Bundeswehr soll helfen, humanitäre Katastrophe zu verhindern
Heute spricht Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit seinem französischen Kollegen Laurent Fabius über Einzelheiten eines gesamteuropäischen Konzeptes. Sicher ist: Deutschland werde mit Transportflugzeugen sowie Sanitäts- und Ausbildungskomponenten unterstützen, so von der Leyen in einer Pressekonferenz am Montag. Nur Einsatzort und Umfang der Hilfe sind noch unklar. Darüber könnte in den kommenden Wochen der Bundestag entscheiden.
Deutschland will helfen
"Die Lage ist ernst. Es bahnt sich in Zentralafrika eine humanitäre Katastrophe an", sagte Ursula von der Leyen bevor sie am Montag nach Paris aufbrach, um sich dort mit den Partnern über das weitere Vorgehen abzustimmen. Deutschland wolle helfen, so ihre Botschaft.
Franzosen in Mali entlasten
Nun gibt es folgende Denkmodelle: Da Deutschland keine Kampftruppen nach Zentralafrika entsenden will, könnte es zu einem Tausch kommen. Deutschland verstärkt sein Engagement in Mali, dafür hätten dann die Franzosen Kräfte für einen verstärkten Einsatz in Zentralafrika frei. Außerdem könnte Deutschland mit Logistik und "medizinischen Fähigkeiten" in Zentralafrika unterstützen, so von der Leyen.
Krieg zwischen Christen und Muslimen
In der Zentralafrikanischen Republik kam es im zurückliegenden Jahr zu einem Putsch muslimischer Rebellen. In dem Land leben rund 50 Prozent Christen und zehn Prozent sunnitische Muslime. Mehr als die Hälfte der fünf Millionen Einwohner ist seit Ausbruch der Kämpfe auf Hilfe angewiesen, mehrere hunderttausend Menschen sollen sich auf der Flucht vor dem Krieg zwischen christlichen und muslimischen Milizen befinden.
Mali ist stabilisiert
Roderich Kiesewetter unterstützt ein verstärktes Engagement in Afrika. Der Bundestagsabgeordnete und Präsident des Reservistenverbandes sagte in einem Gespräch mit der Deutschen Welle: "Die Intervention der Europäischen Union hat Mali stabilisiert. Jetzt kommt es darauf an, unseren französischen Partner zu entlasten." Derzeit befindet sich die Bundeswehr mit 171 Soldatinnen und Soldaten in Mali oder im Senegal, um die Missionen in Mali zu unterstützen. Unter den deutschen Soldaten befinden sich sechs Reservisten.
(dest)
Bild oben: Französische Soldaten sind seit Ende 2013
in Zentralafrika im Einsatz. Die Mission nennt sich
Operation Sangaris. Nun sollen die Franzosen von europäischen
Bündnispartnern in Afrika entlastet und unterstützt werden
(Foto: Französisches Verteidigungsministerium).
Archivbild Mitte: Ursula von der Leyen ist die deutsche
Verteidigungsministerin (Foto: Bundeswehr, Sebastian Wilke, flickr).
Archivbild unten: Roderich Kiesewetter begrüßt das geplante
Engagement in Afrika (Foto: Hans-Christian Plambeck, loyal).