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Preise für beispielgebendes Engagement für die Bundeswehr




Verteidigungsminister Boris Pistorius (2.v.r.) mit Vertretern der Preisträger.

Foto: Bundeswehr/Twardy

bundeswehrGesellschaft

Die Verteidigungsfähigkeit von Streitkräften wird durch die Verbindung unserer Armee zur Gesellschaft gestärkt. Hier ist das Engagement der geehrten Preisträger beispielgebend. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat am (gestrigen) Donnerstag bei einer Feierstunde den Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“ in fünf Kategorien verliehen: Gebietskörperschaften, Bildung und Kultur, Einzelpersonen und Vereine. Zudem wurde ein Sonderpreis an die Invictus Games Foundation verliehen.

In diesem Zusammenhang freute sich Verteidigungsminister Pistorius, das Team der Invictus Games 2023 zu begrüßen. Bei den Wettkämpfen in Düsseldorf startete das deutsche Team mit 35 Menschen, die im Rahmen ihres Dienstes bei Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr gesundheitliche Einschränkungen erlitten haben.

Unter dem Motto „A Home for Respect“ waren die Invictus Games 2023 für Deutschland, und die Teams der 21 teilnehmenden Nationen mit einsatzversehrten Soldatinnen und Soldaten ein Fest des Optimismus und der Wertschätzung. Die Spiele machten die Rehabilitation versehrter, verletzter und erkrankter Soldatinnen und Soldaten und deren Belange und Schicksalsschläge sichtbar und trugen dies in die Öffentlichkeit.

Hintergrund

Der Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“ wird in diesem Jahr zum neunten Mal verliehen. Mit ihm zeichnet der Bundesminister der Verteidigung Einzelpersonen oder Institutionen aus, die sich im besonderen Maße für die Belange der Bundeswehr und ihrer Angehörigen in Öffentlichkeit und Gesellschaft einsetzen. Vorschläge für mögliche Preisträger können durch alle Abteilungen des Bundesministeriums der Verteidigung, alle zivilen und militärischen Organisationsbereiche, alle bundeswehrnahen Verbände und Gewerkschaften, den Städte- und Gemeindebund, den Deutschen Landkreistag sowie den Deutschen Städtetag eingereicht werden.

Die Preisträger im Überblick

Stadt Freyung
(Kategorie Gebietskörperschaften)

Freyung zeichnet sich seit den 60 Jahren ihres Bestehens als Garnisonsstadt durch enge Verbundenheit und Solidarität mit „ihren“ Soldaten aus. Das große Ortsschild der Kreis- und Patenstadt mit der Aufschrift „Garnisonsstadt Freyung“ und das Logo der Stadt FreYung, mit kapitalem „Y“ stechen deutlich hervor. Der Bundeswehr-beauftragte ist seit Jahrzehnten Mitglied im Freyunger Stadtrat. Jährlich finden Begegnungen im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Vimperk in Südböhmen am dortigen Veteranentag mit Vertretern des Bataillons, der Stadt sowie der städtischen Reservisten statt.

Besonders hervorzuheben ist der Solidaritätsfonds „Goldgelb“, finanziert aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen dieses Vereins. Er bietet im Einsatz verwundeten Soldaten schnell und unbürokratisch Hilfe. Das gesamte Stadtgebiet mit angrenzenden Gemeinden steht seit den 70er Jahren als „ständig angemeldeter Übungsraum“ zur Verfügung. Das gesamte Aufklärungsbataillon kann ohne vorherige Anmeldung und bürokratische Hürden üben und sich unter realistischen Bedingungen auf die jeweiligen Einsatzverpflichtungen vorbereiten. Auch Privatpersonen, Bauern, Vereine oder Gemeinden stellen ihre Örtlichkeiten und Grundstücke für Ausbildungen und Übungen der Bundeswehr zur Verfügung.

