Bundeswehr-Ausrüstung im Ausland kaufen
Verteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, MdB, will neue Ausrüstung für die Bundeswehr künftig häufiger auf dem internationalen Markt kaufen. Sicherheit sei wichtiger als die Interessen deutscher und europäischer Hersteller, so zu Guttenberg. „Wenn dringend notwendiges Material nur woanders erhältlich ist, muss es beschafft werden“. Mitte April hatte zu Guttenberg im Eilverfahren 60 gepanzerte Fahrzeuge bei einem Schweizer Hersteller geordert.
Derzeit verfügt die Bundeswehr in Afghanistan über rund 975 gepanzerte Fahrzeuge verschiedener Hersteller und Modelle. Das Verteidigungsministerium geht Berichten zufolge allerdings davon aus, dass angesichts der verschärften Bedrohungslage durch Sprengfallen und Angriffe auf Konvois 600 davon "baldmöglichst" ersetzt werden müssen.
Für die Auslandseinsätze der Bundeswehr notwendige Ausrüstung wie das Transportflugzeug Airbus A400M, der Transporthubschrauber NH90 oder der Kampfhubschrauber Tiger sind teils seit 20 Jahren in der Entwicklung und immer
noch nicht einsatzbereit. „Die Beschaffung auch dringend erforderlichen Geräts dauert zu lange und ist in der Regel mit exorbitanten Mehrkosten verbunden“, so zu Guttenberg. „Wir brauchen andere Vertragsstrukturen, die auch Regressforderungen und Gewährleistungsoptionen enthalten können“. Für 2011 soll die Bestellung weiterer 90 geschützter Fahrzeuge vom Typ Eagle IV geplant sein.
Foto Guttenberg (Quelle: VdRBw / Schwabe)
Foto Panzer Eagle IV (Quelle: Bundeswehr / PIZ Heer)