Mit dem Championship Game in der Arena auf Schalke ist am Sonntag die Saison in der European League of Football (ELF) zu Ende gegangen. Das Team von Rhein Fire aus Düsseldorf verteidigte mit einem 51:20 über die Vienna Vikings den Titel. Neben dem Spielfeld setzte das Finale neue Maßstäbe: 41.364 Zuschauer kamen ins Stadion. Ein Rekord. Und mittendrin: die Bundeswehr.
Wie in den USA sind American Football und das Militär auch in der europäischen Liga eng miteinander verbunden. Während der gesamten Saison hat die Bundeswehr die ELF als Partner begleitet. Das äußerte sich zum Beispiel darin, dass Teams in besonderen „Salute-to-Service“-Trikots spielten oder in öffentlichkeitswirksamen Aktionen rund um die Spiele. Die Bundeswehr war hier größter Aussteller. Am vergangenen Sonntag war die Bundeswehr mit ihrem Karrieretruck einer der Besuchermagneten beim großen Fanfest vor dem Spiel. „Na klar, da geht man mal schauen und kommt mit den Soldaten ins Gespräch“, sagte ein Besucher. Neben Hamburgern, Pommes und Bier also auch ganz viel Grünzeug. Dabei ist die Bundeswehr bis auf Bandenwerbung bei Hertha BSC in deutschen Fußballstadien bislang wenig bis gar nicht in Erscheinung getreten. Ist das nicht komisch, so viel Bundeswehr beim Sport? „Nö, wieso!?“
„Gang Green“ sind eben nicht nur die New York Jets…
American Football und Bundeswehr, das scheint also zu passen. „Sowohl im Football als auch bei der Bundeswehr geht es darum, die besten Talente zu identifizieren und zu fördern, damit eine Mannschaft optimal funktioniert“, stellte Zeljko Karajica, CEO der European League of Football, gleich zu Beginn der Zusammenarbeit fest. Für Marvin Euteneuer, Leutnant der Bundeswehr mit Spezialgebiet Eventmarketing, ist das eine Win-Win-Situation: „Die Kooperation zwischen der ELF und der Bundeswehr bietet beiden Seiten die Möglichkeit, Beruf und Sport in den Mittelpunkt zu rücken.“ Für Mitglieder der Bundeswehr-Community hatte es im Vorfeld des Spiels sogar eine spezielle Aktion gegeben: Soldaten, Reservisten und ihre Familien hatten die Möglichkeit, vergünstigte Tickets zu erwerben – wir berichteten.
So war es dann auch nur folgerichtig, dass sich die Truppe nicht nur auf der Eventfläche vor dem Stadion präsentierte, sondern auch bei der Pre-Game Ceremony auf dem Rasen im Mittelpunkt stand. Nachdem die Spieler begleitet von reichlich Feuerwerk eingelaufen waren, marschierte eine Abordnung des Wachbataillons unter großem Applaus der fast 42.000 Zuschauer (darunter auffällig viele Zuschauerinnen) auf das Feld, um den Nationalhymnen den passenden Rahmen zu geben. Eine weitere Abordnung übergab den Spielball an die Schiedsrichter.
Sportlich war das ELF-Finale dann schnell gelaufen. Die Vienna Vikings haben eine überragende Saison gespielt und die erste Angriffsserie führte gleich zu einem Touchdown. Danach dominierte Rhein Fire das Geschehen und sicherte sich den zweiten Titel in Folge. Hier schließt sich dann auch wieder ein Kreis. Die Franchise aus Düsseldorf hatte im vergangenen Jahr bereits mit der Bundeswehr kooperiert, um auf die Invictus Games aufmerksam zu machen – wir berichteten. Auch das Bläserensemble der Reservisten BigBand Rheinland war im August beim Heimspiel gegen Berlin Thunder zu Gast bei Rhein Fire, um das Spiel mit der Nationalhymne zu eröffnen – hier nachlesen.
Während die Saison in Europa zu Ende ist, geht es in den USA gerade erst so richtig los. In der Profiliga NFL sind die ersten drei Wochen rum, die Saison endet mit dem Super Bowl am 9. Februar. Rot anstreichen sollte man sich die Spiele Mitte November. Rund um den Veterans Day am 11. November rückt die NFL die Streitkräfte in den Mittelpunkt.