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„Black Eagle“: Ein­satz­na­he Durch­schla­ge­übung

Schlaf­ent­zug, Schmud­del­wet­ter und stän­dig die Hun­ter­force im Na­cken – das waren die Rah­men­be­din­gun­gen beim ers­ten „Black Eagle“, dem Mi­li­tär­wett­kampf der Lan­des­grup­pen Ber­lin und Bran­den­burg. 68 Teil­neh­mer tra­ten dazu an einem Wo­chen­en­de Mitte Ok­to­ber an. Der „Jung­fern­flug des Schwar­zen Ad­lers“ fand je­doch nicht im Osten Deutsch­lands statt, son­dern rund 400 Ki­lo­me­ter ent­fernt im hohen Nor­den.

Grau­es Herbst­wet­ter, Mü­dig­keit und die Hun­ter­force im Na­cken. Hier mar­schiert ein Team am Nord-Ost­see-Kanal ent­lang.

Foto: Lan­des­grup­pe Ber­lin

Black EagleMi­li­tä­ri­sche Aus­bil­dung

Denn nur durch die tat­kräf­ti­ge Un­ter­stüt­zung des Or­ga­ni­sa­ti­ons­teams der Nacht­ori­en­tie­rungs­übung Eis­wolf der Kreis­grup­pe Dith­mar­schen (Schles­wig-Hol­stein) und der 2. Lehr­grup­pe der Un­ter­of­fi­zier­schu­le der Luft­waf­fe, ins­be­son­de­re der EOR-Fach­grup­pe, konn­te die 24 Stun­den lange Durch­schla­ge­übung über­haupt durch­ge­führt wer­den. Die Wett­kämp­fer er­leb­ten ein ein­satz­na­hes Sze­na­rio, da ihnen das la­ser­ba­sier­te Aus­bil­dungs­ge­rät Du­ell­si­mu­la­tor (AGDUS) zur Ver­fü­gung stand.

Gegen 20 Uhr am Frei­tag wur­den zwölf Läu­fer­teams an ver­schie­de­nen Punk­ten ab­ge­setzt und hat­ten nun den Auf­trag, sich zu den ei­ge­nen Kräf­ten durch­zu­schla­gen. Bei ty­pisch nord­deut­schem Wet­ter und ge­jagt von einer nacht­sicht­fä­hi­gen – je­doch be­wusst nicht nacht­kampf­taug­li­chen – Hun­ter­force galt es, die min­des­tens 50 Ki­lo­me­ter lange Stre­cke zu be­wäl­ti­gen. Er­schwe­rend kam hinzu, Ort­schaf­ten zu mei­den. Wäh­rend der ers­ten vier bis sechs Ki­lo­me­ter be­ka­men die Teil­neh­mer durch Ein­satz von Be­leuch­tungs­mit­teln das Ge­fühl ver­mit­telt, dass der Feind ihnen im Na­cken saß.

Der Ver­pfle­gungs­punkt, den die Wett­kämp­fer an­steu­ern muss­ten, wurde durch die in der Übungs­la­ge vor­han­de­ne Wi­der­stands­zel­le be­trie­ben. Von dort muss­ten die Läu­fer den zu die­sem Zeit­punkt ein­zi­gen of­fe­nen Über­gang über den Nord-Ost­see-Kanal er­rei­chen. Al­ler­dings lag der Über­gang – eine Fähre über den Kanal – eben­falls in der Hand der Wi­der­stands­zel­le. „Schlau ge­macht! Eine Ru­he­pau­se in der Safe­ty Area, wo die Hun­ter­force nicht jagen durf­te, ist schon etwas Schö­nes. Das nächs­te Mal pas­sen wir das dann im Re­gel­werk wohl bes­ser mal an“, sagte der Füh­rer der Hun­ter­force zur spä­te­ren Sie­ger­mann­schaft vom Lan­des­kom­man­do Bay­ern, die ihr Ge­schick in der Ge­län­deaus­nut­zung be­wie­sen und im Re­gel­werk die rich­ti­gen Lü­cken fan­den.

Ein Fla­schen­hals für die Wett­kämp­fer war die Un­ter­füh­rung an der A23. Dort muss­ten alle Teams durch. An die­ser Stel­le hatte sich die Hun­ter­force auf die Fahne ge­schrie­ben, das ge­fechts­mä­ßi­ge Ver­hal­ten zu be­wer­ten. Dazu lie­ßen sich die Jäger von ver­schie­den Läu­fer­teams über­lau­fen, um die­sen im An­schluss zu fol­gen und das ge­fechts­mä­ßi­ge Ver­hal­ten aus nächs­ter Nähe zu be­ur­tei­len. Wur­den Grund­sät­ze wie das Über­wa­chen der rück­wär­ti­gen Räume be­ach­tet, wich die Hun­ter­force aus. Wur­den diese nicht be­ach­tet, gin­gen die Jäger in den Feu­er­kampf über.

Das Team der US-Ame­ri­ka­ner sucht einen Weg, der sie mög­lichst schnell zum Ziel bringt und so gut wie mög­lich von der Hun­ter­force fern­hält. (Foto: Lan­des­grup­pe Ber­lin)

Bei der Ver­fol­gung des Teams von der Hel­mut-Schmidt-Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr stol­per­te das Team der Hun­ter­force völ­lig über­rascht in das Ver­steck des US-Teams. Die US-Mann­schaft ent­schied den Feu­er­kampf deut­lich für sich. Al­ler­dings er­lit­ten die US-Ame­ri­ka­ner ihre ers­ten zwei Ver­lus­te, nach­dem sie im bis­he­ri­gen Ver­lauf be­reits zwei Feu­er­kämp­fe gegen die Hun­ter­force ver­lust­frei ge­führt hat­ten.

