Der Bundestag hat mit großer Mehrheit beschlossen, den 15. Juni zum jährlichen Veteranentag zu erklären. Dazu soll es in diesem Jahr eine zentrale Veranstaltung in Berlin geben, ab dem kommenden Jahr dann bundesweit. Der 15. Juni ist der Tag, an dem das Veteranenabzeichen der Bundeswehr erstmals verliehen wurde.
Die Fraktionen sprechen sich in dem verabschiedeten Antrag zudem für eine Verbesserung der Nachsorge von im Dienst, besonders im Auslandseinsatz, erlittenen Schädigungen der Soldaten aus. So sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die barrierefreie Beratung für Veteranen bundesweit zu gewährleisten, und die Beteiligungspflichten und bürokratische Hürden sowie die Verfahrensdauer für die Bearbeitung von Anfragen auf sechs Monate zu reduzieren.
Verteidigungsminister Boris Pistorius sprach von einem starken und wichtigen, aber auch überfälligem Zeichen der Wertschätzung: „Es geht um die Anerkennung derjenigen, die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für andere zu geben und die ihr Leib und Leben für unser Land einsetzen.“
Angemessener Rahmen für Dank und Anerkennung
Wörtlich heißt es in dem Antrag: „Ein nationaler Tag für Veteraninnen und Veteranen kann einen angemessenen Rahmen für die Anerkennung und den Dank für ihre besonderen Leistungen sowie einen Ort des Austausches zwischen ihnen, ihren Angehörigen, Bundeswehr, Gesellschaft und Politik schaffen. Ein so verstandener Tag für Veteraninnen und Veteranen mit Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene in der Mitte der Gesellschaft böte nicht nur die Möglichkeit, Dankbarkeit und Anerkennung gegenüber den Veteranen auszudrücken, sondern fördert auch das Verständnis und Bewusstsein in der Gesellschaft für die Leistungen, Entbehrungen und Opfer, die mit dem Militärdienst verbunden sind. Damit werden die Bindungen zwischen Bundeswehr und Gesellschaft gestärkt.“
Für den Präsidenten des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg, ist die Einführung eines solchen Veteranentages der nächste notwendige Schritt in der Veteranenpolitik. „Der Veteranentag hätte eine integrative Funktion. Mit seiner Einführung würde der Boden für eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung bereitet werden. Die damit verbundene Botschaft ‚Wir lassen euch nicht allein‘ ist ganz wichtig für viele zahlreiche einsatzgeschädigte Veteraninnen und Veteranen, aber auch für all jene, die mit dem Gedanken spielen, zur Bundeswehr zu gehen“, schrieb Sensburg im November 2023 in einem Gastbeitrag für table.media (hinter Paywall). Es dürfe nicht passieren, dass sich Betroffene frustriert von staatlichen Institutionen abwenden, weil sie das Gefühl haben, ihre erbrachten Opfer werden nicht anerkannt oder weil bürokratische Hürden bei sozialen und medizinischen Versorgungsleistungen […] demütigend hoch sind. Der Reservistenverband hatte einen solchen Veteranentag erstmals 2018 im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans für die Veteranenarbeit ins Spiel gebracht – hier nachlesen.
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