waren neben Gästen aus den Ostsee-Anrainer-Staaten erstmals auch Besucher aus Belgien, Italien und Spanien der Einladung des Reservistenverbandes gefolgt.
Die Foren finden alljährlich in einem der Mitgliedsländer statt und sollen es den Gastgebern ermöglichen, ihre Streitkräfte und nationale Sicherheitspolitik darzustellen. So eröffnete der Stellvertretende Befehlshaber im Wehrbereichskommando I Küste, Kpt z.S. Manfred Hartmann, mit dem Thema "Die Bundeswehr im Transformationsprozess". Die weitere Referate behandelten
- Internationalen Aktivitäten der deutschen Streitkräfte im Auslandseinsatz (Oberstlt Andreas Scheu, Zentrum für zivil-militärische Zusammenarbeit in Nienburg
- Einsatz der Polizeikräfte aus dem Balkan (Polizeidirektor Gerhard Schmitt, ehemals Kommandeur UNMIK in Prizren/Kosovo, jetzt Dozent an der Polizei-Führungsakademie in Münster)
- Auftrag und Gliederung des OPInfo-Zentrums sowie die Aufgaben der Einsatzgruppen, unter anderem zur Unterstützung der Auslandeinsätze, am Beispiel Afghanistans (Oberstlt Wolf-Teja von Rabenau, OPInfo-Zentrum aus Mayen/Eifel)
- Historischen Ursachen und Hintergründe des islamischen Terrors (Prof. Dr. Hans-Joachim Giessmann, Universität der Freien und Hansestadt Hamburg)
- Asymmetrische Kriegführung als neue Konfliktform (Oberst Hans-Joachim Krüger, Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg).
Ein ausführlicher Bericht folgt in der Novemberausgabe des Reservistenreports, Seite II.
Text: Hans-Adolf Deussing/ga/wrs