Bundespräsident für Uniformen in Öffentlichkeit
Deutschland, die Wirtschaftskrise und das Wahljahr 2009 waren die zentralen Themen eines Interviews, das Bundespräsident Horst Köhler zum Jahresende der "Bild am Sonntag" gab. Auch die Bundeswehr und das Verhältnis der Bürger zu den Streitkräften kamen dabei zur Sprache.
Bundespräsident Horst Köhler würde es begrüßen, wenn neues Interesse an der Bundeswehr dazu führt, "dass unsere Soldaten in der Öffentlichkeit wieder mehr Uniform tragen." sagte Köhler der "Bild am Sonntag". Insgesamt sehe er ein gutes Verhältnis zwischen Gesellschaft und Bundeswehr. "Doch nach meinem Gefühl fehlt manchmal die Anerkennung für unsere Soldatinnen und Soldaten." Daher habe er vom „freundlichen Desinteresse“ an der Bundeswehr gesprochen. "Daraus muss freundliches Interesse werden, finde ich: echte Anteilnahme in der Bevölkerung an den Sorgen der Soldaten", sagte Köhler.
Die Bundeswehr habe sich hin zur Armee im Einsatz entwickelt. Unsere Werte können heute nicht mehr nur innerhalb unserer Landesgrenzen verteidigt werden. Nach Köhlers Überzeugung sei es zwingend, in der globalisierten Welt so präsent zu sein, wie es "unserem Gewicht und unseren Interessen entspricht." Die Bundeswehr leiste einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung dieses Landes, so der Bundespräsident.
Im Zusammenhang mit dem 60. Jahrestag der Bundesrepublik und dem 20. Jahrestag des Mauerfalls in 2009 sieht Köhler in der Bundesflagge das wichtigste nationale Symbol Deutschlands. Die Menschen sehen ihre Fahne gern und hissen sie auf Balkonen oder im Garten, so Köhler. Und er freue sich, dass die Nationalhymne "heute öfter gesungen" werde als früher.
Quelle: BILD am SONNTAG vom 28.12.2008