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Cameronetag der französischen Fremdenlegion





Die RK-Spiesen-Elversberg folgte der Einladung der Amicale des Anciens et Amis de la Legion Etrangere de Forbach zur Teilnahme am höchsten Gedenktag der französischen Fremdenlegionäre nach Forbach. Am Kriegerdenkmal fand eine sehr würdevolle Gedenkfeier statt. Ganz im Geiste der deutsch-französischen Freundschaft waren nicht nur französische Soldaten und Ehemalige angetreten, sondern auch ca. 30 deutsche Reservisten, darunter auch eine Abordnung der RK Hassel, im Dienstanzug. Nach dem Antreten wurde die Geschichte von Camerone vorgetragen (freie Übersetzung):

Das französische Expeditionskorps belagerte die Stadt Puebla in Mexico und erwartete einen Versorgungskonvoi, der unter anderem mit 3 Millionen Francs, Waffen und Munition beladen war. Die Fremdenlegion hatte die Aufgabe, den Straßenverkehr zu sichern. Der befehlshabende Offizier Colonel Jeanningros wollte zur Sicherheit dem Konvoi eine Vorhut voran schicken. So wurde ein Trupp aus 62 Legionären und drei Offizieren zusammengestellt, der am 30. April 1863 um etwa 1 Uhr morgens loszog. Als der Trupp etwa gegen 7 Uhr in Palo Verde eine Pause einlegte, griffen die Mexikaner an. Die Franzosen zogen sich auf die Hazienda Camerone zurück, die von einer drei Meter hohen Mauer umgeben war.

Laut offiziellen französischen Berichten forderte ein mexikanischer Offizier die Legionäre auf, sich zu ergeben, und verwies auf die Zahl der mexikanischen Soldaten. Der Kommandant der Franzosen wollte sich vor allem mit Rücksicht auf den folgenden Transport nicht ergeben. Gegen 10 Uhr morgens begannen die Mexikaner, das Gelände zu stürmen. Doch die Legionäre verteidigten sich – ohne Nahrung und bei extremer Hitze – bis etwa gegen 6 Uhr abends. Sous-Lieutenant Maudet, Caporal Maine und die Legionäre Catteau, Wensel, Constantin und Leonhard waren am Ende – ohne Munition und nur mit Bajonetten bewaffnet – noch kampfbereit. Nachdem Sous-Lieutnant Maudet und zwei der Legionäre gefallen oder verletzt waren, ergaben sich die drei letzten nur unter der Bedingung, ihre Waffen behalten zu dürfen und dass ihre verletzten Kameraden behandelt werden. Das wurde ihnen gewährt. Insgesamt fielen in diesem Kampf oder erlagen ihren Verletzungen drei Offiziere sowie 30 Unteroffiziere und Legionäre. Der Rest, 31 Legionäre, meist verletzt, wurden gefangen genommen. 12 davon wurden im darauffolgenden Monat August freigelassen während 19 in der Gefangenschaft ihren Verletzungen erlagen. Ein Corporal wurde nach dem Kampf und nach Abzug der Mexikaner von einer Entsatzkompanie noch lebend am Kampfort gefunden.

Nach dem Gefecht ließ Napoléon III. den Namen Camerone auf die Flagge der Fremdenlegion schreiben und die Namen der drei Offiziere wurden in Gold in den Invalidendom in Paris gemeißelt.

Am Ort des Gefechtes wurde 1892 ein Denkmal errichtet mit der Inschrift (Übersetzung): Hier standen weniger als 60 Mann gegen eine ganze Armee. Deren Masse hat sie erdrückt. Bevor sie jedoch ihren Mut verloren, haben diese französischen Soldaten am 30. April 1863 ihr Leben gegeben. Zum Andenken an sie hat das Vaterland dieses Denkmal errichtet.

Nach der sehr würdevollen Zeremonie marschierten wir, mit Musik voraus, durch die Innenstadt, unter großer Teilnahme der Bevölkerung, zum Rathaus. Hier hatte der Bürgermeister von Forbach zur traditionellen Vesper der Legionäre, Rotwein, um den Staub hinunterzuspülen, und Blutwurst, geladen.
Hier hatten wir alle reichlich Gelegenheit zu interessanten Gesprächen mit unseren französischen Freunden. Als Dank für diesen sehr gelungenen Tag übereichte unser 1. Vorsitzender O d.R. Udo Lauer dem Präsident der Amicale Albert Starck den Ehrenwimpel der RK Spiesen-Elversberg.

Eine rundum gelungene Veranstaltung und wir freuen uns auf den 148. Cameronetag im nächsten Jahr.

Zum Fotoalbum der RK Spiesen-Elversberg (externe Seite)

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