Bundestagsabgeordnete kamen mit Gelber Schleife
Vor dem Hintergrund grundlegend veränderter Rahmenbedingungen im Zuge der Aussetzung der Allgemeinen Wehrpflicht und der Umstellung der Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee stellt die Erarbeitung der geplanten neuen "Konzeption für die Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr" (KRes) eine besondere Herausforderung dar. "Die bisherige Rekonstitution – also die Aufwuchsfähigkeit – der Bundeswehr wird sich anders gestalten müssen, als dies noch unter den geltenden Maßstäben der Wehrpflichtarmee möglich war", sagte General Weiler vor 30 Zuhörern, darunter auch Gerd Höfer, Präsident des Reservistenverbandes.
Bundeswehr ist auf Engagement der Reservisten angewiesen
In seinem Eingangsreferat hob er die derzeit unternommenen besonderen Anstrengungen hervor, um parallel zur Bundeswehrreform gleichzeitig auch die Arbeit an der geplanten neuen Reservistenkonzeption voranzutreiben. Fest stehe jedoch, dass die Streitkräfte weiterhin und zunehmend auf das Engagement von Reservisten angewiesen sind. Ihnen soll noch mehr als zuvor eine militärische Heimat geboten werden. Dazu sind zivilberufliche Qualifikationen stärker zu berücksichtigen.
Engagement entlastet bereits jetzt die Truppe
Der Drei-Sterne-General Weiler hob die Bedeutung des Reservistenverbandes als soziales Netz hervor: "Der Verband entlastet mit seinen Mitgliedern die aktive Truppe". Ob im Heimatschutz mit den sogenannten Regionalen Initiativen, oder in der Betreuung von Familien und von im Einsatz traumatisierten Soldaten – der Reservistenverband verfügt über ein bundesweites Netz von Mitgliedern und Geschäftsstellen, die flächendeckend auch dort ansprechbar sind und bleiben, wo bereits heute oder in Zukunft keine aktive Truppe mehr stationiert sein wird. Dieses Engagement entlaste die Bundeswehr bereits heute spürbar, so der Beauftragte für Reservistenangelegenheiten. Der Vorsitzende der RAG, Patrick Sensburg, sagte: "Die RAG Bundestag wird den Reformprozess in der Reserve weiter aufmerksam begleiten und unterstützen."
Der RAG Bundestag gehören inzwischen über 50 Mitglieder an. Das ist eine Verdoppelung seit ihrer Gründung. Die RAG ist vor drei Monaten – wie berichtet – gegründet worden. Bei der Veranstaltung trugen die Bundestagsabgeordneten die Gelbe Schleife des Verbandes als äußeres Zeichen ihrer Solidarität mit den im Einsatz befindlichen Soldaten. Demnächst wird es ein Treffen der RAG mit dem Vorsitzenden des Bundeswehrverbandes, Oberst Ulrich Kirsch, geben. Dabei wird es ebenfalls um die Neukonzeption der Bundeswehr und der Reserve gehen. Die Arbeitsgemeinschaft will sich im zweiten Halbjahr mit der Thematik Veteranen beschäftigen.
Bild: Der Vorstand der RAG-Bundestag: (von links)
Rainer Erdel MdB (FDP), Bernhard Brinkmann MdB (SPD),
beide stellvertretende Vorsitzende, Gerd Höfer, Präsident
des Reservistenverbandes, Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB (CDU),
Vorsitzender der RAG Bundestag, Generalleutnant Günter Weiler,
Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr
(Foto: Alexander E. Streitparth)