Was berichten die Medien über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda? Hier erfahren Sie, was los war, was wichtig ist und wichtig wird.
Freitag, 3. September: Was die Bundeswehr auch tut – Politik, Medien und Bevölkerung fremdeln mit ihr. Immer wieder wird Soldaten in Deutschland signalisiert: Ihr seid nicht wichtig. Nicht zuletzt die Afghanistankrise hat gezeigt, dass wir ein neues Verhältnis zur Bundeswehr brauchen. Meinungsbeitrag in WELT online
Freitag, 3. September: Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass frühere Ortskräfte der Bundeswehr, deutscher Ministerien und Organisationen sowie besonders schutzbedürftige Afghaninnen und Afghanen nach dem Ende der militärischen Evakuierungsmission ausreisen und nach Deutschland kommen dürfen. sueddeutsche.de
Freitag, 3. September: Nur ein Bruchteil der aus Afghanistan Geretteten sind Ortskräfte. Wie geht es für sie weiter in Deutschland? Dieser Frage geht die ZEIT in ihrem Podcast nach.
Freitag, 3. September: Nach dem Ende des Afghanistan-Einsatzes wird in Deutschland über Konsequenzen für weitere Missionen der Bundeswehr diskutiert. Die Soldatinnen und Soldaten erwarteten mit Recht, „dass der Afghanistan-Einsatz sehr selbstkritisch bilanziert wird“, sagte die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, der „Passauer Neuen Presse“ vom Donnerstag. Es müsse „definitiv“ Konsequenzen für aktuelle und künftige Einsätze der Bundeswehr im Ausland geben, darunter auch für die Mission in Mali. AFP-Meldung (via nau.ch)
Freitag, 3. September: Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zieht Parallelen zwischen Afghanistan und Mali. Es gelte, den dortigen Bundeswehr-Einsatz neu zu bewerten. ZEIT online
Freitag, 3. September: Hätten mehr Menschen aus Afghanistan gerettet werden können? Die FDP hegt den Verdacht, dass die Bundesregierung auf frühzeitige Hinweise auf den endgültigen US-Abzug verspätet reagiert hat – und verlangt Einblick in einen geheimen Drahtbericht der deutschen Botschaft in Washington. Doch das Außenamt verweigert sich. WELT online
Donnerstag, 2. September: Die Außen- und Verteidigungsminister der EU-Staaten beraten heute über die Entwicklungen in Afghanistan – und darüber, welche Lehren daraus zu ziehen sind. EU-Chefdiplomat Borrell plädiert für eine Eingreiftruppe. tagesschau.de
Donnerstag, 2. September: „Im Krieg tut man, was getan werden muss“: Der ranghöchste US-Soldat will eine weitere Kooperation mit den Taliban im Kampf gegen den IS nicht ausschließen. Zugleich nannte er die neuen Machthaber in Afghanistan „gewissenlos“. SPIEGEL online
Donnerstag, 2. September: Der Westen ist aus Afghanistan abgezogen. Internationale Organisationen warnen vor einem baldigen Zusammenbruch, wenn nicht mehr Hilfsflüge und Gelder genehmigt werden. Die Taliban scheinen überfordert. faz.net
Donnerstag, 2. September: Nach dem Afghanistan-Desaster und dem Ende des Evakuierungseinsatzes der Bundeswehr am Freitag voriger Woche wächst der Druck, den jetzt wichtigsten und gefährlichsten Bundeswehreinsatz kritisch zu überprüfen – den in Mali. rnd.de
Donnerstag, 2. September: Wie immer am Donnerstag gibt es einen neuen Podcast der Bundeswehr. In dieser Woche geht es um eine der größten Berufsfeuerwehren Deutschlands: die Bundeswehrfeuerwehr. Die Kameradinnen und Kameraden wissen, wie man Menschen aus Panzern rettet oder bewaffnete Kampfjets löscht, sie haben geländegängige Löschzüge und leisten Amtshilfe in Notlagen.