Nach der Au­to­bahn-Un­ter­füh­rung muss­te der nicht mehr weit ent­fern­te Eva­ku­ie­rungs­punkt „Uto­pie“ er­reicht wer­den. Die­ser war je­doch gemäß Übungs­an­la­ge be­reits ge­schlos­sen. Das be­deu­te­te: Die Teil­neh­mer muss­ten nun den zwei­ten Eva­ku­ie­rungs­punkt „Mo­zart“ auf dem Stand­ort­übungs­platz Riese an­lau­fen. Zu die­sem Zeit­punkt hat­ten die Läu­fer zwei Drit­tel der Weg­stre­cke be­reits hin­ter sich.

Im letz­ten Drit­tel war nun eine gute Raum-Zeit-Be­rech­nung wich­tig, denn für jedes Team gab es ein fes­tes Eva­ku­ie­rungs­fens­ter von nur 15 Mi­nu­ten. Die Auf­nah­me er­folg­te durch das ehe­ma­li­ge Hun­ter­force-Team, nun wie­der als NATO-Kräf­te ein­ge­setzt. Be­son­ders be­ein­dru­ckend war es, dass es wäh­rend der Auf­nah­me le­dig­lich zwei Feh­ler bei den vor mehr als 28 Stun­den ver­ge­be­nen Kenn­wör­tern und Codes gab.

Beim „Black Eagle“ hat­ten sich die Wett­kämp­fer kör­per­lich for­dern­den Auf­ga­ben zu stel­len. (Foto: Lan­des­grup­pe Ber­lin)

Im An­schluss gaben die Teams die Waf­fen und Aus­rüs­tun­gen ab. Die Mann­schaf­ten muss­ten sich nun einer wei­te­ren Her­aus­for­de­rung stel­len. Als Fi­na­le stand noch ein acht Ki­lo­me­ter lan­ger Hin­der­nis­lauf über Was­ser- und Klet­ter­hin­der­nis­se auf dem Pro­gramm. Das Bun­des­wehr­dienst­leis­tungs­zen­trum, das Tech­ni­sche Hilfs­werk und die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr un­ter­stütz­ten beim Hin­der­nis­par­cours. Durch die Zweit- oder Dritt­funk­ti­ons-Be­las­tung kam es lei­der zu Ab­lauf­feh­lern bei der Durch­füh­rung im fi­na­len Lauf, wel­che des­sen Aus­wer­tung un­mög­lich mach­ten. Den­noch wur­den die ein­zel­nen Hin­der­nis­se von der Mehr­heit der Teil­neh­mer als her­aus­for­dernd und ab­wechs­lungs­reich be­wer­tet. Un­mit­tel­bar im An­schluss er­folg­te ein kur­zes Kri­sen­mee­ting des Or­ga­ni­sa­ti­ons­teams. In­fol­ge­des­sen die Lei­tung den Ent­schluss fass­te, le­dig­lich die zahl­rei­chen Pa­ra­me­ter der vor­an­ge­gan­ge­nen 24 Stun­den für die end­gül­ti­ge Aus­wer­tung her­an­zu­zie­hen.

Bei der Sie­ger­eh­rung am Sonn­tag wurde zu­nächst der Pokal für das er­folg­reichs­te Hun­ter­force-Team ver­ge­ben. Streng ge­nom­men hätte hier die ge­sam­mel­te Schar der 68 Teil­neh­mer vor­tre­ten müs­sen, die über den ge­sam­ten Ver­lauf des Wett­kampfs näm­lich mehr Ab­schüs­se er­zielt hatte als die 15 Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten der Hun­ter­force. Nach­dem die ur­sprüng­lich mit dem Fi­nal­lauf sehr ein­fach ge­stal­te­te Plat­zie­rung der Wett­kämp­fer un­mög­lich wurde, wurde an­hand von Daten wie aus­ge­fal­le­ne Wett­kämp­fer, ge­fechts­mä­ßi­ges Ver­hal­ten, Ein­hal­tung von Zeit­vor­ga­ben, rich­ti­ge Nut­zung von Pa­ro­len und Flash­codes, fin­den der rich­ti­gen zu er­rei­chen­den Punk­te und an­de­ren Daten eine Rei­hen­fol­ge er­stellt. In die­ser konn­te das über den ge­sam­ten Ver­lauf do­mi­nie­ren­de Team des Lan­des­kom­man­dos Bay­ern den Sieg für sich ent­schei­den. Der zwei­te Platz ging an das Team „6 Psy´s for Char­ly“ der Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr Mün­chen. Drit­ter wurde die „Grup­pe K BB“ be­stehend aus Ka­me­ra­den aus Bran­den­burg und Sach­sen, dicht ge­folgt vom Team der Hel­mut-Schmidt-Uni­ver­si­tät.

Im La­ge­zen­trum lie­fen alle Fäden zu­sam­men. (Foto: Lan­des­grup­pe Ber­lin)

Das Or­ga­ni­sa­ti­ons­team rund um Oberst­leut­nant Ran­dolf Rich­ter, Chef der Hei­mat­schutz­kom­pa­nie Ber­lin, gra­tu­liert allen Teil­neh­mern zu den ge­zeig­ten Leis­tun­gen, die ins­be­son­de­re an­ge­sichts der Wet­ter­ka­prio­len be­ein­dru­ckend war.

Wei­te­re Bil­der und ein kur­zes Video gibt es auf der Seite der Lan­des­grup­pe Ber­lin.

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