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Die Reserve

Beirat Reservistenarbeit besucht Heeres-Brigade




Die Vertreter der Beiratsverbände, hier zu Besuch bei der Deutsch-Französischen Brigade.

Foto: Bundeswehr/Kanthak

Beirat Reservistenarbeit

Im äußersten Winkel Deutschlands, in Müllheim im Markgräflerland, besuchten etwa 30 Vertreter der im Beirat Reservistenarbeit organisierten Verbände und Vereinigungen die Deutsch-Französische Brigade. Sie erhielten durch den naheliegenden Blick nach Frankreich und in die Schweiz auch Anregungen für die eigene Arbeit für die Reserve der Bundeswehr.

„Der Stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr hat kürzlich bei seinem Besuch der Landesgruppe Baden-Württemberg die Forderung aufgestellt, dass die Reserve bis 2025 so aufzustellen ist, dass flächendeckend Sicherungskräfte verfügbar sein werden“, hielt der Vorsitzende des Beirats, Brigadegeneral a.D. Franz Xaver Pfrengle, eingangs fest. Wie die Bundeswehr dieses Ziel erreichen will und welchen Beitrag die im Beirat engagierten Verbände dazu leisten können, wird die Arbeit des Beirates in den kommenden Monaten prägen. Die Sitzung in Müllheim sollte deshalb auch Impulse bieten, um die inhaltliche Arbeit bis zur nächsten Sitzung zu nähren – und die gab es zahlreich.

Brigadegeneral a.D. Franz Xaver Pfrengle, Vorsitzender des Beirats Reservistenarbeit. (Foto: Klöpping)

Seit drei Jahrzehnten ist die Deutsch-Französische Brigade in Müllheim beheimatet. Ihre Gründung vor 33 Jahren galt als Zeichen der Versöhnung mit den Franzosen und sollte zukunftsweisend für die Zusammenarbeit der Armeen in Europa sein. Ihr folgten weitere multinationale Verbände, erläuterte ihr Stellvertretender Kommandeur Oberst Philipp Leyde. Er hielt aber auch fest: „Unsere Brigade ist nicht nur ein politisches Zeichen, sondern auch ein einsatzfähiges taktisches Instrument unserer Streitkräfte.“ Als solches übernimmt die Brigade wichtige Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung, erfüllt ihre Einsatzverpflichtung in Mali und ist schon jetzt gebunden innerhalb der 2022 französisch geführten NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), die 2023 von der Bundeswehr angeführt werden wird. Stetige Herausforderung sei dabei die Verbesserung der Interoperabilität im bi- und multinationalen Bereich, sagt Leyde: „Das gilt vor allem im technischen Bereich.“

Divisionär Daniel Keller. (Foto: Klöpping)

Verschiedene Armeen verfolgen unterschiedliche Strategien. Das wurde nicht zuletzt durch die anschließenden Vorträge deutlich: Der Schweizer Divisionär Daniel Keller brachte den Teilnehmern das ganz wesentlich auf Reservisten basierende Milizsystem der Schweizer Armee näher. Major Paul Note referierte über die französischen Streitkräfte und deren Bemühungen, eine Nationalgarde bestehend aus 85.000 Reservisten aufzubauen.

Generalleutnant Johann Langenegger, Stellvertretender Inspekteur des Heeres. (Foto: Klöpping)

Generalleutnant Johann Langenegger, Stellvertretender Inspekteur des Heeres, skizzierte im Anschluss die aktuellen Herausforderungen des Heeres und nahm dabei auch die Situation der Reserve im Heer in den Fokus. „Das Heer genügt aktuell nicht den Anforderungen, die die Landes- und Bündnisverteidigung an uns stellt. 20.000 Reservisten sind dabei Bedingung, dass dieses Heer wieder funktional wird“, sagte Langenegger. „Sein Vortrag soll eine Serie eröffnen, in der die Stellvertretenden Inspekteure der Organisationsbereiche der Bundeswehr eingeladen werden, damit wir alle Bereiche der Bundeswehr im Blick behalten und in Kontakt bleiben“, erläutert Pfrengle. Für die Herbst-Sitzung wird der Stellvertretende Inspekteur der Luftwaffe angefragt. Dann sind die einzelnen Verbände im Beirat auch aufgefordert, ihre Arbeitspapiere zur Zukunft der Reservistenarbeit vorzustellen.

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