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Donnerstag, 2. September: Die eigentlich für zwei Tage angelegte Probefahrt auf der Weser und der Nordsee der „Gorch Fock“ ist wegen eines technisches Defekts vorzeitig beendet worden. NDR.de
Donnerstag, 2. September: Joe Biden verspricht seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj weitere Unterstützung zur Verteidigung gegen Russland. Ein Nato-Beitritt ist derzeit aber nicht in Sicht. ZEIT online
Mittwoch, 1. September: Mantraartig versucht US-Präsident Biden, die Bevölkerung vom Erfolg des Truppenabzugs aus Afghanistan zu überzeugen. Doch seine Version der Dinge verfängt nicht wirklich – der Präsident steht weiter unter Druck. tagesschau.de
Amerikas Präsident Joe Biden hat mit einer kämpferischen Rede abermals das Ende des Krieges in Afghanistan gerechtfertigt. Die USA erlebten nun neue Herausforderungen und das Land sei stark genug, sie gleichzeitig zu meistern. faz.net
Fast wütend hat Joe Biden erneut seine Afghanistan-Entscheidung verteidigt. Implizit argumentierte er mit „America First“. Nun wird er sich rasch der Innenpolitik widmen. ZEIT online
Präsident Joe Biden hat in einer Rede an die Nation Stellung zum Truppenabzug bezogen. Eigene Fehler räumt er nicht ein. „Bei dieser Entscheidung über Afghanistan geht es nicht nur um Afghanistan. Es geht darum, eine Ära großer Militäroperationen zur Umgestaltung anderer Länder zu beenden.“ Künftige Einsätze müssten klare, erreichbare Ziele haben. Sie müssten sich außerdem „auf das grundlegende nationale Sicherheitsinteresse“ der USA konzentrieren. ZDF.de
Mittwoch, 1. September: Alle Diplomaten haben Afghanistan verlassen, die deutsche Botschaft in Kabul ist verwaist. Bei seinem Besuch in Katar stellt Außenminister Maas die Rückkehr einer diplomatischen Vertretung in Aussicht. Doch er betont: Dies bedeute keine Anerkennung der Taliban-Regierung. n-tv.de
Mittwoch, 1. September: „Wir können nicht mal unser eigenes Botschaftspersonal ausfliegen ohne die Amerikaner“, sagt Politologe Josef Braml. „Da muss ein Weckruf her.“ Es brauche einen „starken europäischen Pfeiler“ in der NATO. WDR-Audio
Mittwoch, 1. September: Hunderte US-Bürgerinnen und Bürger hatten Kabul zuletzt verlassen – offenbar teils mithilfe der Taliban. Laut CNN schleusten diese die Ausländer zu einem geheimen Tor am Hamid Karzai Airport. SPIEGEL online
Mittwoch, 1. September: Die Bundeswehr wird die nach der Flutkatastrophe begonnene Unterstützung in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern in dieser Woche beenden. Derzeit befinden sich noch 86 Soldaten im Einsatz in den Hochwassergebieten. dpa-Meldung (via ZEIT online) / reservistenverband.de
Dienstag, 31. August: Der US-Einsatz in Afghanistan ist beendet: Die USA haben ihre letzten Soldaten vom Flughafen in Kabul abgezogen. Damit endet nach fast 20 Jahren der längste Krieg der USA. tagesschau.de
Dienstag, 31. August: Der Afghanistan-Einsatz und sein Ende haben erneut die militärische Abhängigkeit Deutschlands und Europas von den USA aufgezeigt. Mit dem selbsterklärten Anspruch hat die Wirklichkeit wenig zu tun, analysiert die ARD.
Dienstag, 31. August: Der geplante Abschlussappell und Große Zapfenstreich für den bisherigen Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr soll im Herbst stattfinden. Man suche derzeit noch nach einem geeigneten Datum im Oktober, teilte das Bundesverteidigungsministerium dem Nordkurier am (gestrigen) Montag mit.
Dienstag, 31. August: Im Hinblick auf das Scheitern der Staatenbildung in Afghanistan ist oft die Rede von einer „Niederlage des Westens“. Dabei erweisen sich die Passivität der Zentralregierung in Kabul und der nicht konsequent verfolgte zivile Aufbau als grösste Fehler, schreibt Joachim Krause in einem Gastkommentar in der Neuen Zürcher Zeitung. Krause ist Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel.
