CIOR-Kongress 2005
Zum diesjährigen CIOR-Kongress in Gent/Belgien unter deutscher Präsidentschaft trafen sich 500 Reserveoffiziere aus 31 Ländern zu einem grenzübergreifenden Informationsaustausch. Die verschiedenen Komitees behandelten unterschiedliche sicherheitspolitische Themen. Die international besetzten Arbeitsgruppen widmeten sich fachspezifischen Inhalten aus den Bereichen:
- Verteidigungs- und Sicherheitspolitik (DEFSEC)
- zivilmilitärische Zusammenarbeit (CIMIC)
- Partnerschaft für den Frieden (PfP)
- Rechtsangelegenheiten (Legal Affairs)
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PA)
- Militärwettkampf (MILCOMP)
Die Offiziere, die das 30ste Lebensjahr noch nicht beendet haben, arbeiteten in den so genannten Young Reserve Officers Workshops (YROW).
Als einen der Höhepunkte der Kongressarbeit bezeichneten die Teilnehmer das Symposium im International Congress Center. Hochkarätige Sprecher referierten zu aktuellen militärischen Themen:
- The Medical Front: Humanitarian Aid or Military Mission? (MajGen van Hoof/Belgien)
- The Media Front: Is NATO the 21th Century’s Premier Security Organisation (Oberst d.R. Michael Sauer/Deutschland)
- The Training Front: Can Civil-Military Co-Operation be learned? (Col Chris. I. Argent/Großbritannien)
- The Home Front: Should the Reserves play a role in Homeland Defense? (Laure Einre/Verteigigungsattaché Estlands)
- Zum Thema "Civil-Military Success Stories: The Perspective of Young Reserve Officers" referierten die beiden deutschen Reservisten Leutnant d.R. Andreas Kops und Hauptmann d.R. Jörg Hildenbrandt sowie Capt Martin L. Simonsen aus Dänemark und Capt. Suzanne Odams aus Großbritannien und schilderten ihre Erfahrungen im Auslandseinsatz.
Der CIOR-Kongress findet alljährlich in wechselnden Nationen statt und soll die internationale Zusammenarbeit fördern. Gerade das Zusammentreffen unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen, zivilberuflicher und militärischer Qualifikationen und Erfahrungen tragen zu aufschlussreichen Ergebnissen der Kongresse bei. Die Teilnehmer legen dabei großen Wert auf gegenseitiges Verständnis hinsichtlich unterschiedlicher Sichtweisen und von einander abweichenden verteidigungspolitischen Internessen. Sie nennen diese Art des Austausches "ein wertvolles Humankapital, das nicht zu unterschätzen und nicht in Geldeinheiten zu werten, sondern ein wertvoller und wichtiger Beitrag internationaler Zusammenarbeit für den Frieden und die Stabilität unserer Länder ist".
Das deutsche Präsidentschaftsteam und die deutsche Delegation unter der Leitung von Kapitän z.S. d.R. Siegfried Beyer zeigten sich mit dem reibungslosen Ablauf und den Ergebnissen des Kongresses zufrieden.
Der nächste CIOR-Kongress findet 2006 in Rom/Italien statt. Die Präsidentschaft geht dann von der Bundesrepublik auf Kanada über. Neben dem Kongress fand der CIOR-Wettkampf statt, über den wir hier berichten.
Text: Michaela Ohrem