Bonn und Bundeswehr: Das passt zusammen
"Wir haben uns ganz bewusst für die Innenstadt entschieden", sagte Oberstleutnant Michael Sauer im Vorfeld der Veranstaltung. Es sei ein besonderes Anliegen der Verteidigungsministerin, die Bürger mit und ohne Uniform einander näher zu bringen. "Das wäre in der Kaserne so nicht möglich gewesen", so der Organisator. Auch aus diesem Grund habe man sich bei der Planung für die Innenstadt entschieden und nicht für die Ermekeilkaserne ein paar Kilometer weiter. In der "Wiege der Bundeswehr" in der Bonner Südstadt erhielten die 101 ersten Bundeswehrsoldaten vor 60 Jahren ihre Ernennungsurkunden.
Ja-Wort zwischen Trommeln und Trillerpfeifen
Das Nachsehen hatten jedoch 14 Paare, die im benachbarten Rathaus ihre Liebe standesamtlich besiegelten. Sie trauten sich quasi hinter der Showbühne und bei entsprechendem Geräuschpegel. Besonders die japanischen Taiko-Trommeln des Ausbildungsmusikkorps machten lautstark auf die Veranstaltung aufmerksam. "Als kleine Entschädigung dafür erhalten sie einen Reisegutschein für ein Wochenende in einem Haus des Bundeswehrsozialwerks", sagte Vizeadmiral Manfred Nielsen, Inspekteur der Streitkräftebasis und "Hausherr" der Veranstaltung. Auch die mit dem Auftreten der Bundeswehr verbundenen Demonstratiönchen nahm man in Kauf. "Auch Sie sind uns willkommen. Das ist gelebte Demokratie", so Nielsen. "Da war früher aber mehr Alarm", kommentierte eine Passantin das Geschehen.
Nielsen: Streitkräftebasis in Bonn verankert
"Die Bundeswehr und Bonn, das passt zusammen", sagte Nielsen in seiner Eröffnungsansprache. "Die Telekom und die Post sind hier die größten Arbeitgeber. Um den dritten Platz können wir beide uns streiten", richtete Nielsen an den Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. "Lassen Sie das Ministerium ruhig nach Berlin gehen – wir bleiben hier!" Worte, die Nimptsch gerne zur Kenntnis nahm, auch wenn es – aus lokalpolitischer Sicht – ein bisschen mehr Bonn sein könnte. "Die Bundeswehr und ihre nachgeordneten Bereiche sind ein großer wirtschaftlicher Faktor für die Stadt und das Umland."
Reservistenverband nimmt Mittlerrolle wahr
Auch der Reservistenverband präsentierte sich mit einem Stand den Bonner Bürgern. Immerhin hat das Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten – der erste Ansprechpartner des Verbandes – seinen Sitz auf der Bonner Hardthöhe. Ins Auge fielen dabei zwei Schweizer Ordonanzfahrräder der Reservistenarbeitsgemeinschaft Truppenradfahrer Rheinland. Die RAG rund um den Oberstabsgefreiten der Reserve Hermann Josef Sülzen beschäftigt sich mit dem Einsatz von Drahteseln auf militärischer Ebene. Zudem begleiten die Kameraden den Bonner Herbsthalbmarathon und veranstalten unter anderem den "Großen Preis von Wahn", ein Radrennen für Militärradfahrer. Doch auch sonst nahmen die Bürger das Angebot des Verbandes gut an, informierten sich über den Verband und seine Aktivitäten.
Abwechslungsreiches Programm auf dem Marktplatz
Weitere Aktionen auf dem Marktplatz waren eine Vorführung mit Diensthunden, Erste Hilfe, Verwundetenversorgung im Einsatz, ein Bobsimulator der Sportfördergruppe, Live-Schaltungen in die Einsatzgebiete, eine Live-Schaltung mit der Verteidigungsministerin, eine Ausstellung zur Geschichte der Bundeswehr und vieles mehr. Was in Bonn und an den 14 übrigen Standorten los war, gibt es auf der Eventseite der Bundeswehr zu sehen.
Sören Peters
Bild oben:
Der Stand des Reservistenverbandes
beim Tag der Bundeswehr.
(Foto: Sören Peters)
Zweites Bild:
Taiko-Trommler des Ausbildungsmusikkorps.
(Foto: Sören Peters)
Drittes Bild:
Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Vize-
admiral Manfred Nielsen, Inspekteur der Streitkräftebasis.
(Foto: Sören Peters)
Viertes Bild:
Hermann Josef Sülzen und Christian Sülzen von der RAG
Truppenradfahrer Rheinland am Stand des Reservistenverbandes.
(Foto: Sören Peters)
Fünftes Bild:
Der Bonner Markplatz beim Tag der Bundeswehr.
(Foto: Sören Peters)
Bild unten:
Screenshot flickr-Stream.