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Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

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Überleben des Verbandes hängt von seiner Neuausrichtung ab




In einem Namensartikel schreibt Roderich Kiesewetter, Präsident des Reservistenverbandes, über die Zukunft des Verbandes. Der Bundestagsabgeordnete will ihn gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe neu ausrichten. Grund dafür ist die von Verteidigungsminister Thomas de Maizière in Gang gebrachte laufende Umstrukturierung der Bundeswehr. Über die Planungen des Reservistenverbandes werden die Mitglieder auf Regionalkonferenzen unterrichtet – sie können sich an der Diskussion beteiligen. Auch die Betriebsräte werden laufend informiert.

Die Streitkräfte unserer Heimat befinden sich in der größten Umbruchsphase ihrer Geschichte. Deshalb muss auf die Neuausrichtung der Bundeswehr auch eine Neuausrichtung ihres engsten Unterstützers – unseres Reservistenverbandes – folgen. Das Präsidium hat Ende 2012 auf meine Anregung hin entschieden, eine Arbeitsgruppe einzuberufen, die ohne Denkverbote zukunftsfähige Vorschläge für den Verband hinsichtlich der Reservistenbetreuung als auch für unsere Unterstützungsleistungen für die Bundeswehr entwickeln soll. Davon hängt das Überleben unseres Verbandes ab.

Konsequenzen der Bundeswehr-Neuausrichtung für den Verband
Der Rückzug der Bundeswehr aus der Fläche, die Aussetzung der Wehrpflicht, die Einsatzwirklichkeit der Truppe, aber auch die Verkleinerung des Bundeswehrumfangs und der demographische Wandel sind Veränderungen, die sich unmittelbar auf den Reservistenverband und die Reservisten auswirken. Das sind neue Herausforderungen, die wir genau zu untersuchen haben und aus denen wir Konsequenzen für unseren Verband und unseren Auftrag ziehen müssen. Es gilt zu prüfen, ob noch jeder Stein unseres Hauses an der richtigen Stelle steht. Und falls nicht, muss er zwingend versetzt werden, damit das Haus auch künftig in Wind und Wetter bestehen kann.

Viele offene Fragen
Einige Beispiele: Wie erreichen wir junge Menschen in der Berufsfindungsphase? Wie machen wir unseren Verband bekannter? Wie stabilisieren wir unsere Mitgliederzahl? Welche Serviceleistungen erwarten unsere Mitglieder? Welche Forderungen haben wir an die Bundeswehr? Wie kann in der Bundeswehr der Ruf der Reserve verbessert werden? Wie sprechen wir ausscheidende Soldaten besser an? Wie können wir die Beiratsverbände besser in unseren gemeinsamen Auftrag einbinden? Wie kann das Verhältnis zwischen Ehrenamt, Hauptamt und Landeskommandos bzw. Patenverbänden verbessert werden? Was kostet die Neuausrichtung und wie überzeugen wir, dafür die notwendigen Mittel zu bekommen? Sind mit Blick auf die künftige Stationierung der Bundeswehr unsere Geschäftsstellen richtig über das Bundesgebiet verteilt? Sind unsere Geschäftsstellen noch sinnvoll ausgestattet? Ist unser hauptamtliches Personal noch zeitgemäß ausgebildet, wo gibt es Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedarf? Welche Aufgaben können weiter in Bonn geleistet werden, was sollte aus Berlin heraus geleistet werden? Und vieles mehr.

Alle müssen Entscheidungen mittragen
Wichtig ist, dass Ihnen die Ergebnisse der Arbeitsgruppe im kommenden Jahr auf mehreren Regionalkonferenzen zur Diskussion gestellt werden. Da dieser Umbau des Verbandes auch an der hauptamtlichen Struktur nicht Halt machen kann, ist eine stetige Information des Betriebsrates selbstverständlich. Unser Ziel ist es, dass die Bundesdelegiertenversammlung 2015 als höchstes Entscheidungsorgan unseres Verbandes die wesentlichen Elemente der Neuausrichtung beschließt. Schließlich müssen die wichtigsten Entscheidungen von uns allen mitgetragen werden. Nur dann haben wir Aussicht auf Erfolg – und nur so können wir an die praktische Umsetzung gehen und zielstrebig mit dem Umbau beginnen. Wir wollen den Verband vertrauensvoll und empathisch in die Zukunft führen und ihn auch im Hinblick auf soziale und demographische Veränderungen weiterentwickeln. Ausgangspunkt für die Erweiterung der Aufgaben- und Verantwortungsbereiche von Reservisten ist die Konzeption der Reserve aus dem vergangenen Jahr.

Betreuung steht im Mittelpunkt
Wir wirken für die Bundeswehr in der Gesellschaft, vermitteln sicherheitspolitische Informationen und erläutern den Sinn soldatischen Dienens, zudem bilden wir militärisches Grundlagenwissen aus. Die Betreuung der Allgemeinen Reserve steht dabei nach wie vor im Mittelpunkt. Darüber hinaus wird der Reservistenverband an der Sicherheitsvorsorge des Landes aktiv beteiligt. Deshalb wirken wir intensiv bei der Aufstellung der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (RSUKp) mit und geben durch Ausbildungsangebote und die Einbindung unserer Regionalen Initiativen Reservisten (RegIniRes) eine Art "Anschubfinanzierung". Nachdem im vergangenen Jahr in Bremen die erste RSUKp in Dienst gestellt wurde, folgen 2013 die übrigen Bundesländer.

