Jeden Monat gehen in unseren Redaktionen in Bonn, Berlin und Frankfurt zahlreiche Leserbriefe ein. Wir freuen uns über jeden einzelnen, denn das zeigt, dass unsere Beiträge gelesen werden und zum Nachdenken anregen. Gute Berichterstattung erzeugt Reibung, und das ist auch gut so. Leider reicht der Platz in der gedruckten loyal oft nicht aus, um alle Zuschriften abzudrucken. Damit Sie sich die Mühe aber nun nicht umsonst gemacht haben, veröffentlichen wir hier auf unserer Webseite in unregelmäßigen Abständen weitere Zuschriften.
Die Redaktion behält sich das Recht vor, Zuschriften der besseren Lesbarkeit halber sinngemäß zu kürzen. Leserbriefe geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion wieder. Und auch das ist gut so. Wir leben demokratische Werte. Und unser Verband lebt von Meinungsvielfalt. Teilen Sie Ihre Ansichten mit uns: presse@reservistenverband.de.
Zu: Tätigkeitsabzeichen ZMZ
„Ich habe diese Tätigkeitsabzeichen nie verstanden. Zum einen, weil sie völlig sinnlos sind. Da bekommt ein Soldat ein Abzeichen, weil er ein halbes Jahr in seiner Verwendung tätig ist. Das allein ist doch keine Qualifikation oder sagt etwas über den Leistungsstand des Soldaten aus. Diese Abzeichen wurden mal Mitte der 1980er Jahre eingeführt, damit die Uniformen nicht ganz so schmucklos aussehen. Und dann gibt es Soldaten die auch gerne mal drei Tätigkeitsabzeichen übereinander tragen…schlimm, ganz schlimm. […] Es gibt fast nahezu 40 solcher Abzeichen.
Wer aus dem Flugzeug springt, hat was geleistet und darf nach fünf Sprüngen das Springerabzeichen tragen, wer Minentaucher ist, hat was geleistet und einen schwierigen Lehrgang bestanden…das sind Leistungen für die der Soldat ein Abzeichen erhält. Aber wer in seiner Tätigkeit tätig ist, der bekommt einen Sold auf das Konto überwiesen und sollte eigentlich kein Abzeichen bekommen. Daher bin ich für die Abschaffung dieser Abzeichen und das sofortige Einschmelzen. […]“
Tobias Oberwandling, Oberfeldwebel d.R.
Zu: Wahl des neuen Präsidiums / Bundesdelegiertenversammlung
„Das neue Präsidium steht. Und es lässt tief blicken, wo der Reservistenverband steht: Ins Jahr 2020 geht der Verband nun also mit einem elfköpfigem Präsidium, dem nicht eine einzige Frau angehört! 115.000 Mitglieder hat dieser Verein und darunter soll nicht eine einzige Frau sein, die für einen Präsidiumsposten geeignet ist? Wenn ich mir das Bild der Delegiertenversammlung anschaue, wundert mich dieses Ergebnis nicht: Keine einzige Frau ist dort im Plenum sichtbar. Das ist peinlich und ein Armutszeugnis für einen Verband, der sich gerne zukunftsorientiert gibt und sogar ein eigenes Ressort für „Kommunikation und digitale Transformation“ eingerichtet hat.
Nichts gegen die einzelnen Präsidiumsmitglieder, die sicherlich ihr Bestes geben werden. Aber welches Bild gibt der Verband […] ab? Ein Präsidium, welches nur aus „lebenserfahreneren“, weißhäutigen Herren besteht. Das Bild mag nicht beabsichtigt gewesen sein, aber zeitgemäß ist diese Gesamtkonstellation nicht mal im Ansatz. Eine Männerriege mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren – das jüngste Mitglied ist dabei schon 45 Jahre alt – das soll die Zukunft des Reservistenverbandes sein? Sorry, aber der Reservistenverband gibt hier ein wirklich peinliches Bild ab!“
Marc Vogel, Hauptmann d.R.
Zu: Marsch zum Gedenken
„Ich salutiere meinen deutschen Kameraden, die ihre Gefallenen durch ein solches Ereignis geehrt haben. Dies dient als klare Botschaft an die Öffentlichkeit, dass die gefallenen Kameraden nie vergessen werden. Ein solcher Marsch muss eine jährliche Tradition sein, und als US-Veteran und Mitglied im deutschen Reservistenverband, wäre es mir eine Ehre, nächstes Jahr daran teilnehmen zu können, um mit meinen deutschen Kameraden solidarisch zu sein.“
Tom Favia, SFC, U.S. Army Retired