Der Eintrag eines im Afghanistaneinsatz gedienten Mannschaftssoldaten, Unteroffiziers und eines Offiziers des Bataillons in das Goldene Buch der Stadt, anlässlich der Beendigung des Afghanistaneinsatzes 2021, zeugt von tiefer Anerkennung und Verständnis für den Auftrag der Soldatinnen und Soldaten.

Axensprung Theater Hamburg
(Kategorie Bildung und Kultur)

Das einzige professionelle Theaterensemble im deutschsprachigen Raum hat ausschließlich Produktionen mit historisch-politischem Hintergrund auf Basis fundierter geschichtlicher und zeitgenössischer Quellenforschung zum Inhalt. Axensprung bietet diese Produktionen als Inhouse-Veranstaltungen für interessierte Kooperationspartner, darunter auch die Bundeswehr, zur politischen Bildungsarbeit an. Das Theater wurde bereits von zahlreichen namhaften Institutionen und diversen Behörden auf Bundes-, Landes-, und EU-Ebene sowie Universitäten und Schulen im In- und Ausland zu Gastspielen eingeladen. Zuletzt wurde im November 2022 das Theaterstück „Freiheit! 1848. Ein Europäischer Traum“ im Bundesarchiv in Berlin uraufgeführt.

Das Ensemble ist für zahlreiche Dienststellen der Bundeswehr, z.B. die Führungsakademie in Hamburg oder das Zentrum Innere Führung ein unverzichtbares Instrument für politische Bildungsarbeit geworden. Das Theaterstück „Kampfeinsatz“ thematisiert das Thema PTBS bei Soldaten und Soldatinnen. Axensprung bringt so bundeswehrspezifische und sicherheitspolitische Themen in künstlerischer Weise der Gesellschaft näher.

Die Theatergruppe tritt für eine kritische Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte (Schwerpunkt frühes 20. Jahrhundert), aber auch mit Themen für eine Stärkung der Demokratie ein. Es ist ein wichtiges Anliegen von Axensprung, die freiheitliche Demokratie zu stärken, da Gegenwart und Zukunft von allen gesellschaftlichen Kräften gestaltet werden können. Offene oder moderierte Publikumsdiskussionen im Anschluss an Vorstellungen sind fester Bestandteil des Theaters.

Winfried Nachtwei
(Kategorie Einzelpersonen)

Die Lebensthemen von Winfried Nachtwei sind Frieden und Sicherheit, Kriegsverhütung, Abrüstung und zivile Friedensförderung, Krisenregionen sowie Erinnerungsarbeit. Von 1965 bis 1967 leistete er seinen Wehrdienst, zuletzt im Dienstgrad eines Leutnants der Reserve, absolvierte anschließend ein Lehramtsstudium der Geschichte und Sozialwissenschaften in München und Münster, wurde Lehrer und war von 1994 bis 2010 Bundestagsabgeordneter. Er vertrat Bündnis 90/Die Grünen im Verteidigungsausschuss und Unterausschuss Abrüstung, seit 2002 als Sprecher für Sicherheits- und Abrüstungspolitik. Zuvor war er in der Friedensbewegung aktiv und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Grünen in Münster.

Seit 2010 ist er Mitglied im Beirat Zivile Krisenprävention und Friedensförderung der Bundesregierung, im Beirat Innere Führung des BMVg, im Vorstand „Gegen Vergessen – Für Demokratie“, in der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Leiter der unabhängigen Kommission „G36 im Einsatz“ und weiteren Gremien. Aufgrund seines sicherheitspolitischen Engagements und Einsatzes hat Winfried Nachtwei die Angehörigen der Bundeswehr und anderen „Blaulichtorganisationen“ in der Gesellschaft sichtbar werden lassen.

Besonders durch seine veröffentlichten Einsatz- und Reiseberichte in Einsatzgebiete der Bundeswehr, u.a. zu Afghanistan, Internationalen Polizeimissionen, ziviler Krisenprävention und zum Ukrainekrieg sorgten dafür, dass Auslandseinsätze in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. Dabei vergisst er auch die Angehörigen nicht, ohne deren Unterstützung Einsätze kaum möglich wären. Dazu berichtete er unter anderem von den Invictus Games 2023 in Düsseldorf, womit er den Lebensmut der Einsatzgeschädigten greifbar machte und in die Gesellschaft trug.

