Bundeswehr sieht Reservisten in einem Spannungsfeld
Der Reservistenverband hat das Seinige beigetragen, damit künftig der Wehrdienst für Reservisten attraktiver wird. Roderich Kiesewetter, Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes, denkt dabei zum Beispiel an Wehrdienstmöglichkeiten von bis zu mehreren Jahren mit der entsprechenden Absicherung – wir berichteten.
Doch damit sich der ehemalige Soldat überhaupt für eine Wehrübung entscheiden kann, muss dieser seinen Arbeitgeber dafür gewinnen. Der Grund: Wehrübungen sind grundsätzlich nur freiwillig und mit der Zustimmung des Arbeitgebers möglich. Hans-Jürgen Schraut, Vizepräsident des Verbandes für den Bereich Wirtschaft und Berufsleben, schreibt der Bundeswehr deshalb ins Hausaufgabenheft: "Es kann vor allem in wirtschaftlich angespannten Zeiten nicht Wille der Streitkräfte sein, dass der Reservist vor die Wahl zwischen Beruf und Dienst gestellt wird. Es ist klar, dass er sich dann für seinen Beruf entscheidet." Deshalb sieht der Reservistenverband eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität auf dem Arbeitsmarkt. Vertretungen in den Betrieben werden bei bis zur Schmerzgrenze ausgereizten Rationalisierungen in den Betrieben immer schwieriger.
Auf dieses Spannungsfeld zwischen Bundeswehr und Arbeitswelt weist jetzt auch die Bundeswehr auf ihrer Homepage hin. Verfasser ist ein Reservist: Major der Reserve Carsten Pfenning. In dem Beitrag werden Reservisten dazu aufgerufen, eigene Erfahrungen zu melden.
Lesenswert ist diesbezüglich auch ein Artikel aus der Zeitung Die Welt zum Thema Nachwuchs für die Bundeswehr: "Die Unterschicht übernimmt die Landesverteidigung" von Michael Wolffsohn.
Symbolbild: Ein im Beruf engagierter Reservist kann sich
nicht in dem Maß bei der Bundeswehr einbringen,
wie er es gerne möchte. Der
Arbeitgeber muss zustimmen
(Foto: Eckhard Schwabe)