Dienstag, 31. August: Nach Auffassung des katholischen Paderborner Priesters und früheren Militärgeistlichen Thomas Stolz ist der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr nicht umsonst gewesen. „Das Geschwätz der Politiker, dass man dort völlig versagt habe, ist Unfug“, erklärte er am Montag. Westfalen-Blatt
Dienstag, 31. August: Großmächtekonflikte, instabile Regionen und globale Krisen: Wie sollte sich die kommende Bundesregierung außen- und sicherheitspolitisch aufstellen? Um diese Fragestellung geht es im neuen Podcast der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Dienstag, 31. August: Nach dem Ende des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) dazu aufgerufen, sich vor künftigen Militäreinsätzen besser über die Ziele klar zu werden. Militäreinsätze seien nicht geeignet, „um langfristig eine Staatsform zu exportieren“, sagte er im pakistanischen Islamabad. Der Versuch sei in Afghanistan gescheitert und man müsse die Lehren daraus ziehen. dpa-Ticker (via sueddeutsche.de)
Dienstag, 31. August: Um etwa ein Viertel sei die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung im westafrikanischen Land Mali im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres gestiegen. Das teilte die UN-Mission Minusma mit, and er auch die Bundeswehr mit mehr als 1.000 Soldaten beteiligt ist. Die Mehrzahl der Taten wurde laut Mitteilung von islamistischen Gruppen wie JNIM und dem „Islamischen Staat in Großsahara” begangen. rnd.de
Dienstag, 31. August: Das Projekt Next Generation Weapon System (NGWS) kommt einen wichtigen Schritt voran. Deutschland, Frankreich und Spanien haben sich auf Vorgaben und Forderungen an das künftige Waffensystem geeinigt. bundeswehr.de
Montag, 30. August: Auf der US-Air Base in Ramstein spielen sich derzeit dramatische Szenen ab: Tausende Flüchtlinge aus Afghanistan kommen dort täglich an. Ihre Versorgung sei eine Herkulesaufgabe, sagt das US-Militär. swr.de
Montag, 30. August: In der Nähe des afghanischen Hauptstadtflughafens steigt wieder Rauch auf. Augenzeugen hatten zuvor von einem Raketenangriff berichtet. Die Hintergründe sind noch unklar. faz.net
Montag, 30. August: Die Bundeswehr hat Afghanistan bereits verlassen, viele Ortskräfte sind zurückgeblieben. Jetzt ist es gelungen, noch Hunderte Menschen zu retten – mithilfe privater Akteure. Eine Hilfsinitiative macht der Bundesregierung schwere Vorwürfe. tagesschau.de
Montag, 30. August: Die militärische Evakuierungsmission vom Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul geht unter extrem gefährlichen Bedingungen in ihre Endphase. Gleichzeitig laufen internationale Bemühungen weiter, auch nach dem bis Dienstag geplanten vollständigen Abzug der US-Streitkräfte Menschen eine sichere Ausreise aus Afghanistan ermöglichen zu können. dpa-Meldung (via sueddeutsche.de)
Montag, 30. August: Der Einsatz in der Kabul-Krise scheint den Blick auf die Bundeswehr zu verändern. Nicht nur Brigadegeneral Jens Arlt wird als Held gewürdigt – alle rund 600 an dem bisher größten und gefährlichsten Rettungseinsatz in der Geschichte der Bundeswehr beteiligten Soldatinnen und Soldaten bekommen parteiübergreifend große Anerkennung und Wertschätzung. tagesspiegel.de
Rückblick aufs Wochenende
Das deutsche Einsatzkontingent ist am Freitagabend nach Deutschland zurückgekehrt. Damit ist die bislang größte Evakuierungsoperation in der Geschichte der Bundeswehr abgeschlossen. Mehr als 5.300 Menschen konnten dabei aus Afghanistan ausgeflogen werden. bundeswehr.de
Die Soldatinnen und Soldaten des Rettungseinsatzes in Afghanistan sind zurück. Die Generäle fanden Worte der Würdigung – aber auch des Schmerzes, weil das Einsatzziel nicht vollständig erreicht wurde. SPIEGEL-Video
Mehr als 5.000 Menschen können mithilfe der deutschen Luftwaffe aus Kabul vor den Taliban fliehen. Von den besonders gefährdeten Ortskräften der Bundeswehr sind aber nur wenige darunter. Die Bundesregierung hofft, dass sich viele von ihnen in andere Länder retten konnten. n-tv.de
Zeitgleich zum laufenden Abzug der US-Truppen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul spitzt sich dort jetzt auch der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu. Das US-Militär griff am Sonntag nach eigenen Angaben mit einer Drohne ein Auto des örtlichen IS-Ablegers in Kabul an. dpa-Meldung (via sueddeutsche.de)
Seit die Bundeswehr Afghanen aus Kabul rettete, werden die Soldaten als Helden verehrt. Und plötzlich sind alle Pazifisten. Irgendwie schräg, findet das taz-Autor Kersten Augustin.