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Beirat kümmert sich schon lange um Veteranen




Am Mittwoch hat sich in Osnabrück der Deutsche Veteranenverband e. V. gegründet. Der neue Verband bezeichnet sich selbst als erster Veteranenverband in Deutschland. Er will sich unter anderem für eine Verbesserung der Versorgung von verwundeten Soldaten einsetzen. Der Reservistenverband setzt sich bereits seit langem gemeinsam mit dem Deutschen Bundeswehrverband für solche Verbesserungen ein. Die Regierungskoalition hat inzwischen eine entsprechende Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht. Im Herbst will sie der Bundestag beraten – wir berichteten.

In Zusammenarbeit mit dem Reservistenverband gibt es bereits eine Institution, die sich für die Belange der Veteranen auch auf internationaler Ebene einsetzt: Den "Beirat Freiwillige Reservistenarbeit". Zu der Situation der Veteranen äußert sich dessen Vorsitzender, Generalmajor a. D. Ekkehard Richter.

reservistenverband.de: Herr General Richter, wie sinnvoll ist die Gründung eines speziellen Veteranenverbandes?

Ekkehard Richter: Bei der Komplexität des gesamten Themas rund um die Versorgung von verwundeten und getöteten Soldaten ist es aus meiner Sicht wichtig, dass die Initiativen auf diesem Gebiet gebündelt werden sollten. Deshalb sind Neugründungen gut beraten, mit Institutionen in Kontakt zu treten und Unterstützung zu suchen, die bereits intensiv in diesem Bereich tätig sind. Das ist zum einen der "Beirat Freiwillige Reservistenarbeit" beim Reservistenverband, dessen Vorsitzender ich bin, zum anderen ist dies der Deutsche Bundeswehrverband.

reservistenverband.de: Was tun Sie bereits für die Veteranen?

Ekkehard Richter: Seit 2006 befassen wir uns mit dem Thema Veteranen. Wir sind Beratungsgremium des Stellvertreters des Generalinspekteurs der Bundeswehr, der auch für die Belange der Reservisten zuständig ist. Im Auftrag des Bundesministers der Verteidigung vertreten wir die Angelegenheiten der Veteranen im internationalen Bereich. Im November dieses Jahres wird der Beirat gemeinsam mit dem Deutschen Bundeswehrverband der Weltveteranenföderation beitreten. In Paris werden wir feierlich aufgenommen.

reservistenverband.de: Die Deutschen haben ein gespaltenes Verhältnis zu Veteranen. Wie definieren Sie diesen Begriff?

Ekkehard Richter: Der Veteranenbegriff ist in der Bundeswehr und in der Bundesrepublik nicht gebräuchlich. Das hängt damit zusammen, dass die Bundeswehr bis zum Genozid auf dem Balkan und dem damit zusammenhängenden Angriff der Nato auf Jugoslawien im März 1999 praktisch nicht in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt war. Seitdem gibt es aber Verletzte und Gefallene. Die Weltveteranenföderation hat mit dem Veteranenbegriff Soldaten definiert, die in Kriegen oder kriegsähnlichen Auseinandersetzungen gedient haben. Sie erkennt auch die Gruppen als Veteranen an, wie sie von der Bundeswehr definiert werden, also Soldaten, die in Auslandseinsätzen der Bundeswehr waren.

reservistenverband.de: Halten Sie es für denkbar, dass künftig auch in Deutschland so wie zum Beispiel in Russland, Frankreich, England oder den USA, Veteranen an Paraden teilnehmen?

Ekkehard Richter: Die Teilnahme an Paraden – wie im Ausland – ist sicherlich nicht der richtige Ausdruck für die Darstellung und das Ziel der Veteranen. Kongresse wie die der Weltveteranenföderation, die sich mit der Mahnung für den Frieden befassen und die eine Aussöhnung ehemaliger Kriegsgegner herbeiführt und die sich mit der Fürsorge für Veteranen befassen, sind bestimmt bessere und wichtigere Veranstaltungen für die Sache. In dieser Richtung wird sich der "Beirat Freiwillige Reservistenarbeit" beim Reservistenverband gemeinsam mit dem Deutschen Bundeswehrverband in Zukunft stärker engagieren.

Das Gespräch führte Detlef Struckhof

Bild: Generalmajor a. D. Ekkehard Richter
ist Vorsitzender des "Beirats Freiwillige Reservistenarbeit"
beim Reservistenverband (Foto: Eckhard Schwabe)

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