Raus aus dem sicherheitspolitischen Mief
Der Verband hat bereits in diesem Herbst die konkrete Möglichkeit, die fortlaufend gute Zusammenarbeit mit der Bundeswehr zu festigen. Die Deutsche Reservistenmeisterschaft (DRM), die alle zwei Jahre stattfindet, wird gemeinsam mit dem Landeskommando Brandenburg ausgerichtet. "Raus aus dem sicherheitspolitischen Mief" hatte der Verteidigungsminister während seines Besuchs der Präsidiumssitzung des Verbandes im November gefordert. Deshalb finden die Siegerehrung, der Kameradschaftsabend und weitere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen auf einem Erlebnishof in Brandenburg statt. Der Verband sucht so bewusst den Weg in die Öffentlichkeit. Das müssen wir künftig wesentlich stärker und öfter tun.

Internationales Miteinander
Mit den in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindenden hochrangigen öffentlichen Königsbronner Gesprächen setzen wir Meilensteine in der sicherheitspolitischen Verbandsarbeit. Solche Foren sollten auch in anderen Großregionen unseres Landes stattfinden. Auch auf internationalem Parkett beweisen wir das intensive Miteinander mit unserem Partner und der Bevölkerung. Im Jahr 2014 veranstaltet der Reservistenverband gemeinsam mit der Bundeswehr den internationalen Cior-Kongress (Cior steht für Confédération Interalliée des Officiers de Réserve). Der Kongress wird in Fulda, der militärische Wettkampf in Hammelburg stattfinden. Auch mit dieser Großveranstaltung, die insbesondere von den Landesgruppen Bayern und Hessen viel Einsatz erfordern wird, werden wir die Neuausrichtung des Verbandes weiter vorantreiben.

Betreuung von Veteranen
Neuausrichtung verlangt strategische Voraussicht und aktives Besetzen wichtiger Themen. In den vergangenen Wochen hat der Verteidigungsminister erstmals den Veteranenbegriff definiert und ehemalige Soldaten mit Einsatzerfahrung als Veteranen bezeichnet. Der natürliche Auftrag des Reservistenverbandes ist es, sich um ehemalige Soldaten zu kümmern. Die Aufgabe "Betreuung von Veteranen" ist uns auf den Leib geschneidert.

Keine Zweiklassengesellschaft
Wir sind bereit, die eigene Tradition der Bundeswehr und anerkennende Wertschätzung für Veteranen mitzugestalten und voranzubringen. Die Veteranen haben unserem Land unter teilweise schwierigsten Bedingungen gedient – das verdient auch Anerkennung der Gesellschaft. Wichtig muss dabei sein, dass wir nicht innerhalb unseres eigenen Verbandes eine Zweiklassengesellschaft schaffen. Veteranen sollen innerhalb unserer Kameradschaft weder hervorgehoben, noch ausgegrenzt werden. Veteranen sind Reservisten mit besonderen Erfahrungen. Diese Erfahrungen gilt es für uns zu nutzen und gleichzeitig die Kameraden in unsere Gemeinschaft miteinzubeziehen. Und damit schließt sich der Kreis und es wird deutlich, dass nur der Reservistenverband diese besondere Aufgabe wahrnehmen kann. Denn der Grundsatz gilt: Nicht jeder Reservist ist ein Veteran, aber jeder Veteran ist Reservist.

Reservisten können sich einbringen
Sie sehen, die Neuausrichtung unseres Verbandes hat viele Facetten und auch Unwägbarkeiten. Bitte bringen Sie sich aktiv mit Vorschlägen ein, schreiben Sie mir unter praesident(at)reservistenverband.de


Bild oben: Roderich Kiesewetter MdB (links) sprach in
dieser Woche mit Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière
in Berlin (Foto: Nadja Klöpping).

2. Bild: Symbolbild für den Umbau der Bundeswehr.
Wie die Bundeswehr steht auch der Reservistenverband
vor einer Neuausrichtung.
(Zeichnung: Bundeswehr, Y – Das Magazin der Bundeswehr,
Kircher Burkhardt)

3. Bild: Logo mit Slogan des Reservistenverbandes:
"Heimat + Sicherheit + Zusammenhalt "
(Gestaltung: Ruwen Kopp, Magazin Loyal).

Archivbild unten: Roderich Kiesewetter MdB ist auch in den
Auslandseinsätzen der Bundeswehr nah dran an Soldaten.
In den Auslandseinsätzen sind rund sieben Prozent der
Männer und Frauen Reservisten. Das Foto entstand
im Frühjahr 2012 in Afghanistan
(Foto: Bundeswehr, Isaf).

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