Die Ausbildung „Erstelfer Alpha“ hat sich für Reservist Ulf Mayer bezahlt gemacht. Dass er die Abläufe in der Ersten Hilfe bei einer Verbandsveranstaltung in der Kaserne Walldürn geübt hatte, wurde für seine Nachbarn zum Glücksfall.
Ulf Mayer ist Elektromeister. Er ist beruflich unterwegs. Zusammen mit einem Kollegen muss der Obergefreite d.R einen Auftrag in einem Mehrfamilienhaus erledigen. Als die beiden Männer den Flur betreten, hören sie plötzlich Hilferufe. Ulf Mayer rennt die Treppe hinauf zur Wohnung, aus der die Hilferufe ertönen. Dort stoßen Mayer und sein Kollege auf eine aufgeregte Frau. Deren Mann klemmt bewusstlos zwischen dem Türrahmen der Wohnungstür. Er krampft und hat Schaum vor dem Mund. Was war geschehen? Vermutlich ein epileptischer Anfall.
Mayer wendet zunächst den beim Ersthelfer-Alpha-Kurs gelernten Rettungsgriff an. Er und sein Kollege ziehen den Mann aus dem Türrahmen und legen ihn vorsichtig im Flur der Wohnung auf den Boden. „Ich wies meinen Kollegen an, den Notruf abzusetzen und wendete mich dann wieder dem verunglückten Mann zu“, berichtet Mayer.
Was ist nun zu tun? Wie war das noch? Da laufen die gelernten Abläufe der Sanitätsausbildung in Mayers Kopf ab. Er kontrolliert Atmung und Puls, prüft, ob die Luftwege frei sind, untersucht den Mann nach äußerlichen Blutungen oder Verletzungen und spricht den Mann an. Er rüttelt sanft an ihm. Kurze Zeit später erlangt der Mann das Bewusstsein wieder und die Krämpfe lösen sich. Mayer redet mit ihm und hält ihn wach, überprüft den Puls und die Atmung, fragt ihn ob er Schmerzen hat. „Der Mann war stabil.“
Schnelles Eingreifen leider nicht selbstverständlich
Dessen Frau befördert er auf einen Stuhl, da sie sonst wohl auch noch zusammengebrochen wäre. Mayer fragt sie nach Vorerkrankungen ihres Mannes, und ob so etwas schon einmal vorgefallen sei. Etwa 15 Minuten später trifft der Rettungsdienst ein. Ulf Mayer und sein Kollege führen die Rettungssanitäter zur Wohnung. Sie berichten den Sanitätern, was vorgefallen war und welche Rettungsmaßnahmen sie unternommen hatten. Schließlich übergeben sie den Patienten zur Weiterbehandlung.
Die Sanitäter bedankten sich für das schnelle und gute Handeln, das leider nicht selbstverständlich sei, da die meisten Leute erst einmal daran denken, sie könnten etwas falsch machen. „Ich werde auch in Zukunft die Möglichkeiten zur Sanitätsausbildung nutzen. Je öfter man die Abläufe übt, desto sicherer wird man“, sagt Mayer.