Bei Wettkampf in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt
Cool bleiben, überlegt handeln und effizient vorgehen: Dass Reservisten der Bundeswehr gut ausgebildete Soldaten sind, zeigten die Wettkampf-Mannschaften der Deutschen Reservistenmeisterschaft (DRM) an den Stationen: Bergen, Retten, Brandwunden sowie am Kfz-Checkpoint. In beiden Disziplinen sammelten die Teams ordentlich Punkte.
Dichter Rauch behindert die Sicht, Flammen steigen auf, Schreie durchdringen den Qualm. Bei einer Patrouille entdeckt ein Spähtrupp einen Lkw-Unfall. Eine Person steht in Flammen, eine weitere sitzt mit offenem Beinbruch im Führerhaus, eine dritte liegt mit einer riesigen Brandwunde auf der Brust vor dem Fahrzeug. Das war das Szenarium an der Station: Bergen, Retten, Brandwunden.
Toter wird geborgen
Dann geht alles ganz schnell. Die Meldung wird abgesetzt, ein Soldat kümmert sich um den Brandverletzten vor dem Fahrzeug, zwei weitere retten den im Führerhaus sitzenden Fahrer. Ein weiterer Soldat wirft eine Löschdecke über die brennende Person, allerdings kommt jede Hilfe zu spät. Nun gilt es, den leblosen Körper aus dem Blickfeld der Verletzten zu schaffen, ihnen Trost zu spenden und die Erstversorgung vorzunehmen.
"Das haben bislang alle Mannschaften gut hinbekommen", sagt der Stationsleitende, Hauptmann Volker Döpfer, nachdem etwa die Hälfte der Wettkämpfer die Station passiert hatte. Das Team auf der Station Reservisten, DRK-Helfer und Feuerwehr hatte sich bereits beim Probelauf mit aktiven Soldaten eingespielt. "Das hat alles reibungslos geklappt", lobt Döpfer. "Und der Vergleich zum Probelauf zeigt: Unsere Reservisten sind mindestens genauso gut ausgebildet wie die Aktiven."
Reservisten überzeugen
Das traf auch auf die Station Kfz-Checkpoint zu. "Hier waren alle bisherigen Mannschaften im höher bewertbaren Bereich anzusiedeln", sagt der Leitende, Major Martin Galler. "Die Reservisten sind gut ausgebildet."
Am Checkpoint wurde eine Fahrzeugschleuse simuliert, wie sie auch im Ausland zum Einsatz kommt. Dabei passierte ein Kleinlaster den Checkpoint und verlangte den Wettkämpfern allerhand Fingerspitzengefühl ab. Es galt, den Fahrer und das Fahrzeug nach Waffen zu durchsuchen und bestimmt, aber nicht übertrieben hart, vorzugehen. Währenddessen belaberte der Fahrer die Soldaten mit starkem arabischem Akzent. Aus den Lautsprechern des Fahrzeugs dröhnte orientalische Musik. So war neben einem kühlen Kopf auch interkulturelle Kompetenz gefragt.
Fordernder Wettkampf macht Spaß
"Die Stationen und die Märsche dazwischen sind ganz schön fordernd, aber machbar", sagt ein Hauptgefreiter aus Bayern. "Und das wichtigste ist: Alle haben Spaß an der Sache!" Eben jene Soldaten sind es, auf die die Bundeswehr und der Reservistenverband stolz sein können: gut ausgebildet, engagiert, bereit.
Sören Peters
Bild oben: Teilnehmer der Deutschen Reservistenmeisterschaft
leisten an einer Station Erste Hilfe (Foto: Herbert Hausmann).