Bewegende Rede mit flammendem Appell
In seiner 15-minütigen Ansprache schilderte Weber seine Sicht der Dinge als Schauspieler eines saarländischen Tatorts – wir berichteten. In dem Film "Heimatfront" ging es Mitte Januar um traumatisierte Soldaten. Der Saarländer berichtet davon, wie sich das Fernsehteam zuvor mit dem Thema auseinandersetzte, ehe es zu den Filmarbeiten kam. Er richtete jedoch auch einen Mahnruf an alle Deutschen: "So lange wir eine Armee haben und so lange Soldaten dieser Armee in unserem Namen in lebensgefährliche Einsätze geschickt werden, so lange haben diese Soldaten ein Recht auf unser aller Mitgefühl, unser aller Solidarität und darauf, dass sie sich für die Erfüllung ihrer Pflichten nicht rechtfertigen oder gar schämen müssen. Denn sie sind unsere Soldaten, ob wir eine Armee wollen oder nicht. So wie auch Abgeordnete, die wir nicht gewählt haben, dennoch unsere Abgeordneten sind."
Der Stabsunteroffizier der Reserve sagt zu seiner Motivation für diesen flammenden Appell: "Das mache ich deshalb, weil ich Reservist bin. Das Thema posttraumatische Belastungsstörungen – PTBS – geht außerdem jeden etwas an. Meine Brigade, bei der ich beordert bin, hat gerade 640 Soldaten nach Afghanistan verlegt. Da will ich hier in der Heimat meinen Beitrag dazu leisten, um auf die Gefährlichkeit des Einsatzes aufmerksam zu machen."
(dest)
Bild oben: Schauspieler und Autor Gregor Weber
sprach am 3. April während der PTBS-Benefizveranstaltung
des Reservistenverbandes im Berliner Hotel Maritim
(Foto: Detlef Struckhof)