Solidaritätslauf e.V.
(Kategorie Vereine)

Der Verein wurde 2011 als Reaktion auf das Karfreitagsgefecht in Afghanistan gegründet. Auslandseinsätze gehören heute bereits fest zum Berufsbild des Soldaten und mit ihnen auch die Möglichkeit, in einem solchen verletzt oder getötet zu werden. Es kann vorkommen, dass staatliche Hilfen nicht ausreichen, um nach Verwundung wieder ein normales Leben aufnehmen zu können oder wieder vollständig in das Berufs- und Lebensumfeld integriert zu werden. Angehörige von Gefallenen können nicht immer mit der für sie notwendigen Unterstützung bei der Bewältigung ihres Verlustes rechnen. Die Organisatorinnen und Organisatoren des Solidaritätslaufs, Studierende und Offiziere der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg wollen durch den Solidaritätslauf nicht nur Betroffenen direkt mit Spenden helfen, sondern auch den Dialog zwischen Bundeswehr und Gesellschaft fördern.

Sämtliche Startgelder, Erlöse und Spenden kommen zu 100 Prozent verschiedenen Organisationen zugute, die sich um die Versorgung versehrter Soldaten und Einsatzkräfte von Polizei und Hilfsorganisationen sowie Hinterbliebener von Gefallenen kümmern. Hierzu zählen die Soldaten und Veteranen-Stiftung, das Soldatenhilfswerk, die Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft, die Oberst Schöttler Versehrten-Stiftung und das Bundeswehr-Sozialwerk e.V.

Der Solidaritätslauf hat inzwischen seit über einem Jahrzehnt an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg sowie in der Stadt Hamburg selbst Tradition und hat sich zu einem der größten Laufevents in der Hansestadt entwickelt. 2023 wurden über 30.000 Euro an Spenden gesammelt und den Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt.

Invictus Games Foundation
(Sonderpreis)

Die Invictus Games Foundation ermutigt einsatzgeschädigte Soldatinnen und Soldaten, durch Sport wieder ins Leben zurückzufinden, eigene Ziele zu setzen – und zu erreichen. Invictus bedeutet „unbesiegt“ und dazu will die Invictus Games Foundation den Einsatzgeschädigten verhelfen: Durch die Kraft des Sports unterstützen die Invictus Games die Genesung und Rehabilitation der teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten. Gleichzeitig soll in der Gesellschaft ein besseres Verständnis sowie Respekt für alle Menschen geschaffen werden, die im Dienst ihres Landes stehen. Besonders werden diejenigen geehrt, die ihren Einsatz mit ihrer Gesundheit bezahlt haben. Dazu gehören auch die Angehörigen und Freunde der Wettkämpferinnen und Wettkämpfer, die „Familiy & Friends“, die oft den entscheidenden Beitrag zur Genesung unserer verwundeten Soldatinnen und Soldaten leisten.

Die Invictus Games Foundation wurde nach dem Erfolg der ersten Invictus Games 2014 in London auf Anregung von Prinz Harry, Duke von Sussex gegründet und Eigentümerin der Marke „Invictus Games“. Sie wählt die zukünftigen Austragungsorte aus und stellt sicher, dass die hohen Standards der Spiele eingehalten werden. Sie ist auch verantwortlich für das Sport- und Wettkampfmanagement, die Regeln und Kategorisierungen sowie das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit. Sie entscheidet auch in letzter Instanz über die Aufnahme zusätzlicher Sportarten sowie über die teilnehmenden Nationen. In diesem Jahr nahm auf deutsche Initiative zum ersten Mal Israel an den Invictus Games in Düsseldorf teil. Die Invictus Games Foundation steht damit für die Durchführung und Fortsetzung dieser ganz besonderen Spiele.

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