Was berichten die Medien über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda? Hier erfahren Sie, was los war, was wichtig ist und wichtig wird.
Freitag, 20. August: Wie funktioniert eine Evakuierungsmission der Bundeswehr? In der neuen Folge des Bundeswehr-Podcast Funkkreis erklärt das Oberstleutnant Gonter von der Division Schnelle Kräfte. /soundcloud.com
Freitag, 20. August: Der ehemalige Soldaten und Afghanistan-Veteran Robert Müller, ist schockiert von der Lage in Afghanistan und beschreibt im Gespräch mit /zeit.de seine Gefühle bezüglich der Machtübernahme der Taliban, erzählt von seiner Verletzung, die er in Afghanistan an Körper und Seele davon trug, beobachtet den Wandel des gesellschaftlichen Desinteresses hin zum Interesse an den Geschehnissen vor Ort und äußert die Befürchtung, dass die Bundeswehr erneut zu einem längerfristigen Einsatz nach Afghanistan geschickt wird: „Deutschland erlebt jetzt sein Vietnam“.
Freitag, 20. August: Lage am Kabuler Flughafen: CNN-Journalistin Clarissa Ward beschreibt die Situation vor dem Flughafen als „Tonardo des Wahnsinns“. Ihr zufolge werden von verzweifelten Menschen Babys über den Zaun geworfen, um sie in Sicherheit zu bringen, Kämpfer der Taliban kontrollieren die Straßen zum Flughafen mit Waffen und Peitschen und viele hoffnungsuchende Menschen versuchen weiterhin alles, um in die rettenden Maschinen zu kommen. /tagesspiegel.de
Freitag, 20. August: Insgesamt wurden bisher aus Kabul seit der Machtübernahme der Taliban ca. 18.000 Menschen ausgeflogen. Die Bundeswehr hat davon ungefähr 1640 Menschen außer Landes gebracht. Doch noch immer warten tausende sehnlichst auf ihre Rettung. /pnn.de und /zeit.de
Donnerstag, 19. August: Der Fallschirmjägergeneral und Kommandeur des Fallschirmjägerkontingents des aktuellen Evakuierungseinsatzes, Brigadegeneral Jens Arlt hat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Lage auf dem Flugplatz in Kabul als „hochdynamisch und volatil“ beschrieben. Nach seinen Angaben spielen sich an den Zugangstoren zum Flughafen dramatische Szenen ab. /faz.net Zudem rechnet er auch mit einer weiteren Verschärfung der Lage, da die Menschen vor dem Zugang zum Flughafen immer verzweifelter seien und die Taliban nun die Wege zum Flughafen kontrollieren. Darüber berichtet auch /augengeradeaus.net Nach Informationen von /tagesschau.de sollen die Kämpfer der Taliban mittlerweile auch Warnschüsse abfeuern, um die Menschen zurückzudrängen, die auf das Gelände des Flughafens gelangen wollen.
Donerstag, 19. August: Ahmad Massoud, Sohn des 2001 von den Taliban getöteten Ahmad Shah Massoud – Mudschaheddin und Anführer des Widerstandes gegen die Talibanherrschaft 1996-2001 – hat in der Washington-Post die Unterstützung des Westens im Kampf gegen die Taliban gefordert. Nach seinen Angaben halte er sich in Pandschschir auf, gemeinsam mit anderen Mudschaheddin und ehemaligen Angehörigen der afghanischen Armee, die gegen die Taliban kämpfen wollen. /washingtonpost.com
Donerstag, 19. August: Bei einem Terroranschlag in Burkina Faso sind mindestens 47 Menschen getötet, mindestens 19 weitere sind verletzt worden. Bei den Opfern soll es sich um Zivilisten, Sicherheitskräfte und Angehörige einer regierungstreuen Miliz handeln. /spiegel.de
Donerstag, 19. August: Nach Angaben des US-Militärs haben die Amerikaner vom verganenen Wochenende an bis Donnerstagmorgen insgesamt circa 6.000 Personen aus Afghanistan geflogen. /zeit.de In einem Interview mit US-Präsident Joe Biden, betonte dieser, dass die chaotischen Szenen am Kabuler Flughafen unvermeidlich gewesen seien. Weiterhin schloss er nicht aus, dass sich der bis zum 31. August geplante Truppenabzug etwas verzögern könnte. /spiegel.de
Donnerstag, 19. August: Die Bundeswehr hat in der Nacht zu Donnerstag ihre Evakuierungsflüge fortgesetzt. In Frankfurt landeten in der Nacht 500 weitere Menschen, die von Afghanistan aus über Taschkent in Usbekistan ausgeflogen wurden. /tagesspiegel.de Damit wurden bisher circa 900 Personen aus Afghanistan von der Bundeswehr ausgeflogen.
Mittwoch, 18. August: Das Bundeskabinett hat die formale Beschlussfassung für das Evakuierungsmandat auf den Weg gebracht. Das Mandat soll nun nachträglich vom Bundestag gebilligt werden. Die Evakuierungsmisson war aufgrund der Gefahr im Verzug ohne die Zustimmung des deutschen Parlamentes erfolgt. /augengeradeaus.net
Mittwoch, 18. August: Egon Ramms, General a.D. und ehemaliger Oberbefehlshaber des Allied Joint Force Command in Brunssum, hat im Interview mit ntv angedeutet, dass es Absprachen zwischen der ehemaligen afghanischen Regierung und den Taliban gegeben haben könnte. Weiterhin bewertet er die Lage vor Ort: „Die größten Gefahren liegen offensichtlich im Augenblick nicht im militärischen Bereich, sondern sie liegen in der Organisation des Flughafens und in der Tatsache, wie lange die Maschinen am Boden bleiben dürfen, um Flüchtlinge aufzunehmen und dann wieder zu starten“. /ntv.de
Mittwoch, 18. August: Außenminister Heiko Maas hat angekündigt, dass der deutsche Diplomat Markus Potzel mit den Taliban über die Ausreise von Ortskräften verhandeln soll. Maas sagte bei einem gemeinsamen Statement mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, für die Evakuierung mit Militärflugzeugen aus Kabul ließen die Taliban zwar Ausländer zum Flughafen durch, nicht aber Afghanen. /augengeradeaus.net
Mittwoch, 18. August: Nach dem schnellen Vorstoß der Taliban und der Machtübernahme in Kabul, befürchten viele Irakerinnen und Iraker, dass ihrem Land nun das gleiche Schicksal droht. Viele befürchten, nach dem Ende des US-Kampfeinsatzes eine Wiedererstarkung des „Islamischen Staates“. /tagesschau.de
Mittwoch, 18. August: Fünf Wochen nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist die Bundeswehr in NRW weiterhin mit 300 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und unterstützt die Aufräumarbeiten. Eingesetzt ist die Truppe vor allem in betroffenen Gebieten bei Aachen, im Rhein-Sieg-Kreis, dem Kreis Euskirchen sowie in Wuppertal. /ntv.de
Mittwoch, 18. August: Wie /spiegel.de berichtet, will Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer die Auslandseinsätze der Bundeswehr überprüfen: »Wir müssen aus diesem Einsatz unsere Lehren ziehen. Deshalb werden wir die anderen Auslandseinsätze der Bundeswehr dahin gehend überprüfen, ob wir gut aufgestellt sind und was wir möglicherweise besser machen müssen«
Dienstag, 16. August: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich zum gestrigen ersten Evakurierungsflug der Bundeswehr geäußert und erklärte dabei, warum nur sieben Menschen ausgeflogen wurden: „Wir haben es gestern geschafft, in einer wirklich halsbrecherischen Landung unsere Maschine zu Boden zu bringen. Wir haben vor allen Dingen Soldaten dorthin gebracht, die jetzt absichern, damit die Leute, die wir rausfliegen wollen, auch überhaupt die Möglichkeit haben, zum Flugzeug zu kommen. Das war gestern der Hauptauftrag“, sagte Kramp-Karrenbauer /tagesspiegel.de
Dienstag, 16. August: Alle aktuellen Meldungen und Neuigkeiten zur Lage in Kabul und in Afghanistan werden vom Redaktionsnetzwerk Deutschland in einem Liveblog zusammengefasst. /rnd.de
Dienstag, 16. August: US-Präsident Joe Biden hat sich zur Lage in Afghanistan geäußert. Biden äußerte sich in Richtung der Taliban: „Wir werden unsere Leute mit vernichtender Gewalt verteidigen, falls nötig.“ Zusätzlich verteidigte Biden nochmals seine Abzugspläne und erhob Vorwürfe gegen die afghanische Regierung und deren Streitkräfte. /spiegel.de
Dienstag, 16. August: Markus Grotian, Hauptmann der Bundeswehr und Gründer des Patenschaftsnetzwerk für afghanische Ortskräfte hat sich gestern bei ZDF zur Lage in Afghanistan geäußert: „Wir mussten die Safe-Houses auflösen, denn sie wurden langsam zu Todesfallen. Die Taliban gehen von Tür zu Tür und suchen nach unseren Ortskräften“ Das vollständige Video bei /zdf.de
Dienstag, 16. August: Die Bundeswehr hat die Evakuierungsmission aus Afghanistan mit dem ersten Flug gestartet. Ein Airbuss A400M flog von Kabul aus in Richtung Tashkent in Usbekistan. Das Flugzeug musste länger über Kabul kreisen, da die Situation auf dem Rollfeld chaotisch war. /augengeradeaus.net
Montag, 16. August: Der Stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal hat im ZDF die Lage am Kabuler Flughafen geschildert und den Fortgang der Evakuierungen beschrieben: „Die Lage ist sehr volatil“ /zdf.de
Montag, 16. August: Politikwissenschaftler Carlo Masala, Professor an der Bundeswehr-Universität in München hat sich zum Zusammenbruch der afghanischen Streitkräfte und zur Lage vor Ort geäußert: „militärisch ein Erfolg, politisch gescheitert“ auf: /youtube.de
Montag, 16. August: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich aufgrund der aktuellen Situation zur Lage in Afghanistan geäußert: „Unsere Bundeswehr hat ihren Einsatz begonnen, und zwar mit drei A400M-Transportmaschinen. Eine davon ist im Augenblick im Anflug auf Kabul. Aber die Situation am Flughafen ‑ darüber haben uns die Verteidigungsministerin und der Außenminister informiert ‑ ist ‑ das wissen Sie auch aus den Pressemitteilungen ‑ sehr angespannt.“ Das vollständige Statement auf /augengeradeaus.net
Montag, 16. August: Die Evakuierung deutscher Staatsbürger aus der afghanischen Hauptstadt Kabul hat begonnen. Am frühen Montagmorgen startete dazu auch die Bundeswehr im niedersächsischen Wunstorf mit einem A400M in Richtung Kabul. Der Evakuierungseinsatz muss vom Parlament mandatiert werden. Dies wird voraussichtlich am 25. August nachträglich geschehen, da die Evakuierung aufgrund der extremen Bedrohungslage schnell entschieden werden musste. Bereits in der Nacht landeten 40 Mitarbeiter der deutschen Botschaft mit einem US-Flugzeug in Katar. /br.de
Montag, 16. August: Mit dem Ende des Einsatzes in Afghanistan beginnt auch die Aufarbeitung für Deutschland:
Rückblick aufs Wochenende
Hohe Abbrecherquoten beim Freiwilligen Wehrdienst Heimatschutz attestiert ein vertraulicher Vermerk an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die Abbrecherquote läge mit 30 Prozent etwas höher als beim klassischen Freiwilligen Wehrdienst mit etwa 26 Prozent. /spiegel.de
Die Berichterstattung am Wochenende wird bestimmt von der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan. Mit einer Bilderstrecke berichtet DER SPIEGEL online über den Feldzug der Terrororganisation durch das Land. /spiegel.de
Das ZDF beleuchtet fünf Gründe, warum die Taliban trotz der kosten- und zeitintensiven Ausbildung der afghanischen Armee in den vergangenen 20 Jahren so schnell siegen konnten. /zdf.de
Die Medien, die in den vergangenen Jahrzehnten über die Entwicklungen vor Ort berichtet haben, waren in ihrer Arbeit – genauso wie die Bundeswehr – auf die Unterstützung sogenannter Ortskräfte angewiesen, etwa als Übersetzer. Diese müssen nun um ihr Leben fürchten. In einem gemeinsamen Appell wenden sich Verlage, Redaktionen, Sender und Medienhäuser mit einem Brandbrief an die Bundeskanzlerin und den Außenminister, sie fordern ein Visa-Notprogramm für ihre Kolleginnen und Kollegen. /